Reise nach La Palma im November 2013
Regenbogenpolarisation und Magnetexperiment
Das viele schlechte Wetter hatte auch Vorteile. Es waren über
dem Meer mehrfach Regenbögen zu beobachten. Das folgende
Exemplar hielt sich über fast eine Stunde und in einer
Animation ist die Bewegung zu verfolgen, die durch die
Änderung der Sonnenposition entsteht.
Dieses Pano zeigt den Bogen komplett während seiner
stärksten Ausprägung.
Das von einem Regenbogen reflektierte Licht hat einen sehr hohen Polarisationsgrad. Mit Hilfe eines Polarisationsfilters kann ein Regenbogen, je nach Drehwinkel des Filters vor dem Beobachterauge oder der Kamera, entweder weitgehend gelöscht, oder im Kontrast gesteigert werden.
Da die Farbenlinien polarisiertes Licht sind, werden sie bei geeigneter Polarisation unterdrückt – kein Regenbogen ist sichtbar. Dreht man den Polfilter 90° aus dieser Position heraus, wird der Regenbogen fast vollständig durchgelassen, das zufällig polarisierte Licht der Wolken rundherum wird zu etwas mehr als der Hälfte geschluckt. Relativ zur Umgebung scheint der Regenbogen so viel kräftiger.
Der Polarisationsgrad ist knapp unter 100% da der Bogen
mit der Drehung nie komplett ausgelöscht werden kann
Die Animation zeigt deutlich, dass auch das Licht innerhalb des Bogens und der schwächere Außenbogen polarisiert sind.
Die
Reflektion im Wassertropfen geschieht in etwa mit dem Brewster-Winkel,
was zu der starken Polarisierung führt.
Er liegt bei Wasser bei etwa 40 Grad. Der Brewster-Winkel ist
eine Größe der Optik. Er gibt den Winkel an, bei dem
von einfallendem, unpolarisiertem Licht nur die senkrecht zur
Einfallsebene (d. h. parallel zur Grenzfläche) polarisierten
Anteile reflektiert werden. Das reflektierte Licht ist dann linear
polarisiert. Da
die Einfallsebene an unterschiedlichen Stellen des Bogens
unterschiedlich ist, dreht sich der Polarisationswinkel. Der
Regenbogen ist also
bei verschiedenen Filterstellungen an den verschiedenen Bogenpunkten mit
unterschiedlichen Winkeln polarisiert.
Die folgende Grafik zeigt
den drehenden Polarisationswinkel. An der Bildoberkante ist er fast parallel
zum Horizont. Links unten fast vertikal zum Horizont. Da der Nullpunkt der
Filterstellung nicht klar definiert gewesen ist, kann nur über die Stärke der
Drehung eine Aussage gemacht werden. Es handelt sich also um relative und nicht um absolute Werte.
Im Vorjahr gab es einige Magnetometerexperimente während eines Polarlichtsturms am Nordkap. Dazu wurde einfach ein Magnet mit Spiegel in ein Glas gehängt und mit einem Laserpointer angeleuchtet. Der Magnet war von der Masseverteilung im Gleichgewicht hing aber auf der Nordseite nach unten.
Es läßt sich vermuten, dass die polnahen Magnetfeldlinien weniger Kraft zur Nordausrichtung besitzen, als die eher horizontalen Linien in Deutschland. Messungen des GFS zeigen tatsächlich eine Halbierung der Nordkomponente und ein Ansteigen der Vertikalkomponente.Das Experiment sollte in La Palma wiederholt werden. Die Inseln liegen nur 28 Grad nördlich des Äquators die nur halb so starke Vertikalkomponente sollte hier den Magneten weniger stark auslenken.
Das Ergebnis ist überraschend eindeutig.