Ringförmige Sonnenfinsternis 2005, Reisetag 2 (Avila, Coca, und Segovia)
Der Samstag Vormittag galt Avila und der heiligen Theresia.
Die mittelalterliche Klosterreformerin wurde hier
geboren und wird auch heute noch hoch verehrt.
Ihr Denkmal steht direkt vor der Stadtmauer und erhält täglich frischen
Blumenschmuck.
Die Stadtmauer von Avila gilt als die besterhaltene in Europa.
Um die Mauer komplett würdigen zu können, sind wir einmal komplett um die
mittelalterliche Stadt herumgelaufen.
Durch eines der Stadttore war die Kirche zu sehen, die am Geburtsort
der heiligen Theresia errichtet worden ist.
An der Stelle an der sie geboren wurde, hat man einen Altar aufgestellt.
Von der Stadtmauer aus, hat man den besten Blick auf die mittelalterliche Kathedrale.
Die riesige Kirche sprengt den kleinen mittelalterlichen Stadtkern.
Ihr Chor mußte in die Festungsmauer hineingebaut werden
und erweckt den Eindruck als handele es sich um eine breite Bastion.
Das Innere der Kirche hat seinen mittelalterlichen Stil bewahren können.
Durch die bunten Glasfenster und ungetünchten Wände entsteht ein etwas dusterer
Eindruck.
Im Innern gibt es zahlreiche Kunstwerke aus dem 15´ten und 16´ten Jahrhundert.
Dieser Altar war im angeschlossenen Diozösanmuseum zu sehen.
Auch das Chorgestühl konnte nur mit Eintritt besichtigt werden.
Ein Highlight im Domschatz war die 4m hohe gotische Riesenmonstranz.
Davon gibt es nur 4 Exemplare auf der Welt. Ein ähnliches Stück war auch in Toledo zu sehen.
Diese Kirche soll über einen beeindruckenden westgotischen Sarkophag
verfügen.
Leider konnte sie wegen einer Hochzeit nicht besichtigt werden.
Die nächste Reisestation war das Schloß von Coca. Coca war einst eine bedeutende Stadt.
In der Antike ist sogar ein römischer Kaiser hier geboren. Mit dem Ende des Mittelalters
ging die Bedeutung zurück. Heute ist nur noch ein Dorf übriggeblieben.
Das Schloß wurde um 1450 von einem christlichen Bauherrn im Stil
einer maurischen Festung errichtet.
Die Anlage wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Im innern sind noch Reste der originalen
Verkachelung und Wandmalerei zu sehen.
Bis vor wenigen Jahren war das Schloß von der Herzogin von Alba bewohnt.
Heute wird es teilweise als Schule genutzt.
Höhepunkt der Schlossbesichtigung war der Gang über das Dach und die Besteigung der Türme.
Vom Dach aus hatte man einen wunderbaren Blick in die Landschaft.
Dort waren u.A. zwei Tafelberge zu sehen, die im Miniformat an den Gamsberg erinnerten
Am Abend ging die Reise weiter nach Segovia. Im Glanz der untergehenden Sonne
erstrahlten die mittelalterlichen Bauwerke.
Links ist der Turm der Kathedrale und rechts der ehemalige Königspalast zu sehen.
Der Königspalast ist im 19´ten Jahrhundert abgebrannt und wurde originalgetreu
rekonstruiert.
Vor den Mauern der Stadt entdeckten wir die kleine Kirche Vera Cruz.
Sie konnte auch von innen besichtigt werden.
Die ungewöhnliche Form ist auf die Baumeister aus dem Templerorden zurückzuführen.
Bevor der Orden verboten wurde, gab es überall in Europa ähnliche Kirchen.
Sie sind jedoch bis auf wenige Exemplare alle zerstört worden.
Heute wird die Kirche vom Malteser-Orden genutzt. Dies ist am Kreuz über
der Tür zu erkennen.