AKM Seminar 2017
AKM
Seminar 2017
Das AKM-Seminar fand diesmal in Oberwesel statt. Der kleine Ort liegt
unweit der Loreley und besitzt
eine schön gelegene Jugendherberge die als Tagungsort genutzt
werden konnte.
Etwa 30 Teilnehmer waren
anwesend. Die Referenten waren allesamt routiniert und lieferten nicht
nur ein interessantes sondern auch unterhaltsames Vortragsprogramm.
Der beste Meteorstrom des Jahres werden die Geminiden sein.
Ein Thema das in den letzten Jahren an Gewicht gewonnen hat, ist die
radioastronomische Beobachtung von Meteoren. Die dafür
notwendigen Empfänger sind sehr preiswert geworden und
für die Auswertung stehen gut nutzbare Freewareprogramme zur
Verfügung. Was fehlt ist ein sauberer Abgleich mit visuellen
ZHRs. Sporaden sind im Radiobereich relativ häufiger als
Strommeteore was auf eine hohe Grenzgröße hinweist.
Allerdings sind die Antennenbeams relativ klein. Visuelle
Vergleichsdaten wären wohl am ehesten durch teleskopische
Meteorbeobachtungen zu erzielen.
Peter Slansky berichtete
über unsere Perseidenbeobachtungen auf der Emberger Alm und die
dabei eingesetzten Kameras.
Sensationell war ein Video von
Claudia Hinz mit mehr als einem Dutzend Green Flashes. Sie fotografierte
noch eine Reihe weiterer atmosphärischer
Sonnenphänomene.
Vorträge zu gewittern,
dem ´Supermond´ von 2017 und ein §D
Vortrag über Haareis rundeten das Programm ab.
Kurzfristig in das Programm kam
ein Vortrag von Laura Kranich, der es gelang mit einer DSLR Red-Sprites
zu fotografieren.
Sirko Molau berichtete über Stromausbrüche bei dem
Meteoren 2016. Neben den prognostizierten Ausbrüchen bei den
Perseiden, wurden auch einige Ausbrüche bei kleineren
Strömen gefunden.
Der Tagungsausflug
führte in das kleine Meteormuseum nach Oberwesel.
Die 3 engen Räume waren vollgepackt mit Bruchstücken
aller bedeutenden Funde der letzten Jahrzehnte.
Ein Highlight waren frische Fundstücke des Almahata Sitta
Meteoriten. Es handelt sich um Reste des Asteroiden 2008 TC3.
Er war der erste Asteroid, für den eine Kollision mit
der Erde
korrekt vorausberechnet wurde.
Wegen der bisher einmaligen Entdeckungs-, Beobachtungs- und
Fundumstände ist 2008 TC3 von besonderem wissenschaftlichen
Interesse. Besonders bemerkenswert ist die sehr unterschiedliche
Zusammensetzung und Dichte der Meteoriten. So gehören 20 % bis
30 % der gefundenen Massen zu den Klassen der Enstatite oder Kohligen
Chondrite. Es wird daher angenommen, dass der ursprüngliche
Asteroid aus verschiedenen Bruchstücken bestand.
In den Bruchstücken des Asteroiden identifizierten die
Wissenschaftler 18 verschiedene Aminosäuren, was die Annahme
unterstützt, dass die Zutaten für die Entstehung des
Lebens aus Asteroiden stammen könnten. Bisher wurden etwa 600
Bruchstücke entdeckt mit einem Gesamtgewicht von ca 10kg. Die
meisten Bruchstücke sind sehr
klein. Für uns wurde ein etwa
3cm Stück mit ungewöhnlicher grünlicher
Färbung aus dem Archiv geholt.
Die Tagung endete am Sonntag
Mittag. Der Nachmittag wurde genutzt um das nahe Mainz zu besuchen.
Mainz war in römischer Zeit die Provinzhauptstadt von
Obergermanien. Neben Köln besitzt auch Mainz ein
Römisch-Germanisches Museum. Die Ausstellung ist im Mainzer
Schloss untergebracht, das von den Karnevalssitzungen gut bekannt.
Erbaut wurde die Anlage für die Mainzer Bischöfe die
als Kurfürsten zu den mächtigsten Herrschern des
alten Reiches gehörten.
Die besten Stücke der
Ausstellung sind leider nur Kopien. Im Vordergrund steht ein
didaktisches Konzept dem sich die Originalfunde unterordnen
müssen.
die römische Sammlung erscheint bescheiden im Vergleich zu den
Funden aus den Reichen der benachbarten Sassaniden und der
nachfolgenden Byzantiner.
Ein Höhepunkt ist die ungewöhnliche Sammlung
byzantinischer Gürtelschnallen aus mehreren Jahrhunderten. Sie
zeigt sehr schön die Wandlung im Stil und Kunstgeschmack.
Umfangreich ist die Sammlung der Kulturen die das Römische Reich
umgaben. Sie sind weder römisch noch germanisch.
Die Sammlung endet zeitlich mit der Kopie eines fränkischen
Throns aus dem 9.Jh.