Bodenseetour 2025 - Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen

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Der Rückweg führte an den Pfahlbauten von Unteruhldingen vorbei. Sie sind wie die Reichenau ein Teil des Weltkulturerbes der Vereinten Nationen.


Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen ist ein Freilichtmuseum mit angeschlossenem Museumsbau.
Der Kenntnisstand über die Pfahlbauten änderte sich mehrfach während
der letzten 100 Jahre. Das Freilichtmuseum umfasst daher mehrere Rekonstruktionsabschnitte und wurde seit der Museumseröffnung 1922 mehrfach umgebaut und erweitert. Dies geschah zuletzt 2014.


Das Museumsdorf besteht aus mehreren Häusergruppen welche die  Siedlungsgeschichte von 3 Jahrtausenden abdecken. Die ältesten Pfahlbauten entstanden zu Beginn der Jungsteinzeit vor 6000 Jahren.

Aus der Jungsteinzeit sind allein am westlichen Bodensee 3 Dutzend Pfahlbausiedlungen bekannt. Die Reste sind im Wasser noch gut sichtbar.



Da bei wechselnden Wasserstand die Pfahlbauten zeitweise im trockenen standen, waren einige Dörfer mit schützenden Palisaden umgeben.


Während der Bronzezeit gab es eine Natur-Katastrophe die sämtliche Pfahlbauten zerstörte. Sie wurden danach nicht wieder aufgebaut.


Die Konstruktion der Pfahlbauplattformen ist erstaunlich einfach. Die gefällten und angespitzten Bäume wurden einfach senkrecht in den Schlamm gestellt. Durch die Schwerkraft sanken sie ohne weiteres Zutun innerhalb einiger Wochen an die richtige Position. Die Lebensdauer der Holzkonstruktionen umfasste nur etwa eine Generation. Die Erneuerung erfolgte schrittweise. In fast jedem Winter wurden ein paar neue Häuser aufgestellt.

Während der Jahrtausende der Pfahlbaubesiedlung änderte sich mehrfach die Bauweise. Es gab mal Blockhäuser und mal Lehmhäuser und dazwischen diverse Mischformen aus Holz- und Lehmbauweise. Das heutige Wissen wurde mosaiksteinartig aus verschiedenen Grabungen zusammengetragen.


Da sich Holz im Wasser gut hält, gelang es einige Hausverzierungen zu rekonstruieren. So den gekreuzten Giebelschmuck und die farbigen Reliefs an den Hölzern der Innenräume.


Die ZickZack-Muster sollen etwas über die Anzahl der in den Häusern lebenden Familienmitglieder aussagen.


Den Goldhut (links) kennt man aus Funden die heute im Germanischen-Nationalmuseum-Nürnberg stehen. Den Basthut (mitte) kennt man vom Ötzi.


Das Museum zeigt einige Originalfunde. Ötzi hatte zahlreiche Tätowierungen und die zeitgleichen Bewohner der Pfahlbauten hatten die wohl auch. Einige Pseudo-Tattoos waren aber auch nur aufgedruckt. Dazu hat man passende Stempel gefunden.


Die einzelnen Häuser in den Dörfern hatten verschiedene Nutzungen. Es gab schon vor 6000 Jahren eine Spezialisierung.






Am Parkplatz des Pfahbaumuseums gab es eine kleine Reptilienausstellung die ebenfalls besucht wurde.














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