Saturn 2006

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Schon Anfang der 80´er Jahre gelang es den Voyager-Raumsonden beim Planeten Saturn Polarlichter nachzuweisen. Sie wurden später auch mit dem Hubble-Weltraumteleskop beobachtet. Leider leuchten sie in einem ultravioletten Frequenzbereich der von der Erdatmosphäre abgeblockt wird. In der Hoffnung vielleicht dennoch irgendetwas abbilden zu können, gab es am 19.3.2006 einen Versuch bei dem zwischen einem Violett-Bild und einem IR-Bild die Differenz gebildet wurde. Überraschenderweise war die Polregion im Violett eher schwächer und im IR eher heller als die restliche Oberfläche. Obwohl die ToUCam relativ linear arbeitet und darauf geachtet wurde 2 Bilder mit identischer Dichte ohne Kontrastveränderung zu erstellen, liegt der Effekt doch nah an der Artefaktgrenze. Auffällig ist auch die Farbdifferenz in den Ringen. Diese Farbverschiebung ist schon länger bekannt und ist auch von Amateuren mehrfach beschrieben worden. Mit dem Dopplereffekt hat das jedoch nichts zu tun. Die Ursache liegt in einer gerichteten Orientierung der Ringteilchen.






Gute Planetenaufnahmen haben sich mit dem 80cm-Spiegel als ungewöhnlich schwierig erwiesen. Nur selten ist das Seeing so gut, dass sich damit Topergebnisse erzielen lassen. Um das Seeing etwas zu beruhigen sind die oberen Aufnahmen im Infrarot entstanden. Es wurden 449 Bilder aus 4132 Rohbildern per Hand selektiert. Und aus diesen 449 Bildern 60% mit Giotto addiert. Dabei wurde einmal auf den linken Ringabschnitt und einmal auf den rechten Ringabschnitt zentriert. Die beiden so entstanden Bilder wurden zum obigen Ergebnis zusammengesetzt.
Die Encke-Teilung ist schwach zu erkennen. Das die Teilung an der richtigen Position liegt, zeigt der Vergleich mit einem Bild des HST.



Bemerkenswert sind die Substrukturen im A- und B-Ring. Der A-Ring besitzt eine helle Innenkante, während der B-Ring planetenseitig etwas dunkler ist. Beides läßt sich am HST-Bild gut nachvollziehen. Auf dem Planeten sind einige Wolkenstreifen zu erkennen. Die Positionen sind auf den Bildern fast identisch. Es scheint in der Breite der Streifen nur sehr geringe Schwankungen zu geben.




In der gleichen Nacht sind auch einige Aufnahmen der Saturnmonde entstanden. Diesmal ist auch der Mond Mimas zu sehen. Der 397km große Eisbrocken läuft innerhalb der Enceladusbahn und ist nocheinmal eine Magnitude schwächer.






In der ersten Februarwoche 2006 war das Seeing in München recht brauchbar. Die obige Aufnahme ist am 1.2.06 entstanden. Es wurde bewußt nur schwach geschärft um den natürlichen Anblick im Fernrohr wiederzugeben. Der Farbfehler des verwendeten 10-Zoll-Refraktors kostete vermutlich das letzte Quäntchen Schärfe das zur sicheren Identifizierung notwendig gewesen wäre. Die ungewöhnliche weißblaue Färbung der unteren Polregion ist jedoch real.



Stark geschärft wurden dagegen die Aufnahmen des Folgetages. Am 24. Januar wurde auf dem Saturn ein weißer Fleck gemeldet, der auch noch in der ersten Februarwoche zu sehen war. Derarige Erscheinungen sind selten und nur im Abstand mehrerer Jahre zu beobachten.



Der Kontrast des Flecks zur Oberfläche war relativ gering. Nur mit Mühe ließ er sich klar herausarbeiten. Es entstanden mehrere Aufnahmeserien so dass eine kleine Bewegungsanimation möglich war.








Am 16.1. sind die ersten Saturnbilder des Jahres 2006 entstanden. das Seeing war zwar eher mäßig, der Vollständigkeit halber wurden die Aufnahmen dennoch in die Homepage integriert.



Bemerkenswerter sind die am 11.1.06 um 23:40 entstandenen Bilder der Saturnmonde.


Beim Vergleich mit der Simulation von ´Hello Northern Sky´ wird die Position von Rhea, Dione und Thethys gut getroffen. Enceladus ist noch zu erkennen, aber Mimas wird überstrahlt. Japetus zeigt eine starke Positionsabweichung, die wohl darauf zurückzuführen ist, dass seine Bahn nur tagesaktuell gerechnet wird.



Infos zur Aufnahme-Technik, vom Rohbild zum Endresultat
Jupiter und Saturnbilder
Infos zur Aufnahmetechnik und ein paar Mondfotos

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