Hallo, am 2.6.09 sollte Kallisto seinen Schatten auf Europa werfen. Das Ereignis war mit 35 min Dauer prognostiziert und war mit einer Amplitude von 0,95 mag das zweitstärkste des aktuellen Zyklus.


Anders als bei vielen anderen Jupitermondereignissen sollte hier der Abfall auch gut mit freien Auge zu sichtbar sein. Das Wetter war in München über die ganze Nacht gut und voller Vorfreude wurde der Startzeitpunkt um 3:39 MESZ erwartet. Leider zogen dann doch noch Wolken auf. Während der Verfinsterung gab es nur einzelne Wolkenlücken, die aber immerhin bis zur Mitte eine photometrische Messung erlaubten. Ein erstes Nachlassen der Helligkeit wurde mit 5min Verspätung um 3:44 MESZ registriert. Der kaum wirksame Halbschatten entzog sich vermutlich z.T dem Nachweis.


Die Simulation mit celestia zeigt sehr schön den Verlauf, der auch in den Bildern gut sichtbar war. Aus den einigen Einzelbildern wurde eine Animation erstellt.


Mit Celestia ließ sich die Dauer der Kernschattenpassage auf etwa 14min bestimmen. Wegen des großen Projektionsabstandes zwischen Kallisto und Europa war auch der Halbschatten relativ groß. Er scheint bei mindestens einem Europadurchmesser gelegen haben, so dass sich in der Simulation eine etwa doppelt so hohe Gesamtverfinsterungsdauer ergibt.



Bei der Kontrollmessung zwischen zwei nicht betroffenen Monden liegt der Fehler bei weniger als 0,15 mag also etwa 10%.