SFTH 2018



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Beim SFTH2018 gab es eine Premiere. Solange die Teilnehmer zurückdenken konnten, war es das erste mal das keine Nacht beobachtet werden konnte. Am Anreisetag war der Himmel zwar wolkig doch die Temperaturen lagen noch deutlich über 0 Grad. Das änderte sich in der Nacht auf Freitag als heftiger Schneefall einsetzte. Laut Auskunft der Wirtsleute hatte es zuvor während des gesamten Winters nicht soviel geschneit. 

Am Freitag war die Exkursion geplant. Zum Glück war der Weg nicht weit. Das erste Ziel war die Talsperre Wendefurth.

Bis zum Bau der Dämme prägten Sorge und Elend das Leben der Menschen in den Tälern, was man heute noch an den Ortsnamen sehen kann.

Der Betreiber der Dämme ist der ´Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt´ der in der Region weitere 30 Stauseen betreibt. 
Das Staatsunternehmen hat etwa 60 Mitarbeiter. Im Rahmen einer Führung wurden die umfangreichen Aufgaben vorgestellt. 

Die Tätigkeiten reichen von Wartungsarbeiten wie dem Reinigen von Ansaugöffnungen mit Tauchern an der Staumauer über Forst und Fischereiwirtschaft, Messungen der Mauerbewegung, bis zu Regelung des Wasserflusses. 

Ihre 43,5 m hohe Staumauer staut besonders die Bode und deren Zufluss Rappbode zum etwa 78 ha großen Stausee Wendefurth auf. Sie dient primär dem Hochwasserschutz im Ostharz sowie der Trinkwassergewinnung. 


Anhand eines toten Stollens wird das Langzeitverhalten des Berggesteins untersucht. 

Zudem ist die Mauer von zwei Kontrollgängen zu Revisionszwecken durchzogen von dem einer bei einer Führung begangen werden kann.

Die Mauer besteht aus 16 Blöcken die nur durch ihr Gewicht gehalten werden. Wasserseitig sind die 16 Blöcke mit einem Kupferblech abgedichtet. Das war der Stand der Technik in den 50er Jahren. Viel hat sich seit dieser Zeit nicht verändert. Heute wird aus Kostengründen allerdings Kunstoff oder Gummi verwendet.

Die Mauerabweichung wird an der Nahtstelle der 16 Blöcke per Laser vermessen. Daneben wird der vertikale Versatz mit einem Lot bestimmt.

Die Stromerzeugung hat nur untergeordnete Bedeutung. Die permanent laufende Turbine in der Bildmitte ist dunkelblau gestrichen. Das meiste Wasser fließt unregelmäßig durch die breiten hellblauen Nebenrohre.

Hydraulische Schieber in einer vorgelagerten oberhalb gelegenen Kammer regeln die Wasserzufuhr.

Der Überlauf liegt unter der Mauerkrone. Zuletzt ist der Stausee 1994 übergelaufen.


Das zweite Ziel war die nur wenige Hundert Meter entfernte Rappbodetalsperre. Sie wurde in den 50er Jahren gebaut und besitzt mit 106m die höchste Staumauer in Deutschland. Der Rappbodestausee ist mit 113 Mio. Kubikmetern der volumenmäßig größte Harzstausee.

Die Besichtigung ist hier nur von außen möglich.  Dazu gibt es eine Hängebrücke die vor der Staumauer vorbeiläuft. Zusätzlich gibt es eine Seilbahn an der man personenweise an einem Tragegurt ins Tal gleiten kann. Wegen des Schneefalls wurde jedoch auf diesen Spass verzichtet.



In der Nacht zum Samstag gesellte sich zum Schneefall ein starker Wind. Der Schnee schien horizontal vom Himmel zu fallen. Eine derartige Wetterlage ist Mitte März schon etwas ungewöhnlich. Nur wenige auswärtige Besucher wagten daher am Samstag die Anfahrt durch die Berge und so gab es nur ein kleines Vortragspublikum, das aber um so interessierter den Beiträgen lauschte. 

Wetterbedingt waren die Zuhörer gut ausgeschlafen und selbst die Referenten am Nachmittag mußten nicht gegen eine Mauer aus Müdigkeit ankämpfen. Eine lockere und fröhliche Stimmung machte sich breit und erreichte ihren Höhepunkt beim abendlichen Spanferkelessen dem ein langes Fachsimpeln an der Theke folgte. 

Der Vortrag über die Sofi in den USA wurde auch aufgezeichnet und bei Youtube hochgeladen:

In der Nacht auf Sonntag ließen Wind und Schneefall nach und Räumfahrzeuge hatten eine endlich eine Chance die Wege dauerhaft freizuschaufeln. Die Heimfahrt war dadurch kein Problem. Das nächste SFTH ist für den 28.-31. März 2019 geplant.




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