Mond am 20.3.2021


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Wenn über einem Mondkrater die Sonne aufgeht, wird erst die sonnenabgewandte Seite vom Licht beschienen während der Kraterboden noch im Schatten liegt.
Friedhelm Dorst stellte mir die Frage ob es möglich sei, den noch dunklen Kraterboden im Streulicht zu fotografieren. Ein möglicher Zentralberg sollte im Streulicht auf der sonnenabgewandten Seite als heller Punkt erscheinen und auf dem Kraterboden einen Schatten werfen, der in Richtung Sonne zeigt. Die originelle Idee verdiente eine genauere Untersuchung.

Ideal für das Experiment ist ein kleiner aber tiefer Krater. Bei einem großen Krater wäre der Zentralberg zu weit vom Rand entfernt. Durch die Mondkrümmung fällt der beleuchtete Rand unter den Mondhorizont. Zudem fällt mit steigenden Abstand die Beleuchtungsintensität. Ein besonders steiler Hang wäre vom Vorteil da er bei dem notwendigen niedrigen Sonnenstand das Licht optimal in den Krater reflektiert. Von Friedhelm Dorst wurde als Ziel der Krater Eratosthenes vorgeschlagen, aber natürlich funktioniert auch jeder andere Krater der nicht zu groß oder zu klein ist, einen Zentralberg besitzt und ausreichend tief ist. Entscheidend ist, das der Krater zum Aufnahmezeitpunkt ideal im Licht liegt. 

Am 20.3.2021 war die beim Krater Aliacensis der Fall. Er bildet mit dem Krater Werner ein markantes Paar. Aliacensis hat einen Durchmesser von 80 km
Eine Überbelichtung des Umfeldes und eine scharfe Bildbearbeitung auf 16-Bitbasis brachte den erhofften Erfolg. Die Lage des Zentralberges wurde mit einem Foto abgeglichen, das bei späterer Phase im Vormonat entstanden ist. Da die helle Kraterseite überbelichtet ist erscheint der Zentralberg im Schatten außer-mittig versetzt. 

Neben dem Zentralberg sind auch einige andere Bodenformationen zu sehen. Zusätzlich wird die rückseitige Krater-wand etwas angeleuchtet. Auch der Gegenschatten des Zentralbergs auf dem Kraterboden war nachzuweisen.

Der benachbarte Krater Werner wurde ebenfalls untersucht. Hier war ein kleinerer Teil des Kraterrandes beleuchtet. Es reichte trotzdem um Bodenstrukturen nachzuweisen.

Albategnius ist eine Ringebene mit 136km Durchmesser. Zum Aufnahmezeitpunkt lag die Spitze des Zentralbergs schon im Licht und ein Gegenschatten war daher nicht mehr nachweisbar. Die Rückseiten zweier innen-liegender Krater werden jedoch vom Streulicht angestrahlt.

Um das Streulicht des Teleskops zu minimieren wurde fokal ohne Barlow gearbeitet. Das Feld war bei f/10 recht groß und so sind nebenbei auch 2 schöne Mondpanos entstanden. Einmal vom kompletten Mond mit etwas geringerer Auflösung und einmal vom Terminator in höherer Auflösung und optimierter Belichtungszeit. 



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