Mars 2014
Ähnlich wie auf der Erde gibt es auch beim Mars Jahreszeiten.
Im Zeitraum um den Frühlings- und dem Herbstanfang laufen die
beiden Marsmonde durch den Schatten des Planeten. Es gibt also
Mondfinsternisse auf dem Mars. Wenn die Tag-und-Nachtgleiche etwa 2 bis 3 Monate
vom Oppositionszeitpunkt entfernt ist, könnte es möglich sein,
diese Verfinsterungen von der Erde aus zu fotografieren.
Bei einer großen Marsphase schauen wir schräg in den Schatten hinein
und bei Phobos erfolgt der Schattenaustritt etwa einem Planetendurchmesser von der
Oberfläche entfernt.
Diese ideale Geometrie war im Mai/Juni 2014 gegeben, doch der Versuch eines
Nachweis ist leider gescheitert.
Es gab mehrere Versuche, doch nichts war zu sehen.
Einige zunächst vielversprechende Pünktchen entpuppten sich als schlecht korrigierte
Hotpixel. Die nächste gute Chance gibt es erst wieder im Frühjahr 2016
bei -20 Grad Deklination.
Als Abfallprodukt sind zumindest noch ein paar schöne Marsfotos entstanden.
Hart und weich bearbeitete Version vom 19.5.14. Die Strukturen
waren mit dem MarsPreviewer-II gut nachvollziehbar.
Schon 2 Tage später entstanden weitere Bilder.
Am 3.6.14 entstanden die letzten Oberflächenbilder der Saison 2014.
Bei Olympus-Mons gab es diesmal keine Wolken. Dennoch ist der Riesenvulkan
als heller Fleck klar zu erkennen.
Der Planet Mars steht nur alle 2 Jahre in Opposition und ist dann
auch nur für einige Wochen gut zu beobachten. Leider
fallen die Oppositionen wegen der elliptischen Marsbahn sehr
unterschiedlich aus.
Die Opposition 2014 zeigte den Mars in einem ungünstigen Abstand.
Das Scheibchen war klein und erreichte kaum 15 Bogensekunden
Durchmesser.
Details waren entsprechend schwierig zu beobachten.
Erschwert wurde die Situation noch durch die negative Deklination.
Der Planet befand sich im Grenzgebiet zwischen Waage und Jungfrau.
Ein erstes Foto entstand am
25.2.2014.
Auffällig sind die vielen Wasserdampfwolken im Blaukanal die nicht nur am Scheibenrand sondern auch nahe der Scheibenmitte zu sehen sind.
Die Nordpolkappe war Anfang 2014 schon weitgehend abgeschmolzen. Daher war in der Atmosphäre auch viel
Wasserdampf erwartet worden.
Selbst visuell war die Beobachtung im Blaufilter immer wieder lohnend.
Am 9.3. gab es einigen Wasserdampf in Äquatornähe. Die Aufhellung rechts von der Mitte bei Chryse sieht zunächst wie ein Staubsturm aus, war aber in den Folgetagen unveränderlich.
Die folgende Aufbahme vom 13.3. beweist, dass auch mit 10 Zoll Öffnung gute Aufnahmen möglich sind. Für dieses Foto wurde ein Refraktionskompensator verwendet.
Bei der folgenden Aufnahme ist die
Änderung des Nebels am Südpol auffällig. In nur 2 Tagen
hat sich in der Nebelkappe
ein großes Loch gebildet. Viel Nebel gibt es auch über
Chaos.
Am 2.4. gab es auffällig viel Wasserdampf in der Atmosphäre. Olympus Mons ist zu erkennen.
Einige der Bilder wurden in der Zeitschrift Sterne und Weltraum veröffentlicht.
Die Qualität der Aufnahmen erreichte 2014 nicht den Stand der Vorjahre, doch eine Marskarte konnte dennoch erstellt werden.
Die auffälligen äquatornahen Wolkenregionen sind von links nach
rechts bei 210 Grad Chaos, bei 135 Grad Olympus Mons und etwas schwächer bei 100 Grad die Tharsisvulkane.
Unter Chaos bei 210 Grad liegen die Elysiumvulkane. Sie sind die zweitgrößte
Vulkanregion des Mars.
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