In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober ging der
Mond erst um 2 Uhr unter. In der 2 Nachthälfte
ließen
sich aber noch etwa 4 Stunden
Dunkelheit nutzen
und als Bonus lockte der Überraschungskomet C/2025 A6 (Lemmon)
der in der Nacht etwa 6 mag erreicht hat.
Bei der Ankunft war es schon frisch . Auf dem Boden bildete sich Reif,
die Null-Grad-Grenze wurde also unterschritten.
Daunenjacke und Moonboots zahlten sich aus.
Die Hirsche waren in der Brunft und es war ein permanentes
Röhren zu hören.
Es kam aus etwa einem halben Dutzend unterschiedlicher Richtungen.
Einmal lief ein Hirsch-Gruppe nur wenige Meter an mir vorbei.
Um sie zu sehen war es zu dunkel, aber sie waren nicht zu
überhören.
In der Morgendämmerung kam ein Jäger vorbei und
meinte
das ich auf dem Haupt-Brunftplatz stehen würde und in den
kommenden
Nächten doch besser woanders beobachten sollte.
Im Gepäck war diesmal der 8 Zoll Reisedobson.
Das erste Ziel war der Doppelsternhaufen NGC7245/King9.
Beide sind mit 8 Zoll eher unscheinbar, wobei King-9
der schwächere ist. Um das Nebelfleckchen zu sehen, muss man
schon
wissen wo es steht, sonst wäre es in der Milchstraße
untergegangen.
Die ganze Gegend ist sternreich obwohl südlich auch eine
Dunkelwolke
im Okular erscheint. Vor King-9 steht ein Dreieck aus 3 schwache
Sternchen die wohl zum Vordergrund gehören.
Während visuell der Sternhaufen
schwierig zu sehen ist, kann
man
ihn auf den POSS-Bildern gut erkennen. Das gilt auch für den
benachbarten NGC7245.
Er ist etwas visuell im 8-Zöller etwas deutlicher. Es gibt im
Vordergrund mehrere Sternchen
und eine Sternenkette die ihn auf den ersten Blick länglich
erscheinen lassen.
Wenn man genauer hinschaut löst sich ein rundlicher diffuser
Haufen von der Sternenkette.
Nebenbei wurde auch noch M37
fotografiert. -
Als Sternhaufen ein ganz anderer Kaliber.
Als
nächstes kam NGC40 an die Reihe. An diesem Objekt sollte ein
H-Beta Filter getestet werden.
Also eingestellt und in die Okulartasche geschaut. Mist, Filter
vergessen.
Aber wenn man schon mal da ist, kann man auch mal ohne Filter
hinschauen. Ein heller Zentralstern ist von einem runden Nebel umgeben
der im 8 Zöller eher undefinierbare Strukturen zeigt. Bei 300x
ist der flächenhelle Nebel immer noch
sichtbar aber die Strukturen sind immer noch unklar. Er scheint aber im
Westen etwas schwächer zu sein.
Weiter gings zu NGC2403. Die helle
Galaxie
liegt zwischen 2 hellen
Sternen eingeklemmt und
zeigt einige unregelmäßige
Strukturen. Es lassen sich mind. 2 Helligkeitszentren ausmachen.
Inzwischen stand der Komet ausreichend hoch. Er war das Hauptziel des
Abends.
Schon im Sucher gut sichtbar zeigte der Komet im Teleskop seine
ganze Pracht.
Er war ein runder grünlicher Ball mit langen Schweif. Per
Fieldsweeping war der Schweif über 60% des Feldes im 25mm
Plössl zu sehen. Das sind etwa 0,8 Grad.
Mit Swan-Bandfilter waren im Schweif faserige Strukturen zu
identifizieren.
Es gab mind. 3 Schweifstrahlen mit einem Öffnungswinkel von
etwa 15 Grad.
Die Koma war elliptisch und sonnenseitig
etwa 50% heller.
es war kein signifikanter Kern zu erkennen.
Auf den Seestar-Bildern war ein Schweifabriss zu sehen, der beim zweiten
hinsehen auch visuell bestätigt werden konnte.
Gegen 5:30 MESZ war der Abriss etwa 1 Grad von der Koma entfernt.
Kurz vor 6 wurde es deutlich heller. Die Venus strahlte im Osten
am bläulichen Himmelszelt
und die röhrenden Hirsche schienen sich langsam zu beruhigen.
Von der Stimmung her war es eine tolle Nacht, aber leider viel zu
kurz.