Reise nach La Palma im November 2013


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Geschichte der Ureinwohner

Obwohl die Kanarischen Inseln nachweislich schon den Griechen und Römern bekannt waren, gab es bis in das 15 Jh. kaum Kontakte mit Europa. Die änderte sich im Vorfeld der Eroberung der Neuen Welt. Die Inseln waren die ersten Opfer der Conquistadoren. Was die Inkas und Azteken erlebten, fand auf den Inseln im kleineren Maßstab statt. Die Urbevölkerung von LaPalma wird zu den Guanchen gezählt. Es handelte sich um 12 autonome Stämme deren Siedlungsgebiet etwa den späteren 12 Gemeinden entspricht. Erst in den letzten 100 Jahren wurde die Zahl der Gemeinden auf 14 erhöht. Die Stämme lebten auf einem steinzeitlichen Niveau und hatten den Waffen der Spanier nichts entgegen zusetzen. 11 Stämme ergaben sich ohne großen Widerstand. Nur der in der Caldera lebende Stammesfürst Tanausu wollte nicht aufgeben. Er wurde gefangen und starb noch vor seiner Hinrichtung. 

Nach der Eroberung wurde mit allen Stämmen gleich verfahren. Die Ureinwohner wurden eingefangen und als Sklaven verkauft. Nur etwa 1000 Bewohner entkamen diesem Schicksal. Sie vermischten sich mit den Spaniern und sind die Vorfahren der heutigen Inselbevölkerung. Die Kultur der Guanchen wurde fast völlig ausgelöscht. Tanausu wird als letzter König noch immer verehrt. 

Den archäologischen Zeugnissen der Ureinwohner widmet sich ein Museum in Los LLanos.



Neben vielen Schautafeln über die Stammesgebiete...

 

...gibt es viele Schaustücke zur Töpferkunst auf der Insel.

Die Ureinwohner kannten die Töpferscheibe nicht. Trotzdem gelangen ihnen beachtliche Werke.

Interessant ist dieses Gefäß mit 365 Strichen. Es diente als einfacher Kalender.

Neben Ton und Stein waren Knochen und Holz wichtige Werkstoffe.

Spinn-Gewichte wurden aus Ton oder Vulkangestein hergestellt

Die Lebensgrundlage war Viehzucht, doch es gab auch einen einfachen Ackerbau. Die Behausungen waren Höhlen und einfache Hütten aus Stein.

Ob die Ureinwohner eine Schrift hatten, ist nicht gesichert. Es gibt nur ein einziges Fundstück mit möglichen Schriftzeichen.

Eine schriftähnliche Funktion könnten die rätselhaften Petroglphen besessen haben. Die rätselhaften Steinritzungen finden sich an mehr als 200 Stellen auf der Insel. Sie wurden oft aufwändig mit Gerüsten an schlecht zugänglichen Stellen angebracht.

Bestimmte Grundformen wiederholen sich ständig. Es gibt spiralförmige, mäanderförmige und lineare Strukturen. Figürliche Darstellungen gibt es nur sehr abstrakt in wenigen Ausnahmen

Life besichtigten wir einige Felszeichnungen in La Zarza. Es handelt sich um einen kleinen Archäologischen Park mit Besucherzentrum.

Die  Felszeichnungen befinden sich in der Nähe einer früheren Wohnhöhle.

Oft mußte man die Muster suchen.

Das folgende Muster erinnert schon sehr an einen Fluss:

Nach 1500 dominierten spanischer Baustil und christliche Kirchen die Insel.

Ein Relikt aus heidnischen Zeiten ist die Stolperschwelle am Kircheneingang. Sie sollte böse Geister abhalten.



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