Zur Passage von 2012DA14 waren die Wetterprognosen für Deutschland wenig
vielversprechend, doch es gab Hoffnung auf der Alpensüdseite.
Nach Simulationen bei Meteoblue sollte bei einer Strömung aus
Nordwest der Hauptkamm als Wetterscheide dienen. In Südtirol
waren zumindest größere Wolkenlücken möglich. Vor dem Beginn
der Fahrt wurden mit dem Horizon-Tool der NASA die Koordinaten
für die Plose bei Brixen errechnet. Damit stand das Ziel der Reise
schon vorab fest, denn nur wenige Kilometer Abstand vom berechneten Ort
hätten im Teleskop schon zu spürbaren Abweichungen der Asteroidenposition
geführt. Die Plose ist mehr als 2000m hoch. So bestand auch die Hoffnung
möglichen Dunst und Nebel zu entgehen.
Das folgende Bild zeigt das Wetter zum Beobachtungszeitpunkt.
Südtirol liegt in einem Fönloch mit geringer Bewölkung.
Entgegen der Meteoblue-Prognose (rechts) könnte es auch an der Ostseeküste
einige Wolkenlöcher gegeben haben.
In München setzte der Schneefall gegen Mittag ein. Die Fahrt
zum Brenner war jedoch unproblematisch.
Auf der Südseite
der Alpen lag nur wenig Schnee.
Brixen war fast schneefrei, doch wolkenfrei war es nicht. Bei
Ankunft auf der
Plose sah der Himmel zunächst trüb aus. Doch pünktlich mit dem Aufgang
des Asteroiden zogen sich die Wolken zurück und die Transparenz stieg
deutlich an.
Das folgende 360-Grad-Panorama zeigt den Beobachtungsplatz
in Rundumsicht. Am Südhorizont ist
der aufgehellte Himmel der Po-Ebene zu erkennen.
Fotografiert wurde mit einer Watec-Kamera. Zunächst kam ein
8mm 1:1,2 Videoobjektiv zum Einsatz. Später wurde ein 50mm 1:1,8 Kleinbildobjektiv verwendet.
Das erste Video zeigt Aufnahmen die mit einem 8mm Videobjektiv und einer Watec entstanden sind.
Die Sternansammlung ist der Coma-Sternhaufen.
Der Kleinplanet läuft von rechts nach links und ist nur sehr schwer zu erkennen.
Bei dieser Bearbeitung die etwas später entstanden ist, kann man den Kleinplaneten
besser erkennen. Hier läuft er von links nach rechts durch das Bildfeld.
Die Winkelgeschwindigkeit nahm im Laufe des Abends ab, so daß auch höhere Brennweiten verwendet werden konnten.
Hier wurde mit einem 50mm 1:1,8 Fotoobjektiv gearbeitet.
Die folgende Animation entstand als Animated-Gif. Das nebelige Objekt auf der linken Seite ist die Galaxie NGC4511.
2012DA wandert von unten nach oben durch das Bildfeld.
Das folgende Youtube-video ist eine längere Sequenz mit 50mm 1:1,8.
Von allen Videos lieferte es das klarste Ergebnis!!
Auf einigen Videos scheint der Kleinplanet zu blinken. Dies ist jedoch ein Artefakt,
Versuche die Helligkeit photometrisch auszuwerten, brachten in einem Zeitraum von
einigen Minuten kein signifikantes Ergebnis.
Für die visuelle Beobachtung wurde eine Karte mit der für die Plose gerechneten Bahn
vorbereitet.
Der Mond und ein naher Skybeamer störten etwas, doch im
20x80 Fernglas war 2012DA leicht zu identifizieren.
Im Laufe der nächsten Stunden wurde er mehrfach aufgesucht.
Der Rückgang der Helligkeit und die Abnahme der Winkelgeschwindigkeit war gut
zu verfolgen.
Die Bewegung war
direkt zu erkennen.
Um 22:10 MEZ wurde am Fernglas folgende Zeichnung angefertigt.
Gegen Mitternacht ging der Mond unter und der Skybeamer wurde abgestellt.
Der Himmel wurde sehr transparent und klar. Einzelne Fönwolken zogen noch vorbei,
doch der Bewölkungsgrad lag stets unter 20%. Angesichts des langen Rückwegs wurde
schweren Herzens um 1 Uhr das Equipment eingepackt und die Beobachtung beended.