Reise
nach Island 2021 Tag 8
Am Tag 8 schauten wir uns einige Torfhäuser an. Zur
Wikingerzeit war die Insel
dicht bewaldet. Davon ist heute wenig zusehen. Schon im
Frühmittelalter waren die Wälder komplett
abgeholzt und als Baumaterial mussten die Menschen auf Torf-Plaggen
zurückgreifen.
Einige der Torfhäuser waren bis Mitte des 20. Jh. in Funktion
und haben sich erhalten.
Ein solches Beispiel sahen wir bei einem Besuch in Keldur.
Die kleine Siedlung hat eine Kirche die geöffnet ist.
Die Häuser waren jedoch geschossen und konnten nur von außen besichtigt werden. Dafür gab es ein schönes 22-Grad-Halo über der Siedlung.
Nur
in den Sommermonaten geöffnet ist auch der rekonstruierte Gutshof
von Þjóðveldisbær
der ebenfalls aus Torf errichtet wurde.
Þjóðveldisbær ist der Nachbau eines
wikingerzeitlichen Langhauses das
bei einem Ausbruch des Vulkans Hekla im Jahr 1104 unter Asche begraben
wurde.
Die Rekonstruktion besteht originalgetreu aus drei Gebäuden und
wurde 1974 begonnen,
anlässlich des 1100-jährigen Jubiläums der
Besiedlung Islands.
Das Gebäude zeigt den
Charakter eines Wikingerlanghaus aus dem 8.Jh.
Die Wikinger lebten mit mehreren Familien in diesen großen
fensterlosen Behausungen.
Die Bewohner von Þjóðveldisbær
waren schon Christen. Die Hütte rechts war die Hof-Kapelle.
Auf der Rückseite sieht man
die ebenfalls aus Torf erbauten fensterlosen Stallungen. Obwohl es ein
Zweckbau war, bemühten sich die Konstrukteure um Schönheit
durch Symmetrie.
Weitere
Torfhäuser sahen wir im Süden der Insel. Ganz typisch
ist, das sich die neuen Gebäude des Bauernhofes direkt neben
den alten Hütten befinden.
Unweit
des Gutshof von Þjóðveldisbær
befindet sich der Wasserfall Hjalparfoss.
Mit nur 9m Höhe ist es ein eher kleiner Wasserfall.
Bemerkenswert sind die Basaltsäulen im Wasserlauf und im
Umfeld.
Als
nächstes stand das
Thermalgebiet von Krysuvik auf der Zielliste. Krysuvik gehört
zum System des Vulkans Fagradalsfjall der am am 19. März 2021
ausgebrochen ist.
Der Fagradalsfjall
befindet sich zwischen den Hochtemperaturgebieten Krysuvik und
Svartsengi (Blaue Lagune). Er ist also nur wenige Kilometer
westlich, aber wegen hoher Berge nicht direkt zu sehen.
Bei Krysuvik handelt sich um
einen
aktiven Vulkan. Dies erkennt man an den
Solfataren von Seltún und einem weiteren in der
Nähe gelegenen Gebiet mit heißen Quellen sowie an
den Solfataren an den Berghängen des Sveifluháls.
In einer Tiefe von 1000 m beträgt die Temperatur bereits 200
°C.
Dadurch schien es einfach, das Hochtemperaturgebiet der
Energiegewinnung nutzbar zu machen. Ein Bohrloch wurde in den 1990er
Jahren gesetzt. Davon sind nur noch Ruinen zu sehen. 1999 explodierte
die Anlage und wird seither nicht mehr wirtschaftlich
genutzt.
Das Gebiet ist inzwischen
touristisch etwas erschlossen. Zu
den blubbernden Schlammtöpfen führen Holzstege die
nicht verlassen werden sollten. Weiterhin führen
gekennzeichnete Wanderwege auf den Berg dahinter.
Der
heiße Boden hat in Krysuvik die typischen durch Algen
schwefelhaltige Mineralien verursachten bunten Farben.
Ein paar hundert Meter nördlich von Krysuvik befindet sich das kleine Wasserloch Skátalaug das als Naturbad genutzt wird. Das Wasser ist angenehm warm aber flach. Wer ein größeres Bäuchlein hat, muss damit leben das es aus dem Wasser ragt und kalt werden kann. Um das Bad zu finden muss man von der Straße einem kleinen Bach folgen. Ein Navi ist hilfreich. Wir standen nur 20m daneben und haben es nicht gesehen.