SFTH
2015
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Das SFTH ist
ein kleines aber gut organisiertes Teleskoptreffen unter dem dunklen
Himmel des Ostharzes.
Es findet alljährlich zum Neumondtermin im März
statt, um ein Messiermarathon zu ermöglichen.
Der Ostharz neigt bei Westwindlagen zu Fönlöchern und
so waren bei den letzten 12 Veranstaltungen immer
für einige Stunden die Sterne zu sehen. Doch beim 13. SFTH gab
es Nachts kein Wetterglück und selbst am Tag blinzelte die
Sonne nur selten durch die Wolkenlücken.
H-Alpha-Beobachtungen waren nur am Freitag morgen möglich.
Dafür war in der kurzen Zeit eine ungewöhnlich
große
Protuberanz zu sehen.
Das Programm
war wie immer gut gemischt und auf hohen
Niveau.
Mein Vortrag beschäftigte sich mit der Planetenbeobachtung im
Methan-Band. Eine Zusammenfassung ist unter
http://www.astrode.de/sfth15a.htm
zu sehen.
Ein Highlight war auch der Vortrag von Thomas Grau der über
Schallphänomene bei Boliden und seine Meteoritenfunde
berichtete
Da Nachts nicht beobachtet werden konnte, war das Publikum gut
ausgeschlafen und hörte gespannt zu.
Abends gab es das traditionelle Spanferkelessen
Der Tagungsausflug führte diesmal zum Leibniz-Institut
für
Pflanzengenetik (IPK) in Gatersleben. Es ist eine der
größten Samenbanken der Welt.
Die Samen von über 20000 Kulturpflanzen und ihrer Wildformen
werden hier gesichert
und vor dem Aussterben in der industriellen Monokultur bewahrt.
Ein Schwerpunkt liegt bei den Getreidearten.
Die Samen werden in großen Kühlhäusern
bewahrt.
Regelmäßig wird die Keimfähigkeit
geprüft.
Sobald die Keimfähigkeit nachläßt, wird
ausgesät um
neue Samen zu gewinnen. Die so gezogenen Proben werden nach
Aschenputtelmanier geprüft. Fremdkörper und
Fremdsamen werden aussortiert.
Hier schadet es nicht, ein
Erbsenzähler zu sein.
Neben der Samenbank gibt es auch ein Herbarium mit getrockneten
Pflanzen.
Für uns wurde der Schrank mit den Flaschenkürbissen
geöffnet.
Der Nachmittag wurde für eine Wanderung zur Felsgruppe
Königsstein verwendet.
Die Sandsteine sind auch als Kamelfelsen bekannt.
Durch Erdfaltung wurden die Schichtgesteine vertikal aufgerichtet.
Bekannt ist die Formation durch
die rätselhaften Sonnenräder die bislang nicht
datiert werden konnten.
Ob das wirklich Sitzgelegenheiten für vorgeschichtliche
Priester gewesen sind?
Plausibler ist die mittelalterliche Fertigung von Mühlsteinen.
Das Material ist zwar für gute Mühlsteine zu weich
und hätte für die Mehlproduktion einen zu
großen Abrieb, doch für den Kollergang einer
Ölmühle wäre es ausreichend.
Die abgeschlagenen Mühlsteine haben Mulden
zurückgelassen.
An- und Abreise wurden für touristische Zwischenstopps
genutzt. Auf dem Hinweg wurde der Rammelsberg in Goslar besichtigt. Das
Besucherbergwerk zählt zum Weltkulturerbe der Unesco.
Die Erzlinse war etwa 500m breit und 500m lang und ist durch
unterseeische Black-Smoker entstanden.
Niemals zuvor und danach ist eine Erzlinse mit einem so hohen
Kupfergehalt entdeckt worden.
3000 Jahre lang wurde hier abgebaut. Bis in die 80er Jahre wurde der
komplette deutsche Kupferbedarf aus dieser Mine gedeckt. 1989
war das Lager erschöpft und der Betrieb wurde eingestellt.
Inzwischen wurde jedoch 3km entfernt eine neue Erzlinse entdeckt. Z.Zt.
wird geprüft ob der Abbau möglich ist.
Das alte Lager berührt die Oberfläche und wurde
früher im Tagebau gefördert. Das neue Lager wurde
erst in der Neuzeit entdeckt.
Das Bergwerk besitzt 2 Besucherstollen die sich mit der Technik vor
1900 und nach 1900
beschäftigen. Beide Stollen wurden besichtigt.
Ein Frosch wird
angezündet.
An den Wänden waren
Ausblühungen von Kupfersulfat (blau) Eisensulfat
(grün und braun) sowie Zinksulfat (weiss) zu sehen.
Spektakulär ist die alte Wasserkunst. Von den 4
Mühlrädern sind 2 zu besichtigen. Eines ist noch
original, das Andere eine Rekonstruktion.
Das Wasser wurde
durch eigene Schächte in den Berg geleitet.
In den historischen Schacht
wurde per Pedes eingefahren. Beim modernen Schacht gab es eine
Grubenbahn.
Hier waren moderne
Vortriebstechniken zu sehen.
Erst nachdem in den 1870er
Jahren das Dynamit erfunden war, wurde gesprengt. Zuvor wurde das Erz
jahrtausendelang mit Feuer abgebaut. Das Gestein wurde erhitzt und mit
Wasser abgeschreckt. Über die Spannungen bildeten sich Risse
die mit Hammer und Meißel erweitert wurden.
Oberirdisch sind eine
Aufbereitungsanlage und eine Kraftanlage zu sehen.
Ferner gibt es Ausstellungen
zur Bergwerksgeschichte und Mineralogie.
Leider war die Zeit so knapp
das nicht alles besichtigt werden konnte.
Auf dem Rückweg gab es einen Zwischenstopp am ehemaligen
Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg in Sondershausen.
Der Fürstentum war bis 1918 ein souveräner
Bundesstaat im Deutschen Reich.
Das Schloss ist ein Stilmix aus mehreren Jahrhunderten.
Der
Barockflügel kann besichtigt werden.
Ein Kuriosum ist die Prachtkutsche
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