In der selben Nacht sind auch einige Aufnahmen mit der Nikon D70 von Co-Beobachter Frank Richardsen entstanden.
Es wurden 9 Bilder zu je 4 min gemittelt. Zum Aufnahmezeitpunkt lag die helle Schweifstruktur schon
auf den Plejaden und ist deshalb unsichtbar. Dafür ist jedoch schon eine nachrückende Teilung
schwach zu erkennen. Bemerkenswert ist die Länge des Schweifs. Sie reicht weit über die Plejaden hinaus
und ist selbst am Bildfeldrand noch nicht am Ende.
Bei der kometenzentrierten Aufnahme ist der Schweif besser zu sehen. Bei der sternzentrierten Aufnahme
sind die Nebel im Sternhaufen deutlicher zu erkennen.
Am 10.1. und 11.1. sind weitere
Kometenbilder entstanden.
Am 10.1. war nichts bemerkenswertes zu sehen,
doch am 11.1. war der Gasschweif
ungewöhnlich hell und strukturreich.
Im Teleskop vom Sternfreund Stathis Kafalis
war eine Teilung in 2 Arme zu
beobachten, die sich nocheinmal teilten.
Insgesamt waren es also 4 sichtbare Streamer.
Darüber hinaus gab es einen insgesamt
gemottelten Eindruck.
Diese Strukturen konnten
jedoch wegen der geringen Brennwite auf dem folgenden Foto nicht aufgelöst
werden. Dafür ist links der Mitte der kleine Reflektionsnebel NGC1333
zu erkennen.
Das Animated-Gif zeigt die Bewegung des Kometen von 23:16 - 0:26 MEZ.
Die beiden Hauptstreamer sind gut zu erkennen.
Unbearbeitet sieht das Bild fast besser aus.
In der Nacht sind auch zahlreiche Bilder auf chemischen Film entstanden.
Sie befinden sich auf einer Extra-Seite unter:
/mach2.htm
Besonders gelungen ist diese Strichspuraufnahme, auf der Komet und Plejaden untergehen.
Am 15. und 16. Januar wurde versucht den Kometen
mit dem 80 cm Teleskop der VSW München abzulichten.
In der aufgehellten Innenstadt ist natürlich nur der allerhellste
kernnahe Bereich zu sehen.
Die Koma des Kometen erscheint auf den ersten Blick strukturlos.
Auf dem linken Teilbild sind die Jets nur mit
etwas Phantasie zu erahnen, auf dem
rechten Teilbild sind sie dagegen klar zu erkennen.
Die Aufnahme wurde mit dem unter
http://www.astrosurf.org/buil/us/iris/comet/comet.htm
beschriebenen Rotationsgradienten nachbehandelt.
Die Anleitung ist recht brauchbar. Es lassen
sich allerdings nur 16-Bit-FITs in Schwarzweiß
verarbeiten. Zur Konvertierung
von Fremdformaten kann man Giotto verwenden.
Ggf. ist unter Datei->Grafikformate der Punkt
´Farbbild zerlegen´ anzukreuzen.
Am 29.1. wanderte der Komet Machholz durch
die HII-Region IC1848.
Leider war es an diesem Tag fast überall in
Deutschland bewölkt, so das
es kaum Fotos dieses außergewöhnlichenen
Ereignisses gibt.
An meinem Standort war es ähnlich.
Nur mit dem Teleobjektiv waren
ein paar Schüsse durch Wolkenlücken möglich.
Die Bilder waren eigentlich zu kurz belichtet. Es gab
kaum eine Hoffnung, dass sich darauf etwas finden würde.
Drum wurde die Entwicklung mehrere Wochen verzögert.
Unerwartet war auf 2 Aufnahmen dann doch etwas zu sehen.
Vielleicht hat es am Tiefkühleffekt gelegen. -
Die Temperaturen lagen zwischen -15 und -20 Grad.
Nach einer Woche Pause entstanden am 5.2.2004 weiter Bilder des Kometen.
An diesem Tag war der Komet zwar kleiner und lichtschwächer als im Januar,
doch zeigte er einen hellen, gut strukturierten Schweif. Endlich sah
Machholz sah aus, wie man es von einen Kometen erwartete.
Mit einem 200mm Teleobjektiv konnten per Watec ohne große Mühe
schöne Details abgelichtet werden. Dazu gibt es eine Animation unter:
/mach3.htm
Die Streamer waren zwischen 20:30 und 22:30 recht stabil und wurden allenfalls etwas lichtschwächer.
Gegen Ende der Serie, zeigte die Koma eine Ausbeulung, die vermutlich einen größeren Ausbruch
ankündigte, der jedoch nicht mehr fotografiert wurde.
Am 7.2. ist wieder in der Sternwarte eine Aufnahme des Kernbereichs entstanden.
Der Komet wirkte diesmal schon auf dem Summenbild deutlich keilförmig.
Per Rotationsgradient konnten einige Gasfontänen deutlicher herausgearbeitet werden
Am 8.2. war der Kometenschweif hell und gut sichtbar.
Auffällige Strukturen waren allerdings nicht zu erkennen.
Im März sank die Helligkeit von Machholz unter 6 mag.
Kernnahe Schweifstrukturen waren nur noch mit Mühe herauszuarbeiten.
Am 10.3. war Machholz
nur noch 6,5 mag hell aber dennoch prima
zu beobachten. Er stand zu dieser Zeit nur
7 Grad vom Polarstern entfernt.
Der Komet war sehr konzentriert und hatte einen hellen Kern.
Der Schweif zeigt vom Polarstern weg
nach Süden. Er ist schmal, dünn und schwach.
Trotzdem waren etwa 0,4 Grad zu sehen.
Zeitweise meinte ich noch einen zweiten Schweif
in einem Positionswinkel von etwa 70 Grad erahnen zu können.
Parallel ist ein Mintronbild mit einem 135mm Tele entstanden.
Auf ihm konnte die Beobachtung bestätigt werden.
Anfang April 2005 stand
der Komet Machholz erneut auf dem Programm.
Er war mittlerweile deutlich schwächer geworden, aber
immer noch ein schönes Fernglasobjekt.
Erstmals war visuell nur noch ein einzelner schwacher Schweif
mit etwa 0,3 Grad Länge zu sehen.
Bei der Bildverarbeitung wurde neben der
kometenzentrierten Aufnahme eine sternzentrierte Aufnahme
erstellt. Dabei ist ein Gebiet mit einer auffälligen Häufung schwacher
Hintergrundgalaxien zu erkennen. Laut Guide soll es
sich um den Galaxienhaufen Zwicky4040 handeln.
Im NED ist er allerdings als Zwicky1118.0+7617 verzeichnet.
Das Gebiet ist unten rechts mit einer weißen Linie eingekreist.
Da der Watec-Chip sehr klein ist und das Gesichtsfeld nur etwa 20 Bogenminuten beträgt, ist dies ein
schöner Zufallstreffer.
Im Mai war die Helligkeit von Machholz auf 9 bis 10 mag geschrumpft. Im Teleskop
wurde der Komet zunehmend rundlicher. Nur eine leichte Keilform mit
einem Achsverhältnis von 1:1,5 war noch zu erahnen. Der Kern war nicht sonderlich ausgeprägt
und glich eher einem diffusen Klumpen. Der Durchmesser lag bei etwa 4 Bogenminuten.
Animation zu Machholz am 5.2.2005
Machholz auf chemischen Film
Animation zu Machholz bei den Plejaden
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