Sonnenfinsternis 2019 X - An den Salzseen

gauche.gif


San Pedro de Atacama ist ein Ort auf einem trockenen Hochplateau in den Anden im Nordosten von Chile. Die beeindruckende umliegende Landschaft umfasst Wüsten, Salzpfannen, Vulkane, Geysire und heiße Quellen. Am Tag nach der Ankunft in San Pedro starteten wir ein Tour in das Nationalreservat Los Flamencos. Dazu fährt man die Staatsstraße 27 die Berge hinauf. Am Weg liegt der 5920 m hohe Bilderbuchvulkan Licancabur. Er liegt auf der Grenze zwischen Bolivien und Chile.

Die Staatsstraße 27 führt bis auf 2km an die bolivianische Grenze heran und erreicht dabei eine Höhe um 5000m. Es gibt dort mondähnliche Senken mit außergewöhnlichen Felsformationen, riesigen Sanddünen und rosa gestreifte Berge. Dort oben ist es kalt. Am Straßenrand lag Schnee.

 


Während der Fahrt konnten wir uns nicht vorstellen, das es in dieser eisigen Einöde tropische Vögel wie Flamingos geben soll. Hinter dem ersten Gebirgskamm öffnete sich ein weites Tal und der weg führte wieder einige Hundert Meter nach unten. Dabei passiert die Straße auf 4300m Höhe 2 Salzseen. Der Erste ist nur aus etwa 3km Entfernung zu sehen.

Der 2.Salzsee heißt Pacana Caldera. An ihm führt die Straße direkt vorbei.



weiter zu einem dritten See mit dem Aussichtspunkt Mirador Salar de Loyoques. Von dort aus kehrten wir um, denn auf den Karten gab es danach nur noch eine eher langweilige Strecke bis zum 20km entfernten Jama-Pass mit der argentinischen Grenze. Beim Blick durch das Fernglas sahen wir von den erhoffen Flamingos zunächst nichts. Dafür erblickten wir völlig unerwartet eine Gruppe der seltenen Darwin-Nandus. 


Als Laufvogel ist der Nandu eng verwandt mit dem Strauß und kann eine Größe von 1,4m erreichen. Während die normalen Nandus die flachen und warmen Pampas bevorzugen, leben die etwas kleineren Darwin-Nandus im kalten nordchilenischen Hochgebirge und in Patagonien. 

Von den Darwin-Nandus gibt es 3 Unterarten. Wir sahen wohl den ´Rhea pennata garleppi´. Zu Fuß näherten wir uns den Tieren auf Fluchtdistanz und konnten sie im Fernglas gut beobachten. 

Dann sahen wir in der Seemitte 5 winzige, rosa Fünkchen aufblitzen. Im Fernglas konnte man sie schon als Flamingos erahnen. Wir spazierten an den Nandus vorbei zum Seeufer und waren uns dann der Sache sicher. Es handelte sich um Chileflamingos, denn anders als die verwandten Andenflamingos haben sie keine schwarzen Flügelspitzen.

Neben der Straße grasten einige Gruppen von Vikunjas. Die Tiere zeigten keine Scheu und es war möglich sich bis auf wenige Meter zu nähern. Die Vicuña ähneln in ihrem Körperbau den Guanakos, sind jedoch kleiner und schlanker. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt ungefähr 150 Zentimeter bei einem Gewicht von 50 Kilogramm.

Das die Tiere auf bis zu 5.000 m Höhe leben können, liegt vermutlich an ihrem super feinen Wollfell, das sie wie eine Isolierschicht tragen.

Vikunjas haben das feinste Tierhaar überhaupt. Ihre Fasern sind selbst feiner als Seide! Wenn man genau hinschaut kann man erkennen, dass ihr Fell aus 2 Schichten besteht. Über dem Hauptfell gibt es nochmal eine dünne Schicht aus feinen Härchen in denen sich der Wind bricht. 

Hier zum Vergleich ein Foto der größeren Guanakos die wir einige Tage zuvor auch gesehen haben. Typisch ist das dunklere Gesicht:


Anders als in den Reiseführern beschrieben ist der Andenschakal recht zutraulich. Den Schakalen begegneten wir mehrfach. In der folgenden Beobachtungsnacht an den Tatio-Geysiren war ein Exemplar so frech, das wir ihn mit ein paar Steinwürfen aus unseren Lager vertreiben mußten (Kein Stein hat ihn getroffen!).



gauche.gif