Kurzreise nach Sizilien

Nach dem Firmenausflug
nach Aix en Provence gab es eine günstige Gelegenheit mit
unserem
neuen Kollegen Michele Russo nach Sizilien zu reisen.
Das Ziel war die Beobachtung einer Kleinplanetensternbedeckung durch
(9) Metis, einem Kleinplaneten der schon früher untersucht
wurde (
http://www.astrode.de/3metis7b.htm
)

Die Ankunft erfolgte über den Flughafen Palermo


Stadtpanorama vom Balkon bei Micheles Eltern

Von Palermo aus ging es in den Süden nach Sambuca.
Sambuca ist ein kleines Städtchen mit etwa 5000 Einwohnern.
Die Architektur ist typisch für Süditalien.
Über Micheles Büro gibt es ein Flachdach das
für die Astronomie bestens
geeignet ist.

Am Abend gab es original italienische Pizza und danach ging es ins
Hotel. Die Unterbringung war gut
und günstig.


Am nächsten Tag wurde Sambuca besichtigt. Obwohl der Ort so
winzig ist, besitzt er doch einige Sehenswürdigkeiten.



Der Ort war im 19 Jh. der kulturelle Mittelpunkt der Region und
leistete
sich ein eigenes Theater das heute noch bespielt wird.


Ein lokal bekannter Maler war Giovanni Becchina (genannt Gianbecchina).
Nach seinem Tod 2001 wurde in seinem Geburtsort ein kleines Museum
eingerichtet.

Seine Spezialität waren in kräftigen Farben gemalte
Bauernszenen
An
der Hauptstraße stehen einige Palazzos
der lokalen Adeligen.





Schwer geschädigt wurde die Stadt durch ein Erdbeben im Jahre
1968. Die Zerstörungen sind nie komplett beseitigt worden.





Die Kirchen an der Hauptstraße überstanden das Beben
unversehrt. Ihren Zustand könnte man als authentisch
bezeichnen.







In der Marienkirche aus dem 16Jh. gab es schöne Leuchter aus
Muranoglas




Die Hauptstraße endet an einer großen Freitreppe die
in früheren Zeiten zum Palast des Emirs Al Zabut
führte, der Sambuca gegründet hat.



Die Grundmauern des Palastes sind heute noch zu sehen und
bilden eine Terrasse mit einer schöne Aussicht in das Umland.
Während die oberirdische Festung des arabischen Emirs
zerstört wurde, haben
sich einige Kellergewölbe erhalten und können heute
noch besichtigt werden.


Die Hauptsehenswürdigkeit von Sambuca ist das
Archäologische Museum.
Auf einem benachbarten Hügel gab es eine Phönizische
Stadt die
im 2. Punischen Krieg zerstört wurde. Die Funde sind nicht
direkt zu besichtigen. Erst auf Anfrage wurde aufgeschlossen.
Dafür gab es dann gleich einige Erklärungen
zu dem was zu sehen ist.



Münzen mit dem Handelsgott Hermes sind am Flügelhelm
zu erkennen
.

Griechische Vasen mit Herkules im Löwenfell.



Ein Gürtel mit Pegasus

Am Abend war die Beobachtung der Sternbedeckung geplant. Als Standort
diente das Dach
eines Hochhauses in Palermo.


Leider war der Himmel wolkig. Erst eine Stunde vor der Bedeckung klarte
es auf. Leider gelang nicht mehr rechtzeitig den Stern zu finden.
So blieb es ein netter Abend mit einigen lokalen
Amateurastronomen.



Am letzten Tag stand nochmal eine lokale Sehenswürdigkeit auf
dem Programm. Das Dorf Poggioreale war beim
Erdbeben 1968 so sehr zerstört worden, das auf einen
Wiederaufbau verzichtet wurde und einige Kilometer entfernt ein neues
Dorf gegründet wurde.


Die Ruinen sind heute ein Sperrgebiet.

In der Geisterstadt ist es sehr ruhig und still. Ein Anblick der
auch nach 50 Jahren betroffen macht.





Die beiden Dorfkirchen wurden fast völlig zerstört.






Das Dorf erinnerte daran, wie vor 70 Jahren die Städte in
Deutschland ausgesehen haben. Es ist wohl einer der wenigen Orte in
Europa, wo man dies noch nachfühlen kann.
Ein Bild vom Mond mit dem ehemaligen Marktbrunnen ist die einzige
astronomische Aufnahme die von
der Reise mitgebracht wurde.

Der letzte Abend wurde mit Micheles Familie verbracht. Ein gemeinsames
Abendessen bildete den Abschluss der Reise, bevor es am Folgetag mit
einem günstigen Direktflug zurück nach Deutschland ging.







Vorabüberlegungen
zur gescheiterten Metis-Bedeckung