Ringförmige Sonnenfinsternis 2005, Reisetag 4 (Sonnenfinsternis II)


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Unser Standort lag auf etwa 1100 m. In der Nacht war es recht kalt gewesen, so das die Sonne nur langsam den Boden erwärmte. Dennoch war im mit zunehmender Verdunklung der Sonnenscheibe ein deutlicher Temperaturabfall zu bemerken. Es dürften sicher mehr als 5 Grad gewesen sein. Obwohl es sich nur um eine 93%-Bedeckung handelte, war während des Maximums eine deutliche Verfärbung des Himmels zu beobachten. Er nahm eine tief-dunkelblaue Farbe an und auch die Helligkeit nahm spürbar ab. Die Luft stand still, das Seeing war sehr gut. Im PST konnten wir bei nur 40mm Öffnung am Mondrand Berge erkennen. Es gab zwar keine Flecken auf der Sonne, doch es waren einige schöne Protuberanzen zu sehen. Das PST wurde vorwiegend visuell genutzt. Fotografiert wurde mit einem 120/1000mm FH-Refraktor und einer Lochkamera. - Es ist kaum bekannt, dass man bei einer ringförmigen Finsternis auch Protuberanzen im Weislicht fotografieren kann. Kurz vor dem Ende der ringförmigen Phase wurde die Folie vom Refraktorobjektiv gezogen und die ungefilterte(!) Sonne fotografiert. Dabei kam nochmal analoge Technik zum Einsatz. Es wurde auf Kodak E200 Diafilm fotografiert. Die meisten Digitalkameras besitzen im H-Alpha-Bereich nur eine geringe Empfindlichkeit, während der E200 extrem rotempfindlich ist. Der ungefilterte Feuerring produzierte sehr viel Streulicht, so dass auf dem Originaldia die Protuberanzen nur schwach zu erkennen sind. Das Streulicht ist jedoch Gelb während die Protuberanzen knallig rot abgebildet wurden. So waren die Protis mit etwas Verstellen der Farbregler gut herauszuarbeiten.


Das Seeing war sehr gut. Trotz bescheidener 40mm Öffnung war es mit dem PST möglich am Mondrand die Berge zu sehen.



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Da sich aus dem PST-Bild die Bewegungsrichtung ermitteln ließ, wurde versucht die Berge zu finden, die das Perlschnurphänomen verursacht haben.


Auch auf den Aufnahmen die mit der Nikon durch ein einfaches 400mm Teleobjektiv waren die Mondberge sichtbar.


Mit dem 120/1000 Refraktor sind nicht nur die Protuberanzenaufnahmen entstanden. Vorher und Nachher wurden auch Bilder mit mit der Baaderfolie angefertigt. Die Filterfolie ergibt in Kombination de Kontrast-Booster-Filter ein schönes gelbes Sonnenbild


Mit dieser Kombination wurde auch die maximale Ringphase erwischt. Bemerkenswert sind die an einigen Stellen sichtbaren Mondberge. Auf der unteren Aufnahme sind sie durch Streckung etwas besser sichtbar.


Auf dem Refraktor war eine Lochkamera montiert. Dazu wurde ein einfaches Staubsaugerrohr verwendet.

Staubsaugerohre haben einen Innendurchmesser von 1,25 Zoll so das sich die üblichen Astro-Adapter verwenden lassen. Obwohl das Loch in der vorderen Alufolie nur etwa 1mm Durchmesser hatte, war das Sonnenbild für den verwendeten 200 ASA Film viel zu hell. Darum wurde noch ein ND2-Filter in den 1,25 Zoll Adapter geschraubt. Die auf dem unteren Bild sichtbaren Flecken auf der Sonnenscheibe sind durch Dreck auf dem Filter entstanden.






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