grossbritannien.gif frankreichf.jpg

Sofiflug 2015

Auf der Werbung der Firma Eclipse Reisen sieht man ein Foto mit dem Schattenspiel der besonders horizontnahen Sofi in Patagonien. Daneben sind als Photomontage Polarlichter hinzukopiert. Das Foto inspirierte zu der Frage ob bei einer Sofi auch Polarlichter nachweisbar sein könnten.


Für das Experiment wurde ein Filter angeschafft der auf die 580mm-Linie optimiert ist.


Der Filter wurde vorab getestet. Bei einer Reise nach Island waren erste Experimente bei Vollmond möglich. Die Kontraststeigerung war erheblich. Es wurde mit einem 14mm Objektiv aus dem Flugzeugfenster fotografiert.

Um Reflexe der Kabinenbeleuchtung zu verhindern, wurde das Fenster mit einer schwarzen Plane abgedeckt.

Die Bilder wurden zu einer Animation kombiniert. Am Nordhorizont ist schon die Mitternachtsdämmerung zu sehen.


Die Test zeigten das eine EOS für einen Erfolg viel zu unempfindlich ist und zu wenig Bilder liefert  um über eine Mittelung die schwachen Tagpolarlichter herauszuarbeiten. Bei der Kamera wurde daher auf eine ASI120M umgestellt.  Als Optik wurde ein 6mm Objektiv verwendet. Das entspricht bei einem 1/3 Zoll-Chip einem Gesichtsfeld von etwa 60 Grad. Noch kürzere Brennweiten neigten bei Vorabexperimenten durch die gewölbte Linse zu starken Reflektionen.

Bei der Abdeckung wurde von der spiegelnden Plastikfolie auf ein schwarzes Handtuch umgestellt.

Die Flugregion zwischen Island und den Färör liegt in der Nacht genau auf dem Polarlichtoval.

Tagsüber ist die Situation jedoch anders. Um die Mittagszeit liegt das Polarlichtoval über Spitzbergen.

Bei starken Polarlichtern bestand jedoch die Chance einer Südwanderung. Erst 2 Tage zuvor gab es Polarlichter die auch in München sichtbar gewesen sind.

Leider war die Aktivität zur Totalität gering. Das Magnetfeld war sehr ruhig. Es wurde maximal  KP3 erreicht.

Unter diesen Bedingungen reicht die Sichtbarkeit nur bis zur weiß gestrichelten Linie. Vom Flugzeug aus betrachtet, lagen die Polarlichter in Grönland weit außerhalb der Totalitätszone.

Die mit der ASI120 gewonnenen Bilder zeigten nichts eindeutiges oberhalb der Kernschattengrenze.

Mit den ASI120-Bildern wurde die Kernschattenhelligkeit ausgemessen. 

Das Minimum lag durch den 558nm-Filter bei 9:43:00 UT +- 4 Sekunden.
 

Falls  es zum Minimum im kontinuierlichen Licht eine Abweichung gäbe, könnte dies durch eine Halbwertszeit des Airglows verursacht worden sein. Die EOS-Aufnahmen zeigten jedoch einen etwa zeitgleichen Wert:

Nach Auskunft von Eclipse-Reisen lag der Mittelpunkt der Totalität  um 09:43:30 UT, also 30 Sekunden später!

Wenn man die Kurve genau anschaut, erscheint 09:43:30 UT durchaus plausibel. Nach dem Minimum sind einige Schwingungen zu sehen, die vermutlich durch den Platzwechsel verursacht wurden.
Ein geometrischer Effekt ist naheliegend, denn der Airglow hätte bei 558nm das Minimum eigentlich verzögern müssen. Ein Minimums-Zeitpunkt nach dem Maximum der Totalität hätte zur Theorie gepasst, doch die 30s vor der Totalität lassen sich so nicht erklären. 



Ein Kollege war mit einer weiteren Kamera in Spitzbergen. Mit etwas Glück hat er brauchbare Ergebnisse.

Das in Spitzbergen ansässige Team des UNIS hat ebenfalls nach Polarlichtern Ausschau gehalten. Vielleicht hatten die Profis mehr Glück.

Kjell Henrikson Observatory at UNIS



gauche.gif





Hauptseite

email.gif

zur Photogalerie