2009 sehen wir das System der Jupitermonde genau von der Kante. Diese Situation gibt es nur zwei mal während des 12-jährigen Jupiter-Sonnenumlaufs, also im Mittel alle 6 Jahre. Für einige Monate kann es zu gegenseitigen Bedeckungen und Verfinsterungen der Monde kommen. Leider steht dieses Jahr der Planet nur knapp über dem Horizont, Messungen sind daher schwierig. Am 26.5.09 gelang es, die erste von Deutschland aus sichtbare Verfinsterung aufzuzeichnen.


Das Ereignis sollte von 1:18:27 UT bis 1:27:00 UT stattfinden und 8,3min dauern.
Die eigene Messung zeigte abweichende Werte. Während die Finsternismitte mit nur 5 Sekunden Differenz bestimmt werden konnte, war die Finsternisdauer kürzer als erwartet und hat bei nur 5,18 min gelegen. Die Differenz kommt vermutlich durch den Unterschied zwischen Halb- und Kernschatten zustande. Die Prognose hat den Halbschatten einbezogen, während die Messung nur den Kernschatten erkennen konnte.


Die Amplitude war mit 0,37 mag prognostiziert. Es wurden 0,28 mag gemessen. Das liegt im Bereich der Fehlertoleranz.

Auch ohne Mittelung war der Einbruch schon auf den einsekündigen Rohbildern zu erkennen. Die starken Schwankungen der 1-sec-Aufnahmen sind primär seeingbedingt und waren daher durch Mittelung gut zu beseitigen.



Visuell war nur eine sehr geringe Helligkeitsabnahme zu erkennen.