ESOP
2025 II


Zwischen dem letzten Vortrag und dem abendlichen Dinner gab es eine
Stadtbesichtigung.

Posen hat eine halbe Million Einwohner
und
war schon
im Mittelalter bedeutend. Nach den ersten Weltkrieg kam die Stadt an
Polen und trotz großer Schäden im 2. Weltkrieg gibt
es eine umfangreiche historische Bausubstanz.

Theater und Blick zum Königsschloss.


Löwenbrunnen - Einer der Löwen steckt die Zunge raus.
Der Ausgangspunkt für die Stadtgründung war ein
Bischofssitz. Die Anfänge der Kathedrale gehen in die Zeit der
Gründung des ältesten polnischen Bistums im Jahre 968
zurück .


Der heutige Bau ist eine Backsteinbasilika
des 15 Jh.

Eine klassizistische Fassade des 18Jh. dominierte das
äußere Bild des Doms bis zum Zweiten Weltkrieg. Erst
die Kriegsschäden führten zu einer Rekonstruktion des
Äußeren und Inneren des Domes im Stil der
Backsteingotik.





Der Hochaltar ist ein spätgotisches
Triptychon. Es ist das bedeutendste
Ausstattungsstück der Kathedrale.
Bemerkenswert ist die barocke Kanzel und der Taufstein von 1720.


Das Grabmal der Familie Górki in
der Heilig-Kreuz-Kapelle
ist als eines der wichtigsten Kunstwerke der polnischen
Renaissance-Bildhauerei anzusehen.

Relikte der vorromanischen Kirche sind in
der Krypta zu besichtigen.
Sie kostet Eintritt. Neben dem früheren Grabmal von Mieszko I.
und Bolesław Chrobry ist ein Sandstein-Taufbecken mit fünf
Metern Durchmesser erhalten.





Die Bedeutung der Kirche drückt sich darin aus, dass sie als
Grablege der frühen christlichen Herrscher und Könige
der Piastendynastie diente.
In den Jahren 1835 bis 1841 erfolgte der Bau der Goldenen Kapelle im
Stil des byzantinisierenden Historismus. Die Herrscher Mieszko I. und
Bolesław Chrobry wurden hierhin umgebettet. Das Mausoleum der
bedeutendsten frühen Herrscher Polens schmücken
seitdem Bronzestatuen des deutschen Bildhauers Christian Daniel Rauch.

Vor der Kirche gibt es eine gotische Kapelle. Sie ist wohl der Chor
eines geplanten größeren Kirchenbaus der nie
realisiert wurde. Der Grund dürfte in der Mauerneigung auf der
Nordseite liegen.


Auch im Dom stehen auf der Nordseite einige Säulen schief.
Die Dominsel war für die Stadtgründung zu klein und
die Händler errichteten ihren riesigen Marktplatz etwa 1,5km
vom
Dom entfernt.

Der Marktplatz hat
eine geschlossene Front an historischen Giebelhäusern.




Als Dachbekrönung ein Pelikan.

Das Rathaus gilt als wichtiges Bauwerk des 16Jh. Im Turm ist ein
Glockenspiel bei dem Mittags zwei Ziegenböcke
ihre Hörner aneinander stoßen. Sie sind das
Wahrzeichen der Stadt und überall zu finden.


Das ehemalige kaiserliche Residenzschloss wurde 1905–1910 im
Auftrag des deutschen Kaisers Wilhelm II. erbaut. Es
überstand die Kriege unbeschadet und ist heute Kulturzentrum.


Der Balkon wurde erst in den 30er Jahren
angebaut, damit Hitler hier Militärparaden abnehmen konnte.

Neben dem Schloss gibt es das Chiffrenzentrum Enigma.Es wurde zu Ehren
der drei polnischen Kryptoanalytiker Marian Rejewski
(1905–1980), Jerzy Różycki (1909–1942)
und Henryk Zygalski (1908–1978) sowie ihrer Leistung beim
Bruch der deutschen Rotor-Chiffriermaschine
„Enigma“ errichtet.


Der erste Einbruch gelang den
drei polnischen Codeknackern
bereits im Jahr 1932. Ihre Kenntnisse waren die Basis für die
Code-Knacker um Alan Turing im Bletchley Park.
Ihre Flucht war zu Beginn des Polenfeldzugs war ein Abenteuer:

Im Teil der Ausstellung wird die geschichtliche Entwicklung der
Kryptografie von den Anfängen in der Antike (Skytale,
Caesar-Verschlüsselung) bis in die Moderne erläutert.
Es gibt Rasterschlüssel und Walzencodes.





