Jupiter 2017 II
Jupiter als Modellexperiment für Exoplanetentransits
In den
letzten Jahren ist die Beobachtung von Exoplanetentransiten standard
geworden. Auch Amateure können dabei gute Ergebnisse erzielen
(
http://www.astrode.de/exoplaneten
).
Um Effekte bei den Transits anschaulich zu demonstrieren,
könnte in unserem Sonnensystem der Jupiter ein brauchbares
Modell sein. Seine Monde wandern regelmäßig vor der
Scheibe her und sollten als Transits die Helligkeit des Systems
spürbar reduzieren. Die Jupiter-Monde sind im Vergleich zum
Mutterkörper eher klein. Die Amplitude ist geringer als bei
den bisher gemessenen Exoplaneten, doch Jupiter ist sehr hell und
sollte daher mit guten SNR photometrierbar sein.
Um das Jupitersystem auf ein Sternformat zu reduzieren wurde eine 55mm Optik vor die CCD-Kamera gesetzt. Als problematisch erwies sich das Fehlen eines gleichhellen Vergleichssterns. Mit -2,7mag ist Jupiter fast 30 mal heller als Spica oder Antares die nur +1mag besitzen. Andere helle Sterne gibt es um Umfeld von Jupiter nicht.
Die Idee war, statt dessen eine künstliche Vergleichslichtquelle zu nutzen. Dazu wurde die Beleuchtung eines Fadenkreuzokulars verwendet, die mit einem angeklebten doppelten Polfilter auf Jupiterhelligkeit gedimmt werden konnte. Natürlich waren der ferne Jupiter und die nahe Fadenkreuzbeleuchtung nicht zugleich scharf zu bekommen. Doch bei der Photometrie ist Unschärfe kein Handicap. Die Optik wurde so eingestellt das beide Lichtquellen gleich unscharf erschienen.
Am 18./19.4. sollte der Jupitermond Ganymed hinter der Jupiterscheibe herwandern. Der Riesenmond sollte zudem durch den Jupiterschatten verfinstert werden. - Eine optimale Geometrie für das geplante Experiment.
Leider waren die Ergebnisse eher ernüchternd. Jupiter zeigte zwar starke Lichtschwankungen, doch die waren nicht mit den Mondereignissen in Verbindung zu bringen.
Die folgende Grafik zeigt eine Detailvergrößerung des Verfinsterungsendes um 1:08 UT