Recha am Bodensee II


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Nachdem die Beobachtung der Sternbedeckung wegen Wolken nicht möglich war, sollte die Fahrt touristisch optimal genutzt werden. Zusammen mit den Woosts wurde die Region am Wochenende erkundet.  Zuerst ging es nach Birnau. Die Wallfahrtskirche Birnau ist eine dem Patrozinium Mariens unterstellte Barockkirche am Nordufer des Bodensees. Sie wurde von 1746 bis 1749 von dem Vorarlberger Baumeister Peter Thumb für die Reichsabtei Salem errichtet. Die Kirche erhielt eine reiche barocke Ausstattung mit Fresken von Gottfried Bernhard Göz sowie Stuckaturen, Altären und Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer,

An der Außenfassade gibt es 3 Sonnenuhren und auch im Inneren sind mehrere Uhren zu sehen. Insgesamt zehn Uhren finden sich an und in der Kirche. Die Bauherren demonstrierten so einerseits das gesteigerte Bewusstsein ihres Zeitalters für genaue Zeitmessung. Andererseits war die Uhr aber auch eine Metapher für die Endlichkeit des Daseins. 


Im Kircheninneren finden sich Unter der Decke des Langhauses links und rechts des Chorraumes eine Sonnenzeituhr, deren Zeiger als Salemer Abtsstab (mit einem um den Stab geschlungenen „S“) bzw. als Pfeil gestaltet sind sowie eine Monduhr, die an einer sich drehenden Mondkugel den Tag des Mondlaufs und die Mondphase anzeigt. Beide sind mit goldenen Ornamenten und allegorischen Figuren verziert.

Die sogenannte „Marienuhr“ befindet sich an der Decke des Langhauses. Ihr Zifferblatt zeigt das Monogramm Mariens (die verschlungenen Lettern des Worts „Maria“, die einen Stern bilden) sowie einen Kranz aus zwölf Sternen.

Die architektonisch recht flache Wölbung über dem Chorraum erzeugt durch das illusionistische Fresko den Eindruck einer tiefenräumlichen, kassettierten Kuppel mit Opaion, durch welches Maria mit einer Gruppe von Engeln in die Kirche einschwebt. Dieser optische Effekt hat sein Vorbild in Andrea Pozzos Kuppelausmalung für die Kirche Sant’Ignazio in Rom.

Maria ist hier ikonografisch als „Weib der Apokalypse“ dargestellt, das mit dem rechten Fuß die Schlange, die Urheberin der Ursünde, zertritt. In der Osthälfte des Freskos, in Richtung des Altars und vom Eingang aus gut sichtbar, befindet sich zentral ein Marienbild. Es ist in Haltung und Attributen der hölzernen Gnadenbildes auf dem Altar nachempfunden. Über ihrem Haupt schwebt ein achtzackiger Stern, der sowohl als Ankündigung des Messias als auch auf Maria hin gedeutet werden kann (stella matutina = Morgenstern, ein Titel Marias aus der Lauretanischen Litanei).

In den Stuckaturen wurden 2-dimensionale und 3-dimensionale Elemente gemischt.

Weiter ging es nach Meersburg. Das unzerstörte Städtchen hat in seinem kleinen Stadtkern das mittelalterliche Flair bewahren können.

Mitten im Ort steht eine große mittelaltertliche Burganlage. Die´Meersburg´. Sie gilt als „älteste, vollständig erhaltene und bewohnte Burg Deutschlands“.

Die Räume sind touristisch mit Puppen geschmückt, die das Leben in vergangener Zeit anschaulich machen sollen.

Der älteste Raum ist angeblich aus dem 7.Jh.

Oben ist die Waffenkammer zu sehen. Er diente als ´Turnhalle´ hier wurde das fechten trainiert.

Auf der Meersburg verbrachte die westfälische Dichterin Anette von Droste-Hülshoff ihre letzten Lebensjahre. Die Familie ihres Schwagers hatte die Burg nach der Säkularisation erworben. Ihre Zimmer sind im Biedermeierstil gut eingerichtet. Ihr Sterbezimmer und Sterbebett sind erhalten

Einen Folterkeller gibt es auch.

