Komet 2006/P1 McNaught am 10.1.2007
Am morgen des 10.1. stand McNaught
bei Aufgang noch zwischen Zirrenstreifen, doch im
Laufe der nächsten Stunde kämpfte er sich frei
and war danach mit dem Sternwartenteleskop am Taghimmel
recht gut zu verfolgen.
Dank Föhnwetterlage
hatten wir in München eine genial gute Transparenz.
Der blaue Himmel begann direkt neben der strahlend
hellen Sonnenscheibe. So einen blauen Himmel
habe ich das letzte mal nach der Sofi am 29.3.06 in
der ägyptischen Wüste erlebt. Auch die Temperatur war wüstenhaft.
Auf der Sternwartenplattform krabbelte ein Marienkäfer!
In der Nacht zuvor konnte man mit leichter Sommerjacke
ohne Pulli beobachten, und das am 10 Januar!
Trotz seines geringen Sonnenabstandes war
McNaught im Teleskop bis zur Mittagszeit als diffuser Fleck
problemlos zu erkennen. Der Schwierigkeitsgrad entsprach
etwa dem gleich hellen Merkur. Der Kometenkern
strahlte in einem planetentypischen ruhigen Licht
und unterschied sich deutlich von einem Stern. Visuell
war vom Schweif nichts zu sehen.
Anders war das mit der Webcam. Durch die
Addition von mehr als 1000 Raw-Bildern
ließ sich tatsächlich der Schweif am Taghimmel herausarbeiten!
Das folgende Bild entstand um 13:10 MEZ als
sich Sonne und Komet im Meridian befanden.
Parallel zum Kometen wurde mit dem PST die Sonne beobachtet.
Als 'Abfallprodukt' entstand die folgende Aufnahme
Am Abend bot der Komet eine geniale Show
am Westhorizont. Mit etwa einem Viertel Venushelligkeit
dürfte er ca. -2 mag gehabt haben. Der Schweif hatte
freisichtig eine Länge von etwa einem Grad.
Im 20x60 Fernglas war es ein umwerfender Anblick!
Die Koma war abgeplattet und
die linke Schweifkante etwas heller. -
Vier Tage in Folge war der Komet
nun in München zu sehen, doch am Abend des
10.1. war er am schönsten.
Als Aufnahmeinstrument wurde der private 5-Zöller auf
ein Nebendach gestellt. Von dort gab es die perfekte Sicht
zum Horizont. Die Montierung des Gerätes ist eher schwach.
Doch mit Hilfe unserer Sternwartenpraktikantin Hanna Kellermann
gelangen per Hutmethode doch einige verwackelungsfreie Aufnahmen.
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