Sonnenfinsternis 2006


droite.gif

Sofi im Land der Pharaonen (9)
Astronomie in der Weißen Wüste




Die Weiße Wüste markierte den südlichsten Punkt unserer Reise. Hier wollten wir eine Nacht im Freien verbringen um die Wunder eines absolut dunkeln Himmels zu genießen. Mit der untergehenden Sonne wurden die weißen Pilze in ein rosa Licht getaucht.
afk04010056.jpg afk04010059.jpg


Ein kurzer grüner Blitz verabschiedete die untergehende Sonne. Der herannahende Erdschatten bildete eine dunkle Wand am Horizont.
afk04010061.jpg imm0023.jpg
Untergehende Sonne und nahender Erdschatten


afk04010063.jpg
Mini-Teleskoptreffen in der Wüste.
Auf der untergehenden Sonne waren mehrere große Fleckengruppen zu sehen!

Während der Dämmerung wurde ausgiebig der erst 4 Tage alte Mond beobachtet. Mit zunehmender Dunkelheit wurde das sekundäre Licht immer besser sichtbar.
1mosek4.jpg afn04030002.jpg

Bei der Betrachtung des Mondes mit dem 60mm FH stellte sich die Frage, ob auch schon die alten Araber das sekundäre Licht kannten. Die geschlossenen Mondsicheln auf den Moschee-Kuppeln scheinen darauf hinzudeuten.

Am Pol gab es 2 reizvolle, abseits stehende Berge die als helle Perlen vom Sonnenlicht beleuchtet wurden. Die Luft war so klar, dass das sekundäre Licht auch mit freien Auge gut erkannt werden konnte. Astrofotografie war eigentlich nicht geplant, doch mit der afokal hinter das Okular geschraubten Casio EX3500 waren erstaunlich gute Mondfotos möglich.
Dadurch ermutigt wurde der 60mm Refraktor auch noch auf Omega Centauri gerichtet. Durch die Mittelung mehrerer Bilder gelang es tatsächlich die Kugelhaufennatur sichtbar zu machen.
4omega01.jpg


Auch visuell war Omega-Centauri ein umwerfender Anblick. Er stand zwar nur etwa 15 Grad über dem Horizont war aber Dank exzellenten Seeings und guter Transparenz leicht aufzulösen und sogar bei Mondschein noch mit freien Auge sichtbar. Für die visuelle Beobachtung stand uns ein 10 Zoll Newton zu Verfügung. Neben den üblichen Highlights der Sommermilchstraße wurde auch der Komet C/2006 A1 (Pojmanski) aufs Korn genommen. Er war zu dieser Zeit ein gut sichtbares etwa 8 mag helles Bällchen. Das vielleicht schönste Objekt des Abends war die Galaxie M83 bei der die Spiralarme gut sichtbar waren. Von der Sonnenfinsternis war noch ein 1600ASA-Film übrig geblieben. Mit ihm sind einige Strichspuraufnahmen entstanden.
4dsw4b.jpg 4dsw4c.jpg
Untergehender Orion


4dsw4a.jpg 4dsw4f.jpg
Polstrichbilder über bizarrer Landschaft

Dank unserer südlichen Position kletterte sogar das Kreuz des Südens über den Horizont. Allerdings waren nur die oberen 2 Sterne zu sehen. Der untere vierte Stern stand knapp unter der Kim und war unsichtbar.
4dsw4d.jpg agcrux.gif

Der untere Stern des ´Kreuz des Südens´ stand knapp unter dem Horizont

Der Gegenschein stand günstig im Sternbild Jungfrau und war ohne Probleme als etwa 10 Grad großer, diffuser Fleck zu beobachten. Das schwache Band das Zodiakallicht und Gegenschein verbindet, war ebenfalls zu erkennen.
4dsw4e.jpg

Die EQ-5 lief ausreichend genau um ohne Nachführkontrolle ein Bild der Milchstraße zu schießen
Kurz vor Beginn der Dämmerung kletterte die Venus über den Horizont. Als strahlender Morgenstern war sie das letzte Betthupferl bevor wir in die Schlafsäcke krochen.



afk04020003.jpg






droite.gif

Unser Führer in der Wüste: Tarek Rabei
Wir danken für die exzellente Betreuung!
agybild08.jpg