(9) Metis nimmt Form an
Auf dem ITV 2014 präsentierte Michael Koch einige Modelle von
Kleinplaneten und Planetenmonden
die er mit einem 3-D-Drucker erstellt hatte. Die originelle Idee wurde
gleich prämiert.
Zu sehen waren u.a. der Hauptgürtelasteroid Vesta und die
Marsmone Phobos und Deimos.
Als Grundlage verwendete er Daten der Nasa-Raumsonden.
Es stellte sich die Frage ob es damit möglich wäre,
auch einen ersten Metis-Globus zu erstellen.
Die Oberflächenmodelle bei DAMIT
(Database of Asteroid Models from Inversion Techniques)
und im 3-D-Asteroid-Catalogue
sind in einem Dateiformat mit dem Namen OBJ
abgelegt. Die 3-D Drucker arbeiten jedoch mit dem Format STL
(Surface Tesselation Language)
Die Konvertierung ist jedoch mit einem Freewaretools unter
http://www.greentoken.de/onlineconv/
möglich
Mit den so generierten STL-Files war dann der Ausdruck
möglich.
Der Ausdruck erfolgte in 2 Hälften.
Es handelt sich im Inneren nicht um komplette Hohlkörper sondern um Art eine Wabenmatrix.
Die beiden Hälften wurden nach dem Druck angeschliffen und verklebt.
Es gibt nun 2 Metis-Globen. Einmal als Konvexes Modell 111 und einmal als aktuelleres Non-Konvexes Modell 716
Globen fremder Welten waren in der Vergangenheit etwas besonderes. Der erste Globus der Erde ist eines der Prunkstücke im Germanischen Nationalmuseum. Er wurde 1493 von Martin Behaim gebaut.
Die schwarze Farbe des Druckermaterials sollte noch der realen Farbe des Kleinplaneten angepasst werden.
Die erste Idee war sich bei der Farbgebung an Meteoriten zu orientieren, die von den S-Klasse Asteroiden stammen.
Die S-Klasse ist reich an Magnesiumsilikat. Die zugehörigen Meteorite sind die Enstatite.
Auch der berühmte Neuschwanstein ist ein Enstatit.
Die Enstatite sind jedoch in der Farbgebung sehr unterschiedlich.
Damit war es nicht möglich eine klare Farbwahl zu treffen.
Anhand der Messungen musste sich die passende Farbe jedoch auch simulieren lassen.
Bekannt ist die geringe Albedo von etwa 12%. Aus dem Reflektionsspektrum
wissen wir, dass Metis im Roten etwa 20% heller ist.
Um die passende Farbmischung zu ermitteln wurde einfach ein Tuschkasten photometriert.
Zum Weißabgleich wurde ein Blatt Papier verwendet.
Das Papier hatte relativ zu einem Reflex eine Albedo von 80%.
Schwarz war mit 7% Albedo zu dunkel. Ocker war mit 19% Albedo etwas zu hell
hatte aber einen deutlich erhöhten Rotanteil. Die Farb-Mischung
für Metis musste zwischen diesen beiden Farben liegen.
Bei mehrern Versuchen wurde eine gute Annäherung erzielt.
Das Modell hat nun eine Albedo von 15% und ein Verhältnis von Rot zu Grün von 1,16.
Der Metisglobus hat eine gute Übereinstimmung zum Model. In Zukunft ist es möglich
verschiedene Perspektiven und Beleuchtungen leicht zu simulieren.