Kea II Besuch der Akropolis


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Der Bus von Athen zum Hafen von Lavro benötigt etwa 2 Stunden und die Fähre nach Kea fuhr am Montag erst um 16:30. Dadurch war der Vormittag noch frei um etwas die Stadt zu besichtigen. Das Hauptreiseziel in Athen ist natürlich die Akropolis. Der Eintritt ist mit 20 Euro recht teuer. Noch vor wenigen Jahren soll der Eintritt kostenlos gewesen sein. Geöffnet wird um 8 Uhr. Zu dieser Zeit gibt es noch keine Schlangen am Eingang.


 Erst ab etwa 9 Uhr beginnt der Burgberg sich zu füllen. Es waren mehrere Reisegruppen aus Italien, Deutschland, Spanien, Polen  und Japan zu sehen. Zum Gelände gibt es mehrere Eingänge. Der traditionelle Weg ist vom Süden kommend. Vor dem Burgberg sind schon die ersten Ruinen zu erkennen. Hier gab es das Dionysos-Odeon und das Theater des Herodes Attikus. Ersteres stammt aus dem 5 J.h. Im Dionysus-Theater wurden viele berühmte Stücke der Antike uraufgeführt. Den berühmtesten Autoren wie  Euripedes, Aischylos Menander und Sophokles  wurden vor dem Theater Denkmäler gesetzt.

Die vorderste Sitzreihe war für Ehrengäste hervorgehoben.

Das Theater des Herodes Attikus wurde in der Römerzeit gebaut.



Zwischen den Theatern befand sie die Stoa. Diese Wandelhalle diente als Magazin und Garderobe für die beiden Theater und verband die beiden Schauspielstätten.

Neben dem Dionysus-Theater gab es auch einen kleinen Tempel der dem Gott Äskulap und seiner Tochter Hygiea geweiht war.

Von den Theatern am Fuss des Burgbergs gibt es einen steilen Weg hinauf zu den Propyläen. Dieses Eingangstor wurde 432 v.Chr. fertiggestellt.

10 Jahre später entstand der kleine Tempel der Athena-Nike. Er wurde über die Jahrhunderte mehrfach rekonstruiert und immer wieder verändert.


Das Originalfries war im Akropolismuseum zu sehen


Wenn man die Propyläen passiert hat öffnet sich ein weitgehend freies Gelände. Ein großer Teil der Akropolis wurde nicht bebaut. In der Antike stand hier ein Standbild der Athena das zu den 7 Weltwundern gezählt wurde. 


Der zentrale Tempel ist das Parthenon aus der Zeit des Perikles. Er wurde in nur 9 Jahren Bauzeit um 438 v.Chr. fertiggestellt. Der Tempel ist nicht der größte in Griechenland. Selbst in Athen war er nur der zweitgrößte Tempel, aber er ist der Tempel der am rafiniertesten gebaut worden ist. Für das Auge wirken alle Linien grade. Doch das ist ein optische Täuschung. Tatsächlich sind die Säulen gekrümmt und der Boden gewölbt. Jeder verbaute Stein ist ein Einzelstück.



Vom Figurenprogramm sind nur noch Reste vorhanden, die aber immer noch beeindruckend sind.  Sie sind von der Hand des Meisters Phidias. Auch wenn die von Phidias geschaffene Weltwunder-Athena-Statue verloren ist, bekommt man doch einen Eindruck wie es gewesen sein könnte.
 
Im Akropolismuseum wurden die vorhandenen Teile mit den heute in London befindlichen Elgin-Marbels ergänzt. Die gelben Teile sind die Originalreste. Weiß sind die Gipsabgüsse aus London.


Ein Teil des Giebelfrieses wurde abgebaut und in die U-Bahn verfrachtet. Dort können die Statuen vor Wind und Wetter geschützt aus der Nähe betrachtet werden.

Bild ohne (oben) und mit (unten) Figuren im linken oberen Eck des Giebelfries.



Der zweite Tempel auf dem Burgberg ist das Erechtheion mit seinen berühmten Karyatiden.


Die Originale waren im Akropolismuseum zu besichtigen:


Erechtheus wurde später mit dem Gott Poseidon gleichgesetzt. Der Legende nach stritten Poseidon und Athena um das Patronat über die Stadt. Athena gewann den Konflikt, doch die Stadt war vom Handel über das Meer abhängig und so wurde von den pragmatischen Griechen auch Poseidon weiter verehrt.

Auch die Römer haben noch auf der Akropolis gebaut. Der römische Statthalter Agrippa stiftete ein Podest mit einer Quadriga. Das Podest hat sich erhalten. Das Standbild ging jedoch verloren.


Von der Akropolis bietet sich ein fantastischer Blick auf die griechische Hauptstadt, die jedoch wenig Schönheit besitzt. Vor 150 Jahren war Athen noch ein Dorf. Erst mit der Ernennung zur Hauptstadt setzte ein rasches Wachstum ein. Repräsentative Bauten gibt es kaum. Die meisten Gebäude entstanden in einem Wildwuchs in den letzten 50 Jahren. So ist die Stadt eine Mischung aus Dortmund und Kairo mit nachlässig gepflasterten Bürgersteigen. 

Von der Akropolis aus fällt der Blick auf den größten Tempel des antiken Athens. Er war dem Olympischen Zeus gewidmet.

Mit 120m länge hatte der Monumentalbau das Format des Kölner Doms. Wie in Köln hatte sich die Stadt mit dem Bauprojekt überhoben und die Bauzeit dauerte über 600 Jahre. Erst unter Kaiser Hadrian wurde der Tempel fertiggestellt. Zum Dank dafür wurde dem Kaiser ein Siegestor errichtet.

Im Akropolismuseum waren leider keine Fotos erlaubt. Allerdings waren schon ein paar Bilder im Kasten bevor  sich die Aufsicht meldete. 

Modelle des Giebelfries des Parthenon.

Hier ein Fries des Vorgängerbaus des Parthenon aus dem 7. Jh. v.Chr. Er wurde in den Perserkriegen zerstört.


 
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