Mond bedeckt Mars am 8.12.2022

gauche.gif


Zur Marsbedeckung stauten sich die Wolken am Nordrand der Alpen, doch südlich des Nordkamm sah es auf verschiedenen Webcams nicht schlecht aus. Die Chance auf ein spätes Aufklaren war für München nicht null doch im oberen Inntal ab Innsbruck zeigten viele Kameras einen wolkenfreien Himmel. Auch im Zillertal sah es nicht schlecht aus, während im mittleren Inntal noch niedrige Wolken den Blick versperrten.

Unsere Tour ging über den wolkenverhangenen Achenpass am locker bewölkten Achensee vorbei in das bewölkte Inntal. Hinter dem Zillertaltunnel sah es gut aus und wir fuhren über Hart auf einen besiedelten Osthang. Während die Höhe des Eintritts mit 18 Grad noch unproblematisch war, hätte die Mondhöhe beim Austritt nur bei 10 Grad gelegen.

Die Idee war dem Austritt in der Schneise des nordwestlich liegenden Inntals verfolgen zu können.


Im Gepäck war ein kleiner 72mm Refraktor mit f/6. Die Brennweite wurde mit einer Barlow verdoppelt und für die Aufnahme eine ASI290-Astrowebcam verwendet.

Eine größere Optik hätte in dieser Nacht nicht gelohnt. Das Seeing war extrem schlecht. Der Eintritt war gut zu verfolgen. Die Helligkeitsdifferenz zwischen den Flächen von Vollmond und Mars war kleiner als erwartet und am Bildschirm war das Marsscheibchen neben dem silbrig-weißen Mondrand gut zu erkennen.



Die Aufzeichnung erfolgte automatisch. Daher konnte parallel visuell mit einem 15x70 Fernglas beobachtet werden. Die Annäherung des Planeten war damit wunderbar zu sehen. Erstaunlicherweise war sogar die Bedeckung selbst bei 15-fach sichtbar. Mars war als kleiner roter Buckel am Mondrand zu erkennen. Erst als er schon zu 50% hinter der Mondscheibe verschwunden war, konnte er im Fernglas nicht mehr aufgelöst werden.

Leider wanderte der Mond kurz vor den Austritt in eine Wolkenbank.


Die Stunde zwischen Ein- und Austritt wurde genutzt um ein Mondmosaik zu erstellen. Mars war in dieser Nacht in Opposition. Daher war der Mond bei seiner Bedeckung voll. Der Mars und der Vollmond standen einige Grad nördlich der Ekliptik. Daher ist am Südrand des Mondes ein Terminator zu erkennen.

Erst 5 Minuten nach der Bedeckung gab es wieder ein paar Wolkenlücken.



Die Dämmerung war nun deutlich spürbar und während des Abbaus war der Blick auf ein tolles Alpenpanorama zu genießen.

Nebenbei entstanden noch Stimmungsbilder mit einem Fisheye.


Bilder:

Man beachte den rechts neben dem Mond wieder gut sichtbaren Mars!




droite.gif



Hauptseite

Bericht von Co-Beobachter Martin Elsässer