Venus 2007
Bei den Experimenten zur Venusfotografie mußte einiges an Lehrgeld bezahlt werden.
Um anderen Beobachtern das Leben etwas leichter zu machen sind hier einige Tipps zusammengefaßt.
Nicht jede Kamera ist für die UV-Fotografie geeignet. Bei den populären Farbwebcams
lassen die vor dem Chip liegenden Filter (Bayer-Pattern) oft kein UV durch.
Schwarzweißwebcams sind im UV oft um den Faktor 10 empfindlicher.
Infos zum Umbau gibt es unter:
http://www.astrode.de/webcamumbau.htm
Für die UV-Fotografie erwiesenermaßen geeignet sind bei großer Öffnung:
-auf SW umgebaute Philips-ToUCams mit dem Chip ICX098BL wie SPC900 und 840k.
Empfehlenswert erst ab ca . 40cm Öffnung. (http://www.astrode.de/webcamumbau.htm)
Für die UV-Fotografie erwiesenermaßen geeignet bei mittlerer Öffnung:
-SW Firewirecams der Firma DMK mit ICX098BL (http://www.theimagingsource.com/de/products/cameras/firewire_mono/0-99-99.htm)
Für die UV-Fotografie erwiesenermaßen geeignet bei kleiner Öffnung sind Mikrolinsenchips wie bei der:
-Mintron MTV 12V1-EX (sehr UV-empfindlich, Kamera liefert aber Schärfungsartefakte)
(http://www.lechner-cctv.de/)
-Watec (http://www.astrocom.de/hm/aktuell/WAT120N/WatecToUCamSet.htm)
Spektrale Empfindlichkeit der Watec. Die Kurve gilt ähnlich auch für andere Sony-Mikrolinsenchips:
-Videomodul SK-1004X. Diese preiswerte Kamera besitzt einen Sony ICX255AL-Chip.
Der Chip ist sehr empfindlich. Daher ist auch mit 8 Zoll schon Venus-UV-Fotografie möglich. (silvia-kowollik.de/astro/video/SK-1004X.htm)
Von den im Astrohandel lieferbaren UV-Filtern ist m.W. nur der Schüler UV-Filter aus dem UVBRI-Filtersatz
geeignet. Es hat zwar im relevanten Bereich vor 400nm nur 40% Transmission, liefert jedoch
zu längeren Wellenlängen eine saubere Kante. Der Baader-Filter liefert zwar mehr Empfindlichkeit hat jedoch ein starkes Leck im IR.
Diese IR-Leckage läßt sich leider nicht mit einem IR-Sperr-Filter beseitigen, da alle bekannten IR-Sperrfilter auch UV dämpfen.
Der Schüler UV-Filter hat auch ein kleines Leck um Rot, allerdings ist die Wirkung nicht ganz so gravierend.
Der Meade-UV-Filter 47 ist zu breitbandig, IR-durchlässig und nach 400nm noch offen.
Allerdings kann er für visuelle Experimente interessant sein. Der Schüler-Filter ist für visuelle Zwecke zu dunkel.
Der für die erfolgreiche Venusfotografie alles entscheidende Faktor ist ein gutes Seeing.
Das Taghimmelseeing ist meistens
schlechter als das Nachthimmelseeing.
Auch andere Wettereinflüsse spielen eine Rolle.
-leichter Wind kann sich positiv auswirken, da eine laminare Strömung Seeingblasen zerstört.
-starker Wind ist schlecht, da die Luft zu stark aufgewirbeld wird.
-Dunst ist schlecht, da feuchte Luft weniger UV-durchlassig ist
-hoher Horizontabstand ist gut da weniger Luft durchquert werden muß
-heiße Sommer sind schlecht, da durch große Temperaturgradienten Wirbel entstehen.
-Winter ist schlecht, da dann Heizungen und Schornsteine das Seeing verschlechtern
Bei Abendsichtbarkeiten herrschen die besten Bedingungen meist
1 Stunde vor Sonnenuntergang.
Zu dieser Zeit scheint ein Strahlungsgleichgewicht zu entstehen,
was das Seeing drastisch verbessert. Nach Sonnenuntergang wird das Seeing
meist wieder schlechter. Geduld lohnt sich. Oft ist es so, dass eine aussichtslose Luftunruhe
verschwindet und das Seeing ganz plötzlich gut wird. Die Beobachtung sollte
stets 2 Stunden vor
Sonnenuntergang starten, da schon eine Stunde zum Auskühlen des Gerätes benötigt wird und
erst eine halbe Stunde nach Sonennuntergang beendet werden.
Hauptseite
Mintron & Watec Aufnahmen
zur Webcamgalerie
zur Photogalerie