Reise nach Australien im Mai 2010
Reise nach Perth
Perth ist als Millionenstadt in der Größe etwa vergleichbar mit München.
Sie liegt im fruchtbaren Südwestzipfel Australiens. Schon beim Anflug sahen
wir den langsamen Wandel der Wüstenlandschaft mit Ihren Salzseen zu einer
ausgedehnten Felderwirtschaft:
In der Stadt finden sich noch viele Bauten im Kolonialstil
des 19īten Jh. Besonders die Kirchen vermitteln den Eindruck von einem Stück
Europa am anderen Ende der Welt.
Aus der Ferne gewinnt man aber dann doch eher der Eindruck einer Stadt in den USA.
Noch am Abend unserer Ankunft ging es in den Kings-Park um die einheimische
Vogelwelt zu bewundern.
Das die Australier ein Herz für Vögel haben, zeigt dieses ungewöhnliche Straßenschild.
Dieser bunte Vogel war bislang nicht zu identifizieren. Er gehört aber sicher
zu den zahlreichen einheimischen Sitticharten.
Eine australische Krähe, - man beachte die blauen Augen!
Die australische Elster ist auch als Magpie bekannt. Ihre typischen Rufe
sind zu jeder Tageszeit überall zu hören.
Von der Elster gibt es 2 Varianten Magpie und Magpie-lark
Am Abend hört man den Kookaburra lachen. Man bekommt wirklich den Eindruck
da sitzt ein Mensch im Gebüsch und lacht einen aus. Das Lachen war besonders
beim Perth-Observatorium zu hören. Dort haben wir die Vögel auch fliegen sehen, doch
für ein Foto war es schon zu dunkel. Zum Glück gelang dann noch dieser
Schnappschuß in der Vogelausstellung des Museums
Die lokale Variante des Regenbogen-Lori:
Dieser Vogel war auf die Blüten einer Eukalyptusart spezialisiert.
Allerdings war er für einen Kolibri viel zu groß und hatte eher
die Größe einer fetten Amsel.
Auch der australische Wackelschwanz (Willie Wagtail) war im Park vertreten:
An den Möwen kann man erkennen, dass Perth eine Hafenstadt ist.
Zum Kingspark gehört auch ein Kriegerdenkmal. Wie überall in Australien wird mit großen
Aufwand die Erinnerung an die Toten der Weltkriege wachgehalten.
Neben dem Denkmal gibt es auch noch ein Baum-Allee wo jeder Gefallene aus Perth
seinen eigenen Gedenkbaum hat.
Unweit des Kriegerdenkmals steht der dickste Baum Westaustraliens. sein Umfang
soll 16m übersteigen
Typisch für Westaustralien sind jedoch die Blackboys, eine Pflanze die endemisch nur
im Umland von Perth vorkommt. Ihr Name leitet sich von den schwarzen Stämmen ab.
Der zweite Tag unseres Aufenthalts war als Museumstag angelegt.
Als Millionenstadt und Provinzmetropole hat die Museumstadt Perth
einiges zu bieten.
Die ehemalige Münzprägeanstalt war nur wenige Meter
von unserem Hotel entfernt. Im 19'ten Jh. war Australien der größte
Goldexporteur der Welt. Ein Großteil der Goldmünzen des britischen
Empires ist in Perth geprägt worden!
Der Gebäudekomplex hatte nur einen einzigen Eingang.
Von der Putzfrau bis zum Generaldirektor
mußte jeder durch diese eine Tür um den Fluß des
Goldes besser kontrollieren zu können.
Eine Statue mit 2 glücklichen Findern als Symbol für den australischen Goldrausch.
Im Museum erklärte der Guide einiges zur Geschichte des australischen Goldrauschs
und präsentierte Modelle der größten, jemals gefundenen Goldnuggets.
Gleich im Anschluß konnte man 2 der größten erhaltenen Nuggets live besichtigen
Sehr lehrreich ist die Goldbarrensammlung. Man mag kaum glauben wo überall
in der Welt in den letzten 200 Jahren Gold gefunden wurde und in die verschiedensten
Barrenformen geschmolzen wurde.
Auch heute noch ist Australien ein großer Goldlieferant. Das Edelmetall
wird jedoch meist in Münzen gehandelt.
Neben Goldmünzen werden auch Münzen aus Platin und Palladium hergestellt.
