BoHeTa 2013


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Uranusringe 2011 und 2012




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Im Jahre 2007 blickten wir auf die Kante des Uranusringsystems. Aus diesem Anlass gab es von Seiten der Profis viele Aufnahmen, denn in der Kantenlage ist die Säulendichte der Teilchen besonders hoch und man hoffte durch die gesteigerte Helligkeit neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Profis verwenden für die Ringfotografie Spezialkameras mit Wellenlängen jenseits von einem Mikrometer. Handelsübliche CCDs sind in diesem Bereich unempfindlich. Uranusringaufnahmen von Seiten der Amateure sind daher bislang unbekannt. Der Uranus überstrahlt im sichtbaren Licht seine Ringe, deswegen wurden sie erst bei einer Sternbedeckung zufällig entdeckt. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es jedoch im Bereich von 890nm. Hier befindet sich eine Methanbandlinie in der der Planet sehr dunkel ist. Vor einigen Jahren wurde deshalb ein Methanbandfilter angeschafft. In Dutzenden Versuchen wurde jahrelang probiert die Ringe abzubilden. Mehrere Filter, Reducer und Kamerakombinationen wurden getestet.
Es war einfach nichts zu sehen!

Im letzten Jahr wollte ich schon aufgeben, doch dann hatte ich eine Idee. Was wäre, wenn die Uranusringe einen Oppositionseffekt besitzen, ähnlich wie die Saturnringe? Die Uranusmonde sind für einen starken Oppositionseffekt bekannt.
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Der oppositionseffekt ist bei den Saturnringen markant.

Zur Oppositionszeit 2011 war Uranus erneut im Visier. In der Oppositionsnacht gab es sehr gutes Seeing und 4 Tage später waren die Bedingungen erneut optimal. Es gelang tasächlich in beiden Nächten ein brauchbares Foto!!! Natürlich ist der Nachweiß absolut grenzwertig, das kann nicht anders sein. Doch die Größen und die Winkel stimmen. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Equipment sprechen gegen ein Artefakt!
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Erster Versuch in der Oppositionsnacht


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Zweiter Erfolg 4 Tage nach der Oppositionsnacht.

Winkel und Größen stimmen mit einem Vergleichsbild der Profis überein.
Das Vergleichsbild entstand 2003, als der Ring die identische öffnung hatte, wie 2011.
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Bilder vom KECK im IR.


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Erich Karkoschka hat eines seiner HST-Bilder das mit einem vergleichbaren Filter bei 892 nm entstanden ist zur Verfügung gestellt. Es wurde auf etwa eine Bogensekunde unscharf gerechnet, um die Helligkeiten vergleichen zu können. Das sieht sehr vielversprechend aus!
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(HST, Erich Karkoschka, University of Arizona/NASA)

Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der hellere Teil des Rings rechts (suedlich) des Uranus. Der helle Teil geht in 264 Tagen einmal um Uranus herum. Exakt 11 Umläufe und 45 Tage später ist das Bild vom 26.9.2011 entstanden. Auch hier ist der südliche Ringteil heller!
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Bei der Ringfotografie war 2011 der Knoten durchschlagen und bei der Abbildung der Uranusring entwickelt sich langsam eine Routine. Ein Foto vom 2. auf den 3.10. zeigt den Ring erneut deutlich.
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(1) Brown R.H. / Cruikshank, D. P. : The Uranian satellites - Surface compositions and opposition brightness surges
Uranus 2011
Uranus 2006
Uranus 2008






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