Mainzer Dom



gauche.gif

Zum Schluss der kleinen Reise wurde noch der Mainzer Dom besichtigt. 

Leider war nur wenig Zeit. Als einer der 7 Kurfürsten war der Mainzer Bischof einer der mächtigsten Fürsten des Reiches. Er krönte die Könige von Deutschland. Darauf waren die Bischöfe sehr stolz und daher sind Krönungsszenen auf mehreren Grabplatten zu sehen.

Der mächtige Kirchenraum ist von der Romanik geprägt.

Highlights sind die zahlreichen barocken Grabmale.

Das wichtigste Ausstellungsstück der Romanik ist das Bronzeportal des Bischofs Willigis aus dem 10 Jh.  Diese Türen waren laut Inschrift die ersten aus Metall gefertigten Türen seit Karl dem Großen, was von Vertretern der Theorie, wonach Willigis mit seinem Dombau Aachen als Krönungsort ablösen wollte, als weitere Demonstration seines Anspruchs angesehen wird. 1135 ließ Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken in den oberen Teil der Türen das von ihm gewährte Stadtprivileg eingravieren.

Nach dem Tod Ottos II. am 7. Dezember 983 wurde dessen dreijähriger Sohn Otto III. neuer König. Bis zu seiner Volljährigkeit sollte seine Mutter, die Kaiserin Theophanu, als Reichsverweserin fungieren. Nach ihrem Tod 991 wurde Willigis faktisch Regent des Reiches, bis Otto III. 994 für mündig erklärt wurde. Daraus folgten Tributzahlungen an ihn, die das Erzbistum zu einer der reichsten Kirchen des Abendlandes machten. Der im ganzen Reich hochangesehene Willigis wurde von Zeitgenossen als „des Kaisers und des Reiches Vater“ bezeichnet.

Vom Willigis-Bau ist nur noch wenig erhalten. Der heutige Dom steht aber auf den alten Fundamenten. Er ist im wesentlichen aus dem 11. Jh. Bei der Konzeption des Langhauses orientierten sich die Baumeister am Dom zu Speyer, welcher als erster Großgewölbebau jenseits der Alpen das Vorbild für die romanische Architektur in Deutschland bildete. Eine exakte Kopie konnte das Mittelschiff jedoch nicht werden, weil man sich beim Bau an den Vorgaben des einzubeziehenden Ostchors bezüglich der Höhe richten musste. Das Mittelschiff wurde daher im Vergleich zum Vorbild des Speyerer Doms erheblich niedriger ausgeführt, nämlich mit 28 m statt 33 m. Das Gewölbe überstand trotz Dachbrands alle Bombardements des 2. Weltkrieges!

Pestritzen am Eingangsportal.


Im Dommuseum gab es eine Sonderausstellung mit Handschriften des 11 Jh. Willigis gründete ein eigenes Skriptorium. Mainzer Handschriften waren seit dem 11. Jh. weit verbreitet.




droite.gif