Impakt auf Jupiter 2009
Im August begann der Impaktfleck sich langsam auzulösen.
Auf dem unteren Bild sieht man ihn grade an der linken Kante verschwinden.
Bilder vom 27.7. zeigen den GRF kurz nach der Passage des
Zentralmeridians. Die 2009 entdeckte Impaktstruktur kommt grade
um die Kante rotiert. Es handelt sich RGBs bei denen für die Luminanz
der Blaukanal entfernt wurde.
Das Seeing war in München am 27.7. recht ordentlich.
Es gab starkt wechselnde Phasen, doch zwischendurch war es gut.
Kurz vor der Morgendämmerung wanderte der Impaktspot durch den Meridian.
Er wurde im Infrarot und im Methanband aufgenommen.
Mit IR-Passfilter ist der Spot ein dunkler Fleck.
Im Methanbandfilter mit 12nm HWB ist er ein helles Feature.
Im Methanbandfilter mit 50nm HWB ist er nicht zu sehen.
In allen 3 Wellenlängenbereichen wurde eine Karte erstellt.
Der Spot liegt z.Zt. bei ZMII 220.
Links: Vergleich zwischen IR und Methan 12nm - Der Fleck ist gut zu erkennen.
Rechts: Vergleich Methan 12nm und Methan 50nm. Mit dem 50nm Filter ist
der Fleck unsichtbar.
Inzwischen ist der Spot nicht mehr rund, sondern leicht länglich
und diffus auslaufend. Eine ähnliche Entwicklung gab es
auch bei SL-9 im Jahre 1994.
Die längliche Form ist nicht nur perspektivischer Natur.
Auch auf den entzerrten Karten erscheint er oval.
Die Aufnahmen vom 27.7. wurden auch in einer zusammenfassenden Darstellung der von
J.H. Rogers Chef
der Jupitersektion der BAA verwendet. Links unten unter '19' ist mein Bild zu finden.
Die Bildserie zeigt sehr schön das Zerlaufen des zunächt fast runden Impaktflecks.
Im Juli 2009 meldete der australische Amateur Anthony Wesley
die Entdeckung eines ungewöhnlichen dunklen Flecks auf Jupiter.
Die Struktur kam plötzlich aus dem nichts und erinnerte gleich an
die Impaktflecken von Shoemaker-Levy-9 einige Jahre zuvor.
Ein erstes Foto entstand am 23.7.09.
Leider waren die Bedingungen sehr schlecht,
grausiges Seeing und ständig durchziehende Wolken.
Dennoch ist der Einschlag gut zu erkennen.
Interessant ist die Methanbandaufnahme.
Wie erwartet, ist der Fleck im Methan hell.
- Daraus kann man etwas über die Physik lernen.
Die Struktur muß sehr hoch in der Atmosphäre stehen,
denn sie liegt deutlich über der Methanschicht. Die weiße Farbe
ist nur ein Kontrastphänomen das dadurch entsteht, dass
die anderen, tiefer liegenden Jupiterstrukturen so stark
gedämpft werden.
- Der GRF ist als Hochdruckgebiet ebenfalls als heller Fleck zu sehen.
Auch er ragt über den Methandunst hinaus.
In der Animation ist die Rotation des Flecks gut zu erkennen.
Hier nochmal zum Vergleich die damaligen Bilder
von SL-9. Diesmal ist die Impaktstruktur
deutlich kleiner: