Ringförmige Sonnenfinsternis 2005, Reisetag 5 (Escorial, Valle de los Caidos, Guadarrama)
Schon die ersten Sonnenstrahlen des fünften Reisetages wurden genutzt um
die riesige Klosteranlage des Escorial im Morgenlicht zu fotografieren.
Der Escorial wurde im 16´ten Jahrhundert unter Philipp II als Kloster, Grablege und Sommerpalast
erbaut. Unter diesem König erreichte Spanien seinen Höhepunkt als europäische Großmacht.
Durch die Eroberung Amerikas floß ungeheurer Reichtum in seine Kassen,
so dass er das größte Gebäude seiner Zeit errichten konnte.
Die Fassade der Klosterkirche zeigt biblische Könige unter Ihnen Salomo und David.
Sie sollten den König an die christlichen Tugenden erinnern.
Im Escorial gibt es ein kleines Archetekturmuseum.
Die riesigen Ausmaße der Anlage lassen sich am besten im Modell studieren.
Die Einrichtung der meisten Räume ist eher schlicht. Der Escorial war doch mehr
Kloster als Palast. Typisch sind die kniehoch gekachelten Räume
mit einigen Gemälden und spärlicher Möblierung. Hier sind Tafeln mit
dem Stammbaum der Königsfamilie zu sehen.
Zu den wenigen prächtig ausgestatteten Räumen gehört die Grablege
der Könige.
Seit fast 500 Jahren wurden hier alle spanischen Könige
bestattet. Auch Juan Carlos wird hier einmal begraben werden.
Die Keller des Escorial sind ein riesiger Friedhof. Nicht nur der König, sondern
auch seine Familienangehörigen fanden hier die letzte Ruhe. Es gibt lange Gänge
voller Marmorsakrophage. Originell ist dieses Kindergrab in dem mehrere
Prinzessinnen ´gesammelt´ wurden
Nicht gespart wurde an der Ausstattung der Klosterkirche.
Über dem Innenraum spannt sich ein gewaltiges Deckengemälde.
Vor dem Altar kniend hat sich Philipp II verewigen lassen.
Hinter seinem Standbild stehen 3 Frauen. Während seiner langen Regierungszeit war der
König 3 mal verheiratet,
Der prachtvollste Raum im Kloster ist die Bibliothek. Die Decke zeigt die Musen der
7 freien Künste.
Auch Urania als die Muse der ´Astrologia´ ist zu sehen. Sie sitzt auf einer Planetenkugel
und hat einen kleinen Sternenumhang.
13 km nördlich vom Escorial erreicht man das Totenmal des Valle de los Caidos
das an die Gefallenen des spanischen Bürgerkrieges erinnert.
Über einer in den Fels gesprengten Basilika erhebt sich ein 150m hohes Steinkreuz.
Der lange Tunnel besitzt mehrere Seitenkapellen und am Ende ein Querschiff in Kreuzform.
Die Seitenkapellen des Querschiffes enthalten Beinhäuser mit den Knochen
der Gefallenen. Seit 1959 dürfen hier nicht nur die Toten der
Franco-Armee sondern auch die der Republikaner beigesetzt werden.
Vor dem Chor gibt es eine Steinplatte, die das Grab Francos markiert.
Die Vierung wird von einer Kuppel mit einem symbolträchtigen Mosaik überspannt.
Auf dem Weg nach Madrid kamen wir an der Kleinstadt Guadarrama vorbei. Zufällig fand dort
die jährliche Fiesta statt.
Zu den Spielen versammet sich die Gemeinde in der lokalen Stierkampfarena.
Jörg fotografiert Ruby und mich,
während ich Jörg fotografiere.
Zum Start der Fiesta gab es ein Stierlaufen, ähnlich wie in Pamplona.
An diesem Tag gab es keinen blutigen Stierkampf. Die Jugend der Stadt spielte lediglich mit
den Tieren.