Jupiter 2009
Jupiter steht 2009 immer noch in südlicher Deklination,
doch im Vergleich zur Vorjahresposition ist schon
wieder ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen.
Ein erstes Foto entstand am 25.5.09.
Es wurden 3 unterschiedliche Filter verwendet. Links IR-Pass und dann 2 Methanbandfilter
mit 50nm und 12nm Halbwertsbreite.
Zwischen dem IR- und dem 50nm-Filter sind kaum Unterschiede zu erkennen.
Lediglich der untere Pol erscheint etwas heller. Zum 12nm-Filter ist dann
ein deutlicher Sprung zu sehen. Nur einige Stürme am Äquator
ragen aus dem Methan-Dunst heraus. Die beiden Pole sind signifikant heller
und die Bänder klar dunkler.
Ein weiteres Bild entstand am 14.6.09. Leider war das Seeing eher schlecht.
Jupiter mit unruhigen NEB am 5.7.09.
Ein Jupiterbild vom 12.7.09
zeigt das NEB sehr unruhig.
Nicht nur im RGB sondern auch im 12nm Methanfilter
sind viele Details zu sehen. -
Da sonst vom Methan tiefe Strukturen
geblockt werden, spricht das
für 'tiefgreifende' Veränderungen!
Markant ist ein dunkler Spot im NEB links
von der Mitte. Er ist auch im 50nm-Methan markant,
jedoch im 12nm-Methan nicht zu sehen.
Die Stärke des NEB-Ausbruchs zeigt sich beim Vergleich
der Methanbilder mit dem Vorjahr als in diesem Band
kaum Strukturen zu sehen waren.
Der Ausbruch des NEB wurde auch von anderen Amateuren gut dokumentiert.
Bilder vom 27.7. zeigen den GRF kurz nach der Passage des
Zentralmeridians. Die 2009 entdeckte Impaktstruktur kommt grade
um die Kante rotiert. Es handelt sich RGBs bei denen für die Luminanz
der Blaukanal entfernt wurde.
Am 16.8. stand
Jupiter wieder auf der Zielliste. Allerdings war das Seeing nicht gut.
Am 21.8. waren die Bedingungen etwas besser. Auf der unteren Aufnahme
rotiert grade der Impaktfleck links unten aus dem Gesichtsfeld.
Rechts unten ist auf dem Farbbild ein leicht rosa Fleck zu sehen, der auf den Methanbildern als
helles Feature gut zu
erkennen ist.
Am 27./28.8.09 war
das Seeing wechselnd doch phasenweise gut.
Das untere IR-Bild zeigt eine sehr schöne Auflösung
Auf Io waren leichte 'Inhomogenitäten' bei
der Helligkeitsverteilung auszumachen, - daher
zusätzlich eine passgenaue Simulation mit Celestia.
Man kann schon erkennen, dass die
Io-Pole im Mittel etwas dunkler sind, als die Regionen
am Io-Äquator.
Testweise wurde mal das von A.Cidado vorgeschlagene
R(G)B-Verfahren verwendet. Dabei wird nur ein Rot-
und Blaukanal aufgenommen und der Grünkanal synthetisiert.
Die Technik bietet verschiedene Vorteile.
-Für die beiden Kanäle steht mehr zeit zur Verfügung,
bevor sich die Rotation bemerkbar macht.
Dadurch wird das Rohmaterial verbessert.
-Das passgenaue Overlay sind nur noch
für 2 statt 3 Kanalbilder erforderlich und
die Bearbeitung geht deutlich schneller!
-Die Farbgebung wird konstanter
und besser reproduzierbar. Cidado konnte
im Vergleich mit echten RGBs belegen, dass
eine Farbverfälschung bei Jupiter
kaum nachweisbar ist.
Da die Struktur im wesentlichen aus dem Rotkanal
kommt, lohnt es sich das Filterrad im ein Minutenabstand mit der
Kombination Rot-Blau-Rot zu betreiben. So kann man
wahlweise je nach Seeing das vordere oder hintere
Rotbild mit dem mittleren Blaukanal kombinieren
und ggf. mit Rot als Luminanz ein R-R(G)B generieren.
Unten das Ergebnis in verschiedenen
Bearbeitungsschritten.
Unten noch ein Vergleich mit einem Methanbild. Das im visuellen
nicht sichtbare Äquatorband kommt im Methan gut raus. Die Barren im NTB
sind im Methan noch sichtbar.
Eher ungeplant entstand eine Aufnahme auf dem Bayrischen Teleskopmeeting (BTM)
am 19.9.2009.
Am 8-Zoll-Newton von Silvia Kowollik wurde die Webcam mit Barlow und Verlängerung
aber ohne IR-Sperrfilter verwendet. Das Seeing war so gut das trotz des improvisierten Equipments
doch eine recht passable Aufnahme entstanden ist.
Ein weiteres Bild vom 3.10., - leider bei sehr schlechten Seeing.
Das letzte Bild im Jahre 2009 entstand am 21.11. - leider wieder bei sehr schlechten Seeing.