Die schönste Kirche in Posen ist die Basilika der Mutter
Gottes von der immerwährenden Hilfe und der heiligen Maria
Magdalena. Sie ist ein dreischiffiger Barockbau mit Querschiff und gut
erhaltener Innenausstattung.





Neben dem Kaiserschloss von Wilhelm II.
Gibt
es auch ein
Königsschloss in Posen. Es ist eine Total-Rekonstruktion in
Gestalt des Schlosses nach seinem Umbau aus der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts.
Der Turm kann bestiegen werden und bietet eine schöne Aussicht
auf den Marktplatz.



Im ´Königsschloss´
befindet sich
eine
kunstgewerbliche Sammlung.




Das Abendessen erfolgte auf einer Dachterasse mit Blick auf das
Jesuitenkolleg.


Zur Tradition der ESOP gehören auch immer 2
Tagungsausflüge
am Montag und Dienstag.

52 Teilnehmer
füllten den Bus bei der Fahrt zum Chalin observatory.

In 4 Kuppeln stehen Teleskope mit 12"
Öffnung. Ein
Gerät hat ein Öffnungsverhältnis von f/1
also 300mm Brennweite.
Die azimutalen Geräte dienen der Satellitenbahnverfolgung und
können bis zu 50 Winkelgrad pro Sekunde zurücklegen.



Das Hauptinstrument ist ein 70cm Spiegel
mit
Nasmyth-Fokus.

Am Nachmittag wurde das Morasko
Meteoriten-Kraterfeld besichtigt. Ein
halbes Dutzend Kuhlen verteilt sich über wenige hundert
Meter.




Der größte Krater ist mit Wasser gefüllt,
13m tief und 100m breit. Leider sind die Krater im dichten Wald nur
schwer zu erkennen. Das Alter des Kraterfelds wird auf nur 5000 Jahre
geschätzt. Der Einschlag erfolgte also, als 2500 v. Chr. die
ersten Bauern
Mitteleuropa besiedelten.



Die ´Kleinkrater´ sind nur Löcher aus
denen die Meteorite geborgen wurden.


Mehr als ein Dutzend
größerer Eisenmeteorite wurde
entdeckt. Einige befinden sich in einem nahen Museum.


Das größte
Einzelstück wurde 2006 gefunden
und wiegt 164 kg.

Löcher im Gefüge waren mit Graphit gefüllt.

Im Eisenkristall sind bei Politur und Ätzung
Widmannstättensche Linien zu erkennen.


Die Eisenmeteorite haben nur einen geringen Nickelanteil von etwa 7%.
Daher rosten sie schnell und werden luftdicht mit einem
Trocknungsmittel aufbewahrt.

Das Streufeld ist nur unzureichend erforscht. Ein Teil ist bebaut und
ein anderer Teil ist militärisches Sperrgebiet.

Am Sonntag ging es zum kleinen Ort Kórnik.
Das
Städtchen hat einen
schönen Marktplatz und ein
Neogotisches Schloss aus dem 19 Jh. Es wurde 1855 von Schinkel erbaut.
Kurz vor seinem Tod im Jahr 1924 vermachte der kinderlose Graf das
Schloss zusammen mit einer umfangreichen Kunstsammlung und dem
Kórnik-Arboretum dem polnischen Staat.




Zu den wenigen Stücken aus der Zeit vor dem 19Jh. gehören
diese Buchmalereien und ein römisches(?) Mosaik.

Der eindrucksvollste Raum der Residenz
ist der Mohrensaal, der von der
spanischen Alhambra inspiriert wurde . Ursprünglich war er als
Bibliothek vorgesehen, später wurde er jedoch zu einem
Museumsraum.



Im Raum unter dem Turm sind ethnografische und naturkundliche
Sammlungen ausgestellt , die Graf Władysław Zamoyski aus Australien und
Ozeanien mitbrachte. U.A. sind Bumerangs und ein Schnabeltier
zu
sehen.

Das Kórnik-Arboretum ist ein
botanischer Garten.


Hier waren
u.a. Magnolien zu bewundern. Die Knospen sind 2 jährig sind
also
schon ein Jahr vor der
Öffnung angelegt.
Im Falle erfolgreicher Bestäubung
entstehen an der
verlängerten Blütenachse, schraubig angeordnet, viele
balgförmige Früchtchen in einer Sammelbalgfrucht.

Ungewöhnlich sind die
Luftwurzeln dieser nordamerikanischen
Kiefer.


Nach etwas Entspannung am See wurde noch eine Eidechse gesichtet:



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