Burggespräche
und Rückfahrt
In der Folgenacht (14.8. um 0 Uhr UT) lag die ZHR bei etwa 50.
Das Maximum war wie erwartet am 13. tagsüber.
Es gab am 14. in den USA noch einen unerwarteten Ausbruch
der nicht in der Statistik ist:
https://www.imo.net/perseid-meteor-outburst-on-14-august-2021/
Radioastronomisch wurde der Taghimmel-Ausbruch in München per Radioscatter nachgewiesen.
Visuell wurde in der Nacht vom 13./14. nur nebenbei geguckt. Es gab eine gute Aktivität aber keine besonderen Auffälligkeiten.
Es wurden aber ganz nebenbei mit stehender Kamera auch ein paar schöne Schnuppen fotografiert.
Auf
Schloss
Albrechtsberg stand eher das
´Socialising´
im Vordergrund. Die ´Burggespräche des
Orion´ finden dort jeweils
an einem Wochenende zur Perseidenzeit statt. Nachdem 2020 coronabedingt
der Kreis sehr klein gewesen ist, waren 2021 auch wieder einige
altbekannte Sternfreunde dabei.
Zunächst ein Coronatest - alle negativ. Da war gut Lachen.
Andreas Möller berichtete über das Sonneberger Plattenarchiv und Werner Gruber ´testete´ dort seinen neuen Vortrag zu ´Wissenschaft-Forschung-Technik´.
Der eigenen Vortrag beschäftige sich mit Polarlichtern in Nordeuropa: http://www.astrode.de/polarlicht21a.htm
Einen Tagungsausflug gab es diesmal nicht, aber einen kleinen Tagungsspaziergang auf eine nahe Bergkuppe. Neben einer tollen Aussicht zum Schloss und zum Stift Melk war dort auch eine interessante Steinsetzung zu sehen.
Es gibt neolithische Dolmen in Österreich, aber Infos ob diese Steine auch mal ein Hünengrab gewesen sind, fanden sich nicht.Auf
dem Rückweg wurde
Schloss
Artstetten besucht. Es war seit 1889
der Wohnsitz von Erzherzog Franz Ferdinand, der 1896 offiziell
Thronfolger wurde. Seine Ermordung 1914 war die formelle Ursache
für den 1. Weltkrieg.
Ein Museum widmet sich dem Leben und Tod des Thronfolgerpaares.
Nach dem
Attentat von Sarajevo und dem Tod Erzherzog Franz Ferdinands
1914 erbte das Schloss sein ältester Sohn, Maximilian von
Hohenberg. Als Vollwaise war er damals erst 12 Jahre alt war. Bis zu
seiner Volljährigkeit wurde der Besitz daher von einem Vormund
verwaltet. Auch das weitere Schicksal der Familie ist interessant. Nach
dem „Anschluss“ 1938 wurde Maximilian Hohenberg
enteignet und mit seinem Bruder Ernst am 31. März als einer
der ersten Österreicher in das KZ Dachau deportiert. Der
enteignete Familienbesitz gelangte nach der Zeit des
Nationalsozialismus an die Republik Österreich. Im Jahr 1949
wurde Schloss Artstetten von der Republik Österreich an
Maximilian Hohenberg restituiert. Seine Nachkommen leben noch heute auf
dem Schloss und verwalten das Museum.
Obwohl er Thronfolger war, ist Erzherzog
Franz Ferdinand nicht in Wien
sondern in Artstetten begraben.
Es war abzusehen, dass seine Frau wegen ihrer aus Sicht des Kaisers
unstandesgemäßen Herkunft nicht in der
Kapuzinergruft bestattet werden konnte. Auf Wunsch Franz Ferdinands
wurde daher eine Gruft unter der Schloss- und Pfarrkirche errichtet, wo
er und seine Frau Sophie 1914 auch bestattet wurden. In der
kühlen Gruft weht ein Hauch von Weltgeschichte.
Der Museumsbesucher erfährt den schmalen Grat zwischen Glück und Leid, Leben und Tod und tritt ein in die facettenreiche Welt des politischen Denkers, Reformers, Sammlers, aber vor allem auch Familienmenschen Erzherzog Franz Ferdinand. Eine berührende Familiengeschichte wird lebendig!
Es gibt zahlreiche Details zum Attentat. Es war von langer Hand geplant und gut organisiert. Ein halbes Dutzend Täter war entlang der Straße positioniert. Franz Ferdinand hatte keine Chance zu entkommen.
Der Thronfolger Franz-Ferdinand war ähnlich wie der dt. Kaiser Wilhelm-II von der Marine begeistert. Österreich investierte viel Geld in den Ausbau seiner Flotte, was aber international viel weniger Beachtung fand, als das dt. Rüstungsprogramm.