Mars 2005
Am 19.8. gab es
recht gutes Marswetter mit ordentlichen Seeing.
Ende August stand Mars erneut auf dem Programm. Leider war das Seeng eher mäßig.
Im September gab es mehrere schöne Nächte in denen der Mars beobachtet werden konnte.
Der Planet erreichte zu dieser Zeit immerhin schon einen Durchmesser von 17 Bogensekunden.
Mars hat mit ca. 20 Bogensekunden im Jahre 2005
eine sehr günstige Opposition. Er wird am besten
im Oktober und November zu beobachten sein, wenn er
bei +15 Grad Deklination einen Horizontabstand von etwa 55 Grad erreicht.
Im Juni 2005 hatte er nur 1/5 der Oppositions-Fläche,
dennoch wurde ein erstes Foto versucht.
In der Nacht vom 19. auf den 20.6.
war das Seeing zeitweise recht brauchbar.
Auf dem nur 8,5 Bogensekunden großen Mars waren
schon einige Strukturen zu erkennen.
Ein Bild befindet sich im Attachment.
Überraschend war die große Helligkeit von Agyre1.
Zuerst glaubte ich einen Staubsturm zu sehen.
Doch mit dem Simulationsprogramm
'Marspreviewer' ließ sich die Situation klären.
Ob es sich bei der Aufhellung am rechten Rand tatsächlich um Morgennebel handelt ist
unklar, es könnte auch ein Schärfungsartefakt sein.
Die nächste Gelegenheit ergab sich am Morgen des 14.7.2005.
Die Änderung der Oberfläche infolge der Rotation ist gut zu sehen.
Ein Bild vom 27.7.2005 zeigt das Gebiet um Solis Lacus. Die leichte
Delle in der Polkappe scheint echt zu sein.
Im Zentrum der Marsscheibe ist das Mare Cimmerium
zu erkennen. - Währen der Opposition 2003 ist
auch ein Bild dieser Region entstanden.
Unten ein Vergleich der beiden Aufnahmen. -
Große Veränderungen scheint es in den letzten 2 Jahren
nicht gegeben zu haben.
Die Aufnahme vom 21.9. zeigt das Gebiet um Mare Sirenum und
Mare Cimmerium. Die gleiche Region wurde wenige Tage später auch von Karl Thurner
abgelichtet. Bei genauer Betrachtung lassen sich viele feine Details wiederfinden.
Karls Aufnahme ist wesentlich besser, es ist allerdings zu bedenken,
dass er auch ein wesentlich größeres Gerät verwendet hat.
Aus zwei Bildern von 25.9.2005 konnte eine kleine Animation erstellt werden,
die die Rotation des Planeten im Zeitabstand von etwa einer Stunde
verdeutlicht.
Die
Reise zur Sonnenfinsternis nach Spanien
brachte im Oktober eine 2 wöchige Pause.
In der dritten Oktoberwoche gelangen wieder ein paar brauchbare Aufnahmen.
Im Mare Chrisum bildete sich zu dieser Zeit ein Staubsturm der auf dem Bild vom 10.10.
allerdings noch nicht zu sehen ist. Bemerkenswert ist das Wolkenloch in der Nordpolarhaube,
das auf der Aufnahme vom 15.10 um 2:39 besonders gut zu sehen ist.
Dadurch das der Mars nur 37 min langsamer rotiert als die Erde,
zeigt der Planet von Nacht zu Nacht ein ähnliches Gesicht.
Im Abstand von einigen Tagen ist dann aber doch eine
Änderung zu sehen. Am 19.10. war die Große Syste schon deutlich besser zu erkennen als
noch 4 Tage zuvor. Allerdings war an diesem Tag das Seeing so schlecht, das die
Strukturen etwas blass erscheinen.
In der Nacht vom 24. auf den 25.10.
war das Seeing ebenfalls mäßig.
Dies zeigt auch der Vergleich mit früheren
Bildern des gleichen Gebietes. Oberhalb der großen Syrte ist
ein schwacher weißer Dunst zu erkennen, der vermutlich
auf Wasserdampf zurückzuführen ist. Auf dem linken
RGB-Bild ist er etwas besser zu sehen. Auf dem
rechten LR-RGB ist er schwieriger zu identifizieren, da der
blaue Anteil im roten Luminanzbild ausgefiltert wurde
und die Region deshalb dunkler erscheint.
In der Nacht vom 27.10. auf den 28.10.
gab es in München ein ungewöhnlich gutes Seeing,
so das die bislang besten Marsaufnahmen
in dieser Saison entstanden sind.
Schon auf den Rohbildern, waren die beiden Zipfel
am Mare Cimmerium gut zu erkennen.
Die Auflösung wurde von Optik und Brennweite
begrenzt. Herausragend ist die Aufnahme
von 0:53 MESZ. Danach und davor war das Seeing etwas schlechter,
aber immern noch gut.
Die kleinsten Strukturen haben
etwa 0,5 Bogensekunden.
Die Optik hat leider einen leichten Keilfehler
der zu Farbsäumen führt. Deshalb
wurde der Rotkanal der Farbbilder als Luminanzkanal
verwendet und daraus ein R-RGB erstellt.
Die Polkappe ist fast abgeschmolzen. Wegen hoher Berge liegt die Polkappe nicht zentrisch auf dem Nordpol.
Durch die Rotation ist sie nur auf der letzten Aufnahme als schmaler Streifen zu sehen.
In der Nacht vom 3.11. auf den 4.11. war das Seeing wechselnd, doch zeitweise gut.
Der Mars zeigte sein langweiliges Gesicht. Spannend ist lediglich der helle Klecks
unten links. Dies ist Olympus Mons, der größte Vulkan im Sonnensystem.
Am 12.11.05 war das Seeing zwar nur mittelmäßig, aber
Mars stand so hoch, trotzdem was ging.
Zu sehen ist das Gebiet um Chryse, wo
sich der Staubsturm inzwischen gelegt hat.
Über dem Mare Acidalium ist wie schon vor
4 Wochen eine ausgeprägte Polhaube zu
erkennen. Die Polhaube scheint ortsfest zu sein
und nicht symmetrisch auf der Achse zu liegen.
Gleiches gilt auch für die Südpolkappe, von der
auf dem Bild nur noch ein winziger
Rest zu erahnen ist.
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