Lorsch und das Weltraumatelier Nohfelden



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Auf dem Weg zum diesjährigen AKM-Seminar führte der Weg an Lorsch vorbei. Das Kloster Lorsch war eine Benediktinerabtei in Lorsch im südhessischen Kreis Bergstraße in Deutschland. Es wurde 764 gegründet und war bis zum hohen Mittelalter ein Macht-, Geistes- und Kulturzentrum. 

Tassilo III. (* um 741; † um 796) , der letzte bayrische Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger und Vetter Karls des Großen, verbrachte die letzten Jahre seines Lebens möglicherweise im Kloster Lorsch als einfacher Mönch. 

Zur Zeit der Reichsteilung um 840 kam unter Abt Adalung nach Lorsch. Abt Adalung unterhielt enge Beziehungen zu Karl dem Großen, der ihn 808 auch zum Abt von Saint-Vaast in Arras ernannte, und ihm gelang es, den Besitz der Abtei noch zu mehren. Adalung unterzeichnete, neben anderen, das Testament Karls des Großen. Auch aus den Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser und seinen Söhnen ging die Abtei gestärkt heraus. Im Jahr 834 hatte das Kloster 60 Mönche

Die Torhalle (auch Königshalle) des ehemaligen Klosters Lorsch ist ein spätkarolingischer Bau, der um 900 errichtet wurde. Er wird der Epoche der karolingischen Renaissance zugerechnet, seine frühere Funktion ist Gegenstand verschiedener Hypothesen. Die vielfarbige Fassade der Torhalle ist ein bedeutendes Beispiel für die Umsetzung antiker Bauformen und Werktechnik im Frühmittelalter. Das Gebäude wurde als letzter oberirdisch sichtbarer Teil der karolingischen Klosteranlage 1991 zusammen mit den übrigen baulichen und archäologischen Resten der mittelalterlichen Klosteranlage in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. 

Von der Klosterkirche (rechts) ist fast nichts mehr erhalten.

Im Obergeschoss eine Scheinarchitektur aus kannelierten Rechteckvorlagen, Kapitellen im ionischen Stil, wobei sie typisch korinthische Akanthusblätter aufweisen (Kompositkapitell), und Dreiecksgiebeln. 

Die Flächen sind in rotem und weißem Sandstein gehalten, unten in Quadraten, oben in Sechs- und Dreiecken. Es handelt sich nicht um Kacheln, sondern um verschiedenfarbige behauene Steine in Wandstärke. Das erklärt den guten Erhaltungszustand nach 1200 Jahren.

Nach oben hin wird die Kannelierung der Säulen weitergeführt, allerdings in Form von Pilastern, bis hin zu einem gezackten Muster, das an Fachwerkhäuser erinnert. Grabungen ergaben 1927/28, dass das Gebäude immer frei stand. In der Diskussion sind die Nutzung als  Saal für Empfänge und Gerichtsbarkeit.

Zufällig fand grade eine Führung statt die weitere Informationen lieferte. Mit der Gruppe war eine Innenbesichtigung möglich.


Im Treppenaufgang waren mittelalterliche Pestritzen zu sehen.



Die karolingische Wandbemalung bestand aus gemalten Säulen. In einer Ecke ist ein kleiner Rest des Originals erhalten.

Die Malerei oberhalb der Säulenreihen ist aus späterer Zeit.

Vor der Völkerwanderung gehörte Lorsch zur römischen Provinz Untergermanien. Aus den römischen Ruinen wurden in der Königshalle alte Steine verbaut, von denen einer freigelegt werden konnte.

Die Königshalle ist ein bescheidenes Denkmal das erst durch die intensivere Beschäftigung interessant wird. Leider war die Zeit zu knapp um das zugehörige Museum und das neu erbaute karolingische Dorf zu besichtigen.
Dafür gab es einen Besuch  im Weltraum-Atelier von Sebastian Voltmer. Es befindet sich in einem mittelalterlichen Bauernhaus in Nohfelden

Bei Ankunft waren 2 Sonnenteleskope aufgebaut und trotz diesigen Himmels gelang ein Bild des zu dem Zeitpunkt sichtbaren großen Sonnenflecks.

Highlight der Ausstellung ist das Filmmodell der Kapsel von Apollo 13 bei der noch ´Special Effects´ gezündet werden können.

Innenbesichtigung mit Instrumenten.

Videoleinwände zeigen Dokus an denen Sebastian beteiligt gewesen ist.

In der Scheune gibt es neben einer Galerie von Astrofotos auch einen Weinkeller dessen Gewölbe  aus dem 12Jh. sein soll.



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