Mond am 15., 16. und 17.4.2019

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Am 15., 16. und 17.4.2019 gab es in München gutes Wetter und der zunehmende Mond war über 3 Tage hinweg gut zu verfolgen. 

Sinus Iridum (oben) und Krater Gassendi mit Rillen (unten)


Neben SW-Fotos sind auch Farbbilder entstanden. Dabei zeigte ich einmal mehr, dass die Farben so blass sind, dass minimalste Unterschiede bei den Ausgangsbedingungen und bei der Technik schon zu starken Schwankungen führen. Als Flat wurde der unscharf gestellten Mond verwendet. Dabei wird die Kamera über die Mondoberfläche gefahren um eine ´mittlere´ Mondfarbe zu ermitteln. Ein Farbstich müßte sich auf diese Weise rauskürzen. Es bleibt nur der lokale Abstand der Farbe zum Einheitsgrau. Die Idee ist, so Einflüsse durch die Atmosphäre wegzubekommen. Also Luftfeuchtigkeit, Staub und Mondhöhe. Die Farben sind dennoch nicht perfekt reproduzierbar. Über die Beleuchtungsstärke gibt es einen Einfluss auf das SNR und dadurch auf die Farben, was sich logischerweise besonders in Terminatornähe bemerkbar macht.  Das die Farben selbst in Terminatornähe anders sind, kann nur einen geringen Einfluss haben, den die Farbstiche schwanken zwischen Rot, Grün und Blau.

Als Beispiel ist hier der Krater Gassendi in 3 Bearbeitungen aus 3 Folgetagen vom 15., 16. und 17.4.2019 zu sehen. 



Die Sonnenhöhe über den Mondgelände allein kann keine so große Rolle spielen, denn dann müßte der Vollmond an seinen Rändern starke Farbänderungen zeigen. Dort geht ja die Sonne grade auf bzw. unter und der Sonnenstand ist flach. Bei Halbmond steht an der sonnenzugewandten Mondkante die Sonne grade im Meridian. Der Reflektionswinkel als Kombination von Ein- und Ausfallwinkel spielt aber wohl schon eine Rolle. Das könnte erklären, warum unterschiedlich steile Hänge auf dem Mond unterschiedliche Farben haben.....Allerdings sind Hänge mit optimalen Refektionswinkel auch heller und haben auf dem Chip ein anderes SNR.

Sobald sich das Bildfeld vom Terminator entfernt, schwinden die Probleme. Bei Bildern um Vollmond klappt die Reproduktion der Farben recht gut, da dann über die gesamte Fläche das SNR gleichmäßig gut ist.
Am 15.5. entstand ein Farbpano der Terminatorregion das sich Dank guten Seeings durch eine hohe Auflösung auszeichnet.

Bemerkenswert  sind die Farben beim Krater Copernicus, in dem sich eine fächerförmige rote Struktur befindet, die erst nach dem Krater entstanden sein kann. Der Boden ist dort glatter als in den blauen Bereichen des Kraters, was für eine dickere Staubschicht sprechen könnte. Irgendetwas ungewöhnliches muss hier passiert sein.

Schwieriger waren die Bedingungen am 16. und 17.4.2019




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