Instrumente zur Stellarfotografie

Für die Stellarfotografie werden z.Zt. 2 Geräte verwendet.
Für großflächige Objekte im Kleinbildformat ein 8-Zoll Newton mit einer 1:4,5 Westerholt-Optik. Zur Nachführung wird ein 114 mm / 900 mm Newton verwendet. Die Saturnmontierung kann den Selbstbau-Aufsatz mit den beiden Geräten recht gut verkraften.
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Mit diesem Gerät sind in den letzten Jahren eine Reihe recht brauchbarer Stellaraufnahmen entstanden. Einen Eindruck vermittelt die Fotosseite dieses Servers.


Mit der Mintron-Kamera ist die CCD-Fotografie sehr viel einfacher geworden. Leider hat diese Kamera eine maximale Belichtungszeit von 2,5 sec. Um trotzdem gute Resultate erzielen zu können, sollte eine möglichst große und lichtstarke Optik eingesetzt werden. Die Firma Teleskop-Service bietet u.a. Fernrohre der Firma 'Orion' an, die sich durch ein niedriges Gewicht und relativ gute Optiken auszeichnen. Der 12-Zoll f/4 Newton bringt nur 11,5 kg auf die Waage und harmoniert daher gut mit der vorhandenen Saturnmontierung. Der von Teleskop-Service mitgelieferte Ronchitest zeigte recht grade Linien und ließ auf eine gute Qualität schließen.

Allerdings können auch mittelmäßige Optiken teilweise recht gute Ronchitests aufweisen. Genaue Infos liefert daher nur ein interferometrischer Test. Dieser wurde von Wolfgang Rohr aus Hassfurt vorgenommen. Er bietet z.Zt. seinen Test für ca. 150 EU an. Bei eigener Anlieferung und Abholung ist im Einzelfall ein Nachlass möglich. Der Preis ermöglicht es, auch kleinere und preiswerte Optiken, ohne unverhältnismäßig hohe Kosten, prüfen zu lassen.

Der Test besteht aus 4 Teilbereichen.

Zunächst wird die Rotationssymmetrie überprüft. Die untere Aufnahme zeigt, dass der Spiegel keine groben Fehler aufweist. Da sich große Flächen beim Schleifprozeß leichter durchbiegen ist bei Spiegeln mit mehr als 10 Zoll Astigmatismus ein häufiges Problem. Doch bei meinem Spiegel ist kein Astigmatismus zu erkennen.


Als nächstes entstand eine Ronchi-Aufnahme mit einem Gitter von 12 Linien pro Millimeter. Der Ronchi-Gitter-Test dient dazu die Korrektur der Parabel selbst zu untersuchen, also ob ein Spiegel über- oder unterkorrigiert ist.

Die Kurve der Parabel ist bei meinem Spiegel recht gut gelungen, doch die äußeren 2cm besitzen eine andere Form. Es handelt sich vermutlich um eine abgefallene Kante. Interessant ist, das dieser Fehler beim Ronchitest von Teleskop-Service nicht erkannt worden ist. Wolfgang Rohr meinte, dass dies daran liegen könnte, dass dort zur Kompensation nur mit einem 25cm Planspiegel gearbeitet wurde und so bei meiner 30cm Optik der Rand außerhalb des Gesichtsfeldes gelegen hat.
Die inneren 27 cm des Spiegels zeigen allerdings sehr grade Linien, so dass nach einem leichten Abblenden die Abbildung bei Planeten sehr gut sein sollte. Die Erfahrungen mit diesem Spiegel hat dazu geführt das bei Teleskop-Service mittlerweile auch zum Rand versetzt gemessen wird. Lt. W.Randsburg ist in Zukunft gewährleistet das solche Kanten nicht mehr übersehen werden.

Der von vielen Spiegelschleifern zur Optimierung verwendete Foucault-Test wurde bei Wolfgang Rohr mittlerweile durch einen Phasenkontrasttest abgelöst. Er zeigt die Oberflächen-Struktur, die Rauhigkeit und höher frequente feine Flächenfehler.

Auch bei diesem Test schneidet der Spiegel gut ab. Die Oberfläche ist sehr glatt, allerdings ist auch hier die Kante zu erkennen.
Die Kante ist ebenfalls auf dem Interferogramm sichtbar. Das linke untere Bild zeigt die Rohversion des Interferogramms. Die rechte untere Topografie-Auswertung erlaubt die Beurteilung des Höhenverlaufs einzelner Spiegelzonen und rechnet die Werte für PtV-wave, RMS-wave und die Energie-Konzentration(Strehl).

Die Oberflächenauswertung beschränkt sich auf eine Streifenzone, um die durch die unvollkommene Justierung der Meßapparatur verursachte Koma zu minimieren. Die Optik erreicht einen PtV-Wert von 0,22, liegt also trotz abgefallener Kante zwischen Lambda/4 und Lambda/5. Der RMS-Wert liegt bei Lambda/26 und beim Stehl wird 0.95 erreicht.


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