Sonnenfinsternis 2006
Sofi im Land der Pharaonen (9)
Astronomie in der Weißen Wüste
Die Weiße Wüste markierte den südlichsten Punkt unserer Reise.
Hier wollten wir eine Nacht im Freien verbringen um die Wunder eines
absolut dunkeln Himmels zu genießen. Mit der untergehenden Sonne
wurden die weißen Pilze in ein rosa Licht getaucht.
Ein kurzer grüner Blitz
verabschiedete die untergehende Sonne. Der herannahende Erdschatten
bildete eine dunkle Wand am Horizont.
Untergehende Sonne und nahender Erdschatten
Mini-Teleskoptreffen in der Wüste.
Auf der untergehenden Sonne waren mehrere große Fleckengruppen zu sehen!
Während der Dämmerung wurde
ausgiebig der erst 4 Tage alte Mond beobachtet. Mit zunehmender
Dunkelheit wurde das sekundäre Licht immer besser sichtbar.
Bei der Betrachtung des Mondes mit dem 60mm FH stellte sich die Frage, ob auch schon die
alten Araber das sekundäre Licht kannten. Die geschlossenen Mondsicheln
auf den Moschee-Kuppeln scheinen darauf hinzudeuten.
Am
Pol gab es 2 reizvolle, abseits stehende Berge die als helle Perlen
vom Sonnenlicht beleuchtet wurden. Die Luft war so klar, dass das
sekundäre Licht auch mit freien Auge gut erkannt werden konnte.
Astrofotografie war eigentlich nicht geplant, doch mit der afokal
hinter das Okular geschraubten Casio EX3500 waren erstaunlich
gute Mondfotos möglich.
Dadurch ermutigt wurde der 60mm
Refraktor auch noch auf Omega Centauri gerichtet. Durch die
Mittelung mehrerer Bilder gelang es tatsächlich die Kugelhaufennatur
sichtbar zu machen.
Auch visuell war Omega-Centauri ein umwerfender
Anblick. Er stand zwar nur etwa 15 Grad über dem Horizont war aber Dank
exzellenten Seeings und guter Transparenz leicht aufzulösen und sogar
bei Mondschein noch mit freien Auge sichtbar. Für die visuelle Beobachtung
stand uns ein 10 Zoll Newton zu Verfügung. Neben den üblichen Highlights der
Sommermilchstraße wurde auch der Komet C/2006 A1 (Pojmanski) aufs Korn genommen.
Er war zu dieser Zeit ein gut sichtbares etwa 8 mag helles Bällchen. Das vielleicht schönste
Objekt des Abends war die Galaxie M83 bei der die Spiralarme gut sichtbar waren. Von der
Sonnenfinsternis war noch ein 1600ASA-Film übrig geblieben. Mit ihm sind einige
Strichspuraufnahmen entstanden.
Untergehender Orion
Polstrichbilder über bizarrer Landschaft
Dank unserer südlichen Position kletterte sogar
das Kreuz des Südens über den Horizont. Allerdings waren nur die oberen 2 Sterne
zu sehen. Der untere vierte Stern stand knapp unter der Kim und war unsichtbar.
Der untere Stern des ´Kreuz des Südens´ stand knapp unter dem Horizont
Der Gegenschein stand günstig im Sternbild Jungfrau und war ohne Probleme als
etwa 10 Grad großer, diffuser Fleck zu beobachten. Das schwache Band das
Zodiakallicht und Gegenschein verbindet, war ebenfalls zu erkennen.
Die EQ-5 lief ausreichend genau um
ohne Nachführkontrolle ein Bild der Milchstraße zu schießen
Kurz vor
Beginn der Dämmerung kletterte die Venus über den Horizont. Als strahlender
Morgenstern war sie das letzte Betthupferl bevor wir in die Schlafsäcke krochen.
Unser Führer in der Wüste: Tarek Rabei
Wir danken für die exzellente Betreuung!