Der Planet Jupiter Ende September/Anfang Oktober 2001



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Nach einer 5-wöchigen Schlechtwetterphase waren Ende September und Anfang Oktober endlich wieder Jupiterbeobachtungen möglich. Besonders gutes Seeing herrschte am 27.9. und 5.10.2001. Jedoch waren auch an einigen Tagen davor und dazwischen noch akzeptable Bilder zu erzielen, so dass wieder eine fast komplette Rotationskarte erstellt werden konnte.
27ju9.jpg 5ju10.jpg

Es ist interessant die September-Ergebnisse mit den August-Resultaten zu vergleichen:
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Der GRF scheint etwas breiter geworden zu sein. Auch haben sich oberhalb des Riesensturms ein paar kleine, helle Ovale gebildet, die im Vormonat noch nicht vorhanden waren.
Das nördliche Aequatorband (NEB) ist dagegen recht stabil. Im nachfolgenden Bild sind einige dunkle Zonen markiert, die ihr Aussehen und ihre Position nicht verändert haben. Eine grössere Störung des NEB gibt es allerdings am rechten Bildrand. Hier waren im August noch einige schöne, helle Sturmovale zu sehen. Sie scheinen sich im September in einem Auflösungsstadium zu befinden, doch ist eine exakte Aussage schwierig, weil grade von dieser interessanten Region eine brauchbare Aufnahme fehlte.

ju8u901b.jpg

Mittlerweile wurde festgestellt, dass trotz der bescheidenen 5-Zoll Oeffnung die Webcam auch für brauchbare Jupitermond-Aufnahmen ausreichend empfindlich ist. Das nachfolgende Animated-Gif zeigt eine Verfinsterung des Jupitermondes Io. Das Ereignis dauerte ca. 1,5 Minuten. Bei der Animation wurde die Ablaufgeschwindigkeit um den Faktor 10 gestrafft. Es lohnt sich die Bilder etwas genauer zu betrachten. Die Jupitermonde besitzen eine deutlich unterscheidbare Helligkeit. Kallisto ist nur halb so hell wie Ganymed! Visuell ist dies wegen der logarithmischen Wahrnehmungsfunktion des Auges weit weniger auffällig. Zudem steht Kallisto als äußerster Mond meist weiter vom hellen Planeten entfernt und wird deshalb weniger überstrahlt. Die Reihenfolge der Monde kann man indirekt aus der Abweichung ihrer Lage gegenüber dem Jupiteräquator schließen. Der Mittelpunkt der Jupiterscheibe sowie Io und Europa befinden sich fast genau auf einer Linie. Ganymed und Kallisto sind gegenüber dieser Achse deutlich verschoben.
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Jovianische Mondfinsternisse lassen sich besonders gut beobachten, wenn Sonne, Erde und Jupiter nicht auf einer Linie stehen. Der 'schräge Blick' führt dazu, dass der Mond im Planeten-Schatten verschwindet, bevor er von der Planeten-Scheibe verdeckt werden kann. Die Grafik oben rechts verdeutlicht dieses Phänomen.
Die Verfinsterungen der Monde auf den äusseren Bahnen erfolgt langsamer und in einem grösseren Abstand vom Planeten. Die nachfolgende Kallisto-Verfinsterung dauerte fast 15 Minuten!
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Nicht nur beim Jupiter, sondern auch beim Saturn lassen sich Mondbewegungen recht gut verfolgen. Verfinsterungen und Schattenwürfe gibt es aufgrund der starken Achsneigung zwar nur sehr selten, doch lassen sich Positionsänderungen im Tagesabstand gut verfolgen.
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Auch im Oktober ist wieder ein Saturnfoto entstanden.
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Zum Abschluss noch eine kleine Rotationssequenz aus 3 Aufnahmen des GRF. Das letzte Bild entstand allerdings in einem Zeitabstand von einem Monat. Der GRF hat sich daher deutlich verändert.
verjub.gif

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Infos zur Aufnahme-Technik, vom Rohbild zum Endresultat

Weitere Jupiterbilder und Infos zum Planeten Jupiter (I)
Weitere Jupiterbilder und Infos zum Planeten Jupiter (II)
Weitere Saturnbilder und Infos zum Planeten Saturn

2 selbsterstellte AVI-