Ringförmige Sonnenfinsternis 2005, Reisetag 6 (Madrid, Königspalast, Prado)


droite.gif

Der letzte Tag der Sofi-Reise war für Madrid vorgesehen. Diese Stadt ist eine Metropole zu der im Vergleich deutsche Städte wie Berlin und München gradezu bescheiden wirken. Es ist deutlich zu spüren das die spanische Hauptstadt über Jahrhunderte hinweg das Zentrum eines Weltreiches gewesen ist. Allerorten gibt es imperiale Protzarchetektur und die Sammlungen der Museen sind einzigartig. Die Zeit war zu knapp. Pflichtziele wie das Archäologiemuseum und das Museum Reina Sofia mit den Meisterwerken von Dali, Miro und Picasso sind leider entfallen.

Das Amerikahaus, das Klostermuseum, der botanische Garten, das Barfüßerinnenkloster und der Palacio de Lira wären sicher auch noch lohnenswerte Ziele gewesen. Ähnlich wie der Sommerpalast Aranjuez werden sie hoffentlich bei der nächsten Madridreise besucht werden können.

S_t5Bild21.jpg
Das erste Ziel in Madrid war der Königspalast. Der heutige Bau entstand um 1740 nachdem der mittelalterliche Alcazar bei einem Feuer vernichtet wurde. Der Bau mußte dem vorhandenen Grundstück angepasst werden. Daher wirkt die Anlage im Vergleich mit Herrscherresidenzen wie Versailles oder Schönbrunn fast bescheiden, auch wenn die 4-Flügelanlage das Neue Palais in Potsdam deutlich übertrifft.

S_t5Bild26.jpg Die Fassade des Schlosses wird von den Statuen vergangener Könige geschmückt. Die spanischen Herrscher sahen sich auch als Nachfolger der Inka und Azteken. Daher ist auf der linken Seite Montezuma zu erkennen.

S_t5Bild31.jpg
Das Deckenfresko des Treppenaufgangs zeigt das ungewöhnliche Thema ´Der Religion im Dienste Spaniens´. Die Treppe hat eine geringe Steigung, damit die Damen des Hofes per Sänfte hinauf getragen werden konnten.
S_t5Bild25.jpg Am Wendepunkt der Treppe steht König Karl der IV in der Pose eines römischen Imperators.

S_t5Bild24.jpg Die Fresken stammen von verschiedenen Meistern. Die bedeutendsten sind von der Hand Tiepolos. Giovanni Batista Tiepolo kam direkt nach der Fertigstellung des Würzburger Treppenhauses nach Madrid. Die Gemälde boten so Gelegenheit zur vergleichenden Stilkunde. Dieses Fresko aus dem Saal der kgl. Leibgarde zeigt ´Venus den Vulkan beauftragend, Waffen für Aeneas zu schmieden´. Venus befindet sich oberhalb der Bildmitte. Unten links ist Vulkan am Ofen zu erkennen.

S_t5Bild27.jpg Spanien ist eine lebendige Monarchie. Der Thronsaal ist noch heute in Funktion. Auch hier sind Fresken aus der Hand Tiepolos zu sehen.

S_t5Bild29.jpg Dieser Raum diente als Ankleidezimmer für Karl den III. Karl III war der erste König der das Schloss bewohnte.

S_t5Bild30.jpg Zum Schloss gehört auch eine Hofkirche. Die Sitze für König Juan-Carlos und Königin Sofia werden von einem Baldachin überdacht.

S_t5Bild42.jpg Eine besondere Attraktion ist die königliche Waffenkammer.

S_t5Bild43.jpg Die hier abgebildeten Rüstungen dienten nicht zur Ausstattung einer Armeee, sondern nur zur Ausstattung eines einzigen Mannes, - König Philipp II.
Sämtliche Rüstungen stammen aus Deutschland. Meist aus augsburger Werkstätten.

S_t5Bild44.jpg Dieses Schild gehörte zur Paraderüstung Karls des V. Zu sehen ist eine Schlachtszene aus dem Kampf gegen die Mauren. Angesichts der Verschwendung wundert es nicht, dass der König stets Pleite war und bei den Fuggern Geld leihen mußte.

S_t5Bild45.jpg Auch die ehemalige Hofapotheke kann besichtigt werden. In den prunkvollen Porzellangefäßen lagerten Kräuter die dem König halfen, falls ihn mal ein Zipperlein plagte.

S_t5Bild20.jpg Die zum Schloß gehörende Kathedrale wurde erst 1960 fertiggestellt. Die Weihe erfolgte sogar erst während eines Besuchs von Johannes-Paul II. Ihm zu Ehren wurde vor der Kirche ein Denkmal aufgestellt. Zur Kathedrale gehört ein Museum das Mariendarstellungen aus 10 Jahrhunderten zeigt. Die Stilentwicklung ist so gut zu verfolgen und außergewöhnliche Stellung El Grecos gut zu erkennen.




S_t5Bild46.jpg Als wichtigster Platz in Madrid gilt die Plaza Major.

S_tt5Bild10.jpg
Das wichtigste Museum Madrids ist der Prado.
Der Prado besitzt eine umfangreiche Kunstsammlung von der Antike bis in das 19´te Jahrhundert.

S_tt5Bild17.jpg
Bekannt ist der Prado vor allen als Gemäldegalerie. Doch auch römische Skulpturen sind hier zu finden. Spanien war eine der wichtigsten Provinzen des Römischen Reiches. Die Qualität der Antikensammlung ist ohne Gleichen.
S_tt5Bild19.jpg Links ist Augustus in der Robe eines Oberpriesters zu sehen.

S_tt5Bild18.jpg

S_tt5Bild16.jpg

S_tt5Bild23.jpg Dieser Jupiter hielt früher Blitze in den Händen.

S_tt5Bild20.jpg Die Haare dieser Zwillinge sind aus einem dunkleren Stein gearbeitet.



S_tt5Bild26.jpg Im 16´ten Jahrhundert erreichte Spanien den Höhepunkt seiner Macht. In dieser Zeit arbeiteten die besten Künstler Europas für den spanischen Hof. Daher sind grade aus der Renaissance die bedeutendsten Werke im Prado zu sehen.
Hier das Selbstbildnis von Dürer.

S_tt5Bild25.jpg Der Lieblingsmaler von Philipp II war Hyronimus Bosch. Die wenigen Werke dieses Malers sind fast alle im Prado. Hier der ´Garten der Lüste´.

S_tt5Bild24.jpg Auch einige der weniger bekannten Gemälde von Bosch sind hier zu sehen.

S_tt5Bild12.jpg Eines der berühmtesten Werke im Prado sind die ´Las Meninas´ von Velázquez. Der Prado besitzt eine umfangreiche Velázquezsammlung. Das Schaffen dieses Malers ist weit vielseitiger als dies seine prominenten Gemälde vermuten lassen.

S_tt5Bild13.jpg Lauter scharfe Weiber. - Einer der 120 Säle ist dem Werk von Rubens gewidmet.

S_tt5Bild11.jpg Zu den Highlights im Prado zählen die nackte und die angezogene Maja. Hier sind wesentliche Teile von Köpfen verdeckt. So hätte es wohl auch der Inquisition gefallen, mit der Goja wegen der Freizügigkeit seines Modells einige Probleme hatte.

S_tt5Bild21.jpg Umfangreich ist auch Tizian vertreten. Die Venus wird von einem Vorhang in Tizianrot enthüllt.

S_tt5Bild22.jpg Das bekannteste Werk Tizians zeigt Karl V nach der Schlacht bei Mühlberg.

S_tt5Bild14.jpg


droite.gif