Planetarische Nebel im Outback
Neben den
Planetarischen Nebeln in der LMC
standen bei der Australienreise auch einige PN's aus der eigenen Galaxies auf der
Zielliste.
Auf der DST 2010 stellte
Peter Eppich den schwachen Planetary Abell66
vor.
Leichte Assymetrien in der Nebelform führten zur Überlegung, dass
der Stern im Nebelzentrum möglicherweise nicht der Zentralstern sein könnte.
Die Idee wurde zwar schnell wieder verworfen, doch nach dem Motto
'sicher ist sicher' landete das Objekt auf der Zielliste.
Zentralsterne
sind extrem heiß und ihr Strahlungsmaximum liegt im UV. Fotografisch
lassen sie sich daher leicht mit einem UV-Pass-Filter rausblinken.
Für die Aufnahme wurde ein Astrodon-Venusfilter verwendet der ab 400nm
schließt und zuverlässig nur Wellen kleiner als 400nm durchläßt.
Die Lage des Zentralsterns konnte gut bestätigt werden.
Das visuelle Bild wurde mit einem unteren Schwellwert soweit reduziert, dass die
Grenzgröße dem UV-Bild entspricht. Das POSS-Bild wurde nicht verändert.
Am Rande des Gesichtsfeldes ist beim Blink gegen den POSS ein schnellaufender Stern
aufgefallen.
Es handelt sich um einen nahen Roten Zwerg mit der Spektralklasse K5 über den auch schon wissenschaftlich
gearbeitet wurde. Er ist als Nummer 488 in einer Liste von Upgren et.al
zu finden.
Als weiteres Ziel stand der flächenhelle Mini-PN
IC4406 auf der Liste. Mit 100x36 Bogensekunden Durchmesser und 10.1 mag
ist er weder der Allerhellste noch der Allergrößte, wurde aber mitgenommen
weil er von Europa aus generell unbeobachtbar ist.
Das erste (Farb-)Foto war noch wenig vielversprechend. Von den Strukturen her sollte
es aber etwa dem visuellen Anblick in mittleren Fernrohren entsprechen. Ein zentraler Balken mit
dunklen Zentrum der an den Rändern mit hellen Streifen abgegrenzt ist.
Bei einem zweiten Foto wurde ohne Filter im Schwarzweiss gearbeitet. Trotz der
geringen Brennweite von nur 650mm gelang es einige Strukturen rauszuarbeiten die sich sogar
beim Vergleich mit dem HST wiederfinden lassen.
Durch das schnelle öffnungsverhältnis
und die fehlenden Filter kommen auch die Randpartien des Nebels besser raus.
Ein weiterer heller Südhimmel-PN ist NGC6445. Er ist zwar prinzipiell auch in Europa gut sichtbar,
kam aber wegen seiner negativen Deklination von -20 Grad trotzdem auf die Zielliste. Der
Nebel hat 170 Bogensekunden Durchmesser und eine Helligkeit von 11,2 mag. Er wird auch oft
'The Box' genannt. Ein Titel der bei der Form auf dem Foto sofort einleuchtet.
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Australienbilder