Die Meersburg wird auch als ´Altes Schloss´ bezeichnet. Daneben gibt es auch  noch ein ´Neues Schloss´ das nur 100m entfernt ist. Es war ab 1750 bis zur Aufhebung des Bistums 1803 die Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz. Mit dem Regierungsantritt Kardinal Damian Hugos von Schönborn, der bereits Bischof in Speyer war und dort das Bruchsaler Schloss hatte erbauen lassen, wurde ab 1740 das bestehende Gebäude den Erfordernissen einer Residenz angepasst, indem der Baumeister Johann Georg Stahl aus Bruchsal nach Plänen von Balthasar Neumann ein repräsentatives Treppenhaus hinzufügte. 1741 bis 1743 folgte der Einbau der Schlosskapelle, ebenfalls nach dem Entwurf von Balthasar Neumann. Die Innenausstattung des Schlosses ist das Werk des kurmainzischen Hofmalers Giuseppe Appiani (1706–1785) und des Stuckateurs Carlo Luca Pozzi (1734–1812). Von Appiani stammen das Deckenbild im Treppenhaus „Verherrlichung des Fürstbischofs und des Hochstifts“. Im Jahr 1955 übernahm das Land Baden-Württemberg das Neue Schloss Meersburg. Es wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut und ist als Museum für Besichtigungen geöffnet. Leider war es während unseres Besuchs coronabedingt geschlossen.

Immerhin konnte die kleine Schlosskapelle besichtigt werden.


Bemerkenswert sind die sich gegenüber liegende Kanzel und Bischofsempore.

Da es regnerisch war, wurde als nächstes das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen besucht. Das Museum liegt direkt am Hafen und nebenbei waren ein paar Wasservögel zu sehen



Vor dem Besuch mussten wir noch zum Corona-Test

In der Frühzeit wurden bei Zeppelin auch Autos gebaut. Mit Maybach gab es eine Kooperation:

Die Maybach-Motoren trieben auch die Luftschiffe an. Ein Teil des Passagierbereichs wurde für die Ausstellung nachgebaut.

Ansonsten gab es viel Infos zum Bau, zu den Rekordfahrten und zur Technik.

Ausgestellt waren auch ein paar Reste der verbrannten Hindenburg:

Im Obergeschoss gab es ein Kunstsammlung mit einigen unerwarteten Werken von Otto Dix. Der Maler war vielfältiger als gedacht. Am bekanntesten sind seine Gemälde die der Neuen Sachlichkeit zugerechnet werden. Im Zeppelin-Museum hängen eher expressionistische Werke frei von Hässlichkeit und Karikatur.  



Am nächsten Tag war das Wetter besser und es stand ein Spaziergang entlang eines Planetenwanderwegs auf dem Programm.

Die rostbraune Kugel ist die Sonne. Maßstabsgerecht folgen die Planeten.

Beim Saturn gab es einen Waldkindergarten mit einigen interessanten Knochenfunden uns etwas Live-Anatomie:

Die nächste Station war das Schloss Monfort. Der historistische Bau aus dem 19 Jh. gehörte den Königen von Württemberg und kann besichtigt werden.

Leider war das Schloss er coronabedingt geschlossen und so ging es weiter nach Lindau.
Der Hafen mit dem Leuchtturm und dem Bayrischen Löwen ist das bekannteste Fotomotiv der Stadt.



Es gibt aber auch ein historisches Stadtbild mit schönen Türmen und einem historischen Rathaus.


Ein Highlight ist die Peterskirche in der sich spätmittelalterliche Fresken erhalten haben. Sie werden Hans Holbein d. Ä. zugeschrieben. Außen wie innen ist der Kirchenbau in seiner epochentypischen Schlichtheit der Romanik verpflichtet. Die Peterskirche ist ein einschiffiger Saalbau, dem eine halbkreisförmige Apsis vorgesetzt ist. Das Gebäude ist aus dem 11.Jh.



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