Komet 73/P-Schwassmann-Wachmann

Der Frühjahrskomet von 2006 Schwassmann-Wachmann-3 war im September wieder am Morgenhimmel zu sehen. Er hatte allerdings nur noch schwächliche 13 mag. Ein kleines Schweifchen war aber dennoch zu fotografieren. Die untere Aufnahme der Komponente C entstand am in der Nacht vom 31.8. auf den 1.9.06 als der Komet sich an einem helleren Stern vorbeibewegte. Komponente B wurde auch probiert, doch im Zielgebiet war auf den Rohbildern nichts zu sehen. B muß mind. 2 mag schwächer gewesen sein.
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Am morgen des 15.5.2006 war Komponente B immer noch heller als Komponente C. Allerdings wurde der Blick auf C etwas durch die Horizontnähe getrübt. Wegen herannahender Cirren sind nur sehr wenige Aufnahmen entstanden. Die Bildverarbeitung stößt bei geringer Rohbildanzahl mit der doch recht rauschfreudigen Casio-Digiknipse rasch an Ihre Grenzen. Kernnahe Strukturen waren diesmal keine zu erkennen. Frontseitig ist jedoch bei beiden Komponenten eine leichte Fächerstruktur zu erahnen.



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Am morgen des 12.5.2006 erschien Komponente B deutlich heller und konzentrierter als Komponente C. Im Teleskop war die kometentypische Keilform zurückgekehrt. Beide Komponenten zeigten auf den Fotos wie schon am 8.5. deutliche Strukturen auf der sonnenzugewendeten Seite.

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In der Nacht vom 7. auf den 8.5. war es in München nocheinmal klar, so das wieder SW-3 fotografiert werden konnte. Im Vergleich zum Vortag (unten) war besonders Komponente B deutlich heller geworden! Auch die Schweifform hatte sich total verändert. Auf den Fotos ist hinter dem Kopf ein kurzer krummer Stummel zu erkennen. Zwischen Stummel und Kopf ist eine Verdunklung zu identifizieren. Ev. wird der Stummel durch ein Fragment verursacht. In der Gegenrichtung scheinen 2 kleine Schweife aus dem Kometen zu ragen, die mit Larson-Sekania-Filterung deutlich verstärkt werden konnten. Der lange vertikale ´Schweif´ ist vermutlich kein Spike-Artefakt sondern real!.

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Bei Komponente C gibt es eventuell den Ansatz einer Schalenbildung.




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Bei klaren Wetter stand am 7.5.2006 wieder die SW-3 auf dem Programm. Mit einer einfachen Digiknipse in der Münchener Innenstadt aber dafür mit 80cm Öffnung entstanden von Komponente B 43 Bilder mit je 10 sek. Die nur dünn belichteten Rohbilder erschwerten die zur Mittelung notwendige Rezentrierung, aber dennoch ist der langgezogene Kern mit Wespentaille gut zu erkennen. - Da entfernen sich wieder 2 Brösel voneinander! Komponente C war wesentlich heller. Die Fotos zeigen auf der Vorderseite eine Art Fächer.




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Der Komet Schwassmann-Wachmann bot im mai auch für Minimalequipment eine gute Show. Das obere Bild der Komponenten B und C entstand am morgen des 3.5.2006 mit einer Casio-EX3500-Digiknipse hinter einem 5 Zoll-FH-Refraktor. Für die afokale Projektion wurde ein 40mm Digimax-Plössl verwendet. Es wurden jeweils etwa ein halbes Dutzend Bilder mit je 1 min gemittelt. Trotz internen Dunkelstromabzug gab es auf den Rohbildern reichlich Hotpixel. Doch zum Glück sind ja Kometen beweglich, so dass eines der Rohbilder für eine Hotpixelmaske geopfert werden konnte. Im Feldstecher war B schwächer als M13 aber deutlich diffuser. Die Keilform war gut zu sehen. Die Helligkeit wurde bei sehr guten Voralpenhimmel auf etwa 6,8 mag geschätzt Im 5 Zoll f/8-Refraktor war bei 110-facher Vergrößerung ein nur leicht diffuser heller Kern zu erkennen. Die Schweiflänge lag bei etwa 20 Bogenminuten. Die 12 Grad entfernte Komponente C war im Fernglas deutlich heller und wurde auf etwa 6 mag geschätzt. Auch hier war der keilförmige Schweif gut zu erkennen. Die Länge dürfte etwa 30 Minuten betragen haben, war aber wegen einiger ungünstig liegender Feldsterne schwer zu ermitteln. Bei 110-fach wirkte der Kern von C eher weniger konzentriert als der Kern von B.




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Nach optimistischen Prognosen soll im Mai der Komet Schwassmann-Wachmann etwa 2 mag erreichen können. Leider gab es auf dem ersten Bild vom 1.2.06 zu Optimismus noch keinen Anlass. Gerüchte nach denen der Komet jetzt schon 1 bis 2 mag heller ist als geplant, ließen sich auf der Aufnahme vom nicht bestätigen. Auf dem Foto hat er 16,5 mag genau wie in der Prognose unter: www.harvard.edu/iau/Ephemerides/Comets/0073P.html . Im Moment sieht es also eher nach einem 6,5mag Kometchen aus. Allerdings sind Helligkeitsschätzungen flächiger Objekte anhand von Sternen oft schwierig. Immerhin ist auf der kometenzentrierten Aufnahme oben links schon ein kleiner Schweif zu sehen. Die rechte Animation zeigt die Bewegung des Kometen innerhalb von etwa 20 Minuten.


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