Während die Goldmünzen ein Känguru zeigen, sind auf den Platin und Palladiummünzen
Emu und Koala abgebildet.
Zur Führung gehört auch das Schmelzen eines Goldbarrens. Man kann zum Schmelzen
nur spezielle Tiegel verwenden.
Technik und Tiegelmaterialen
werden bei der Führung erklärt.
Nachdem soviel Gold und Geschmeide besichtigt wurde, entstand die Sehnsucht nach
einem passenden Reisesouvenir. Doch Gold gibt es überall auf der Welt. Anders ist dies bei Opalen.
Die besten Exemplare werden nur in Australien gefunden. Einen guten Preis versprach
die Opal-Gallery, die über mehrere Treppen und Gänge nach einen kleinen Schildermarathon zu finden war.
Am Ende des Schilder-Marathons befand sich ein winziger Laden mit einem
freundlich lächelnden Chinesen.
Edelsteine brauchen nicht viel Platz und so gab es in dem kleinen
Laden doch eine reiche Auswahl wunderschöner Steine.
Der grüne Stein faszinierte besonders. Doch nach einigen hin und her wurde
doch nur ein kleineres Steinchen in der Touristenklasse von 100 Euro erworben.
Weiter ging es zum West-Australien-Museum. Die umfangreiche, naturkundliche
Sammlung hat auch einige Steine
zu bieten. So gibt es dort den größten Meteorit der je in Australien gefunden wurde
Das Museum fasziniert nicht nur durch seine tolle Ausstellung sondern auch durch seine Architektur
Infos aus den Pioniertagen mischen sich mit Beschreibungen über die Bodenversalzung
und zur Stadtentwicklung. Wer über Australien etwas lernen möchte, ist in diesem
Museum an der richtigen Adresse
Besonders faszinierend ist die Ausstellung zur australischen Megafauna.
Heute ist das Känguru das größte Landtier Australiens. Doch bis
vor 30.000 Jahren gab es noch Großwild ähnlich wie heute in Afrika.
Mit dem Erscheinen der Menschen am Ende der letzten Eiszeit sind diese
Tiere ausgestorben.
Eine seltsame Mischung aus Stachelschwein und Ameisenbär.
Das größte ausgestorbene Beuteltier. Als Originalfund und als rekonstruiertes Skelett
Erst vor 100 Jahren ausgestorben ist der tasmanische Beutelwolf
Neben den ausgestorbenen Tierarten gibt es auch Tiere die hoch gefährdet sind
und kurz vor dem Aussterben stehen.
Stark bedroht ist auch der Bilby
Ein Kuriosum ist der Megamouth. Dieser Tiefseehai ist die letzte Haiart die bislang entdeckt wurde.
Bisher wurden weniger als 10 der riesigen Exemplare gefangen. Eines vor der Küste von Perth.
Der Fang ging damals weltweit durch die Medien.
Eine lebendes Fossil aus dem Prä-Kambrium sind die Stromatoliten.
Es handelt sich um in Kolonien lebende Einzeller die
in künstlichen Kalkschalen leben. In Westaustralien sind die letzten größeren Kolonien zu finden.
Als Wüstenstaat ist Australien ein Land der Meteorite.
Im Museum von Perth sind
Hunderte von Meteoriten Ihnen ausgestellt. Die Unterschiede zwischen den
verschiedenen Klassen werden gut erklärt. Hier aufgeschmolzene Asteroiden
mit Steinen in Eisenmatrix.
Der berühmteste australische Meteorit ist der Murchison, in dem erstmals
nichtirdische Aminosäuren nachgewiesen wurden
Bruchstücke des größten australischen Meteoriten
Originell war diese Tafel mit allen chemischen Elementen...
....und die große Schmetterlingssammlung. Die weltgrößten Schmetterlinge gibt es in Australien.
Einige Exemplare erreichen Spannweiten bis zu 25cm!
Am Abend besuchte Freddy einen alten Freund der früher beim Perth-Observatory gearbeitet hat.
Das Observatorium liegt in einem flachen Gebirge etwa
30km von der Stadt entfernt.
Wir bekamen eine Sonderführung und konnten einen Abend eines
der dortigen Geräte nutzen
Mit dem Besuch im Observatorium endete unsere letzte Nacht in Australien und am nächsten Tag ging es zurück
nach Deutschland