Kleinplanetentagung
Drebach und Archaeologisches Museum Chemnitz

Die Kleinplanetentagung in Drebach und das Norddeutsche
Treffen der Planetenfotografen lagen im Juni 2025 nur eine Woche
auseinander.
Die meisten Astrotagungen stauen sich im Frühjahr wenn es nach
den langen
dunklen Winternächten neues Material gibt, das man zeigen
kann. Sommertagungen sind wegen der Urlaubszeit eher rar.
Die Kombination der beiden Tagungen bot eine Gelegenheit die
Zwischenzeit
mit dem Besuch von einigen Freunden und Sehenswürdigkeiten zu
verbinden.
Das Planetarium in Drebach ist schon eine Sehenswürdigkeit an
sich.
Das Dorf hat nur 5000 Seelen aber doch eines der bekanntesten
Planetarien Sachsens.


Zum Gebäude gehören auch mehrere Sternwarten. Links
und rechts des Hauptgebäudes
kann das Dach abgefahren werden. Zum Vorschein kommen
ein PlaneWave CDK
20 Astrograph und einige Refraktoren.



Im linken Gebäude wurde die Sonne mit einem kleinen
Lunt-H-Alpha-Teleskop beobachtet. Zusätzlich gibt es ein
50-cm-Caßegrain-Spiegelteleskop in einer 4 m großen
Kuppel.

Bis 1989 hatte das Planetarium eine 8m Kuppel mit einem ZKP-1
Projektor.
Danach ging eine 11m Kuppel mit einem ZKP-2 in betrieb.
2014 wurde auf eine Velvet-FullDome-Projektionsanlage von
Zeiss umgestellt.

Inzwischen
wurden auf digital umgestellt. Klassische Projektoren werden
kaum
noch genutzt. Während der Tagung gab es einen
längeren Vortrag
in dem die Geschichte und die Technik des Planetariums vorgestellt
wurden.

Auch sonst war das Programm mit namhaften Referenten bestens
gefüllt.



2024 YR4 hat eine 3% Chance 2032 auf den Mond zu stürzen - das
sollte
man im Auge behalten!
Auch ohne Impakt wäre der Vorbeiflug ein besonderes Ereignis:

Der eigene Vortrag drehte sich um die Photometrie von
Kleinplanetenmonden:
https://astrode.de/kpt2025a.htm


Die Kleinplanetentagung 2026 wird an der Vega-Sternwarte von Herbert
Pühringer in Salzburg stattfinden.


Abends
gab es noch ein Essen in einer Gaststätte bei einem
Besucherbergwerk.
In der DDR waren bis 1990 noch viele kleine Bergwerke aktiv, die im
Westen schon in den 60ern geschlossen wurden. Heute gibt es
daher im Erzgebirge eine auffällig große Zahl von
Bergwerksmuseen.
Die Zeit war aber leider zu knapp um ein Bergwerk zu besichtigen.


Am Sonntag-Nachmittag
ging
es in das Archäologische Museum von Chemnitz. Es
wurde 2014 im ehemaligen Kaufhaus Schocken eröffnet. Das
Kaufhaus sieht aus als wäre
es in den 70ern erbaut worden. Tatsächlich wurde das Kaufhaus
aber 1930 im Bauhausstil errichtet.
Entsprechend ist es heute denkmalgeschützt.


Auf etwa 3000 m² wird in einer
3-etagigen Ausstellung die
Entwicklung Sachsens von der Zeit der ersten Jäger und Sammler
bis zur beginnenden Industrialisierung dargestellt. Die erste Etage
zeigt die Entwicklung des Menschen vom Homo Habilis bis zum
Neandertaler.
Die zweite Ausstellungsetage zeigt die Bauernkulturen von der
Jungsteinzeit (5500 v. Chr.) bis zum frühen Mittelalter (800
n. Chr.).

Ausgestellt wird die 7000 Jahre alte Holzeinfassung des bandkeramischen
Brunnens bei Zwenkau, einem der ältesten Holzbauten Europas.
Erst anhand dieses Brunnens hat man erfahren, das auch schon in der
Jungsteintzeit das Zapfenschlossprinzip
bekannt war.
Das Wissen ging später verloren und es gab nur noch Brunnen in
Blockbauweise.
Das Zapfenschlossprinzip
kam dann erst wieder nach dem Mittelalter in Mode.

Bemerkenswert sind die
vollständig erhaltenen
mit Rindenbast und Pech verzierten Keramikgefäße.

Die älteste Tonfigur
Mitteleuropas mit eindeutig
männlichen Geschlechtsmerkmalen befindet sich neben einem
weiblichen Idol aus dem frühen Neolithikum. Beide Figuren
wurden in Zauschwitz gefunden.


Die sächsische Bronzezeit
(2200–800 v. Chr.) bietet mit ihren
schatzfundähnlichen Depots einen weiteren Höhepunkt
der Ausstellung.


Während der Bronzezeit hatten Vögel eine besondere
mytologische Bedeutung. - Man fand in den Gräbern zahlreiche
Vogel-Figuren:


In der obersten Etage gab es die
Sonderausstellung ´Silberglanz und Kumpeltod´.
Diese Bergbauausstellung
zeigt die Archäologie und Geschichte des Bergbaus von seinen
Anfängen bis heute.


Bemerkenswert ist die Verbindung der Wettiner zum Bergbau. Das
Herrschergeschlecht
definierte sich gern selbst als oberster Bergmann des Reiches.

Wenige 100 Meter neben dem Archäologischen Museum befindet sich
das
Naturkundemuseum. Chemnitz
steht über einem riesigen versteinerten Wald der bei einem
Vulkanausbruch im Karbon verschüttet wurde.


Früher wurde das versteinerte
Holz abgebaut und als Achat-Scheiben verkauft.






Es gibt auch eine Insektenausstellung:



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