Komet C/2006 M4 SWAN


Im Herbst 2006 wurde der Komet SWAN von einem automatischen Suchprogramm entdeckt. Im Oktober entwickelte er sich mit 6 mag zu einem schönen Feldstecherobjekt. Erste Aufnahmen entstanden mit einer Digiknipse bei Vollmond mitten in München. Durch die extreme Aufhellung war dabei kaum mehr als ein grüner Matschfleck zu sehen. Selbst mit der Watec war am Stadthimmel kaum etwas herauszuarbeiten.
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Mitte des Monats war der Komet am mondfreien Abendhimmel zu beobachten. Dazu passend gab es eine mehrtägige Schönwetterperiode. Eine erste Aufnahme mit einem Teleobjektiv und Watec-Kamera entstand am 15.10.2006.
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Leider war der Himmel am 15.10. sehr dunstig. Am 16.10 wurde daher ein höher gelegener Standort gewählt.
Durch die Kombination von 2 Bildern gelang es den Schweif auf 45 Bogenminuten Länge abzubilden. Auch ein schwaches Knötchen ist im Schweif zu erkennen und wurde markiert.
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Parallel sind einige Bilder mit einer Digiknpse hinter dem Teleskop entstanden. Das Ergebnis ist allerdings nicht sehr überzeugend. Offensichtlich ist die CasioQV-3500EX für diesen Zweck ungeeignet.
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Am 17.10. war der Himmel wieder etwas dunstiger, dafür war der Komet an diesem Tag etwas heller.
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Im Schweif ist wieder etwas Struktur zu sehen. Da zwei Aufnahmeserien im Abstand von 20 min entstanden sind, kann mit einer Animation die Bewegung gezeigt werden.
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Zeitgleich zur Aufnahme wurde der Komet in einem 20x60 Fernglas beobachtet. Er zeigte eine diffuse Koma mit stellaren Kern. Die Helligkeit wurde auf 6,0 mag geschätzt. Der Schweif war mind. 30 Bogenminuten lang. Vermutlich war er sogar noch etwas länger. Field-Sweeping vermittelte den Eindruck dass da noch mehr sein könnte.



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In der Nacht vom 20. auf den 21.10. stand zunächst wieder der Komet SWAN auf dem Programm. Er schien etwas schwächer als am 17.10. und dürfte bei etwa 6,2 mag gelegen haben. Im 20x60 war der False Nukleus in einer diffusen Koma eingebettet. Der Schweif war sehr schwach. Obwohl der Himmel sehr dunkel war, konnten nur etwa 30 Bogenminuten sicher erkannt werden. Fotografisch war der Schweif deutlich länger. Auf einem Bild mit 200m Tele und der EOS 20D von Ralph Muth konnten mind. 3 Grad gemessen werden.
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Die erste Bearbeitung der Bilder erschien an einigen modernen Monitoren als zu hell bearbeitet. Nachfolgend noch eine Variante für neuere Bildschirme bearbeitet von Björn Hamann.
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Am 24.10.2006 gab es beim Kometen einen überraschenden Ausbruch.
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Die Helligkeit von SWAN verfünffachte sich innerhalb weniger Stunden. Es entstanden einige schöne Animationen die aus Platzgründen erst auf der folgenden Seite stehen.

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Parallel fotografierten an der Sternwarte die Vereinskollegen Josef Huber und Tobias Lindemann den Kern des Kometen:
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Nach etwa einer Woche war die Helligkeit des Kometen wieder deutlich zurückgegangen. Bei zunehmenden Mond entstand die folgende Kernaufnahme. Der False Nukleus hat eine längliche Form, die durch die Strömungsrichtung des Gases in Richtung Sonne verursacht wird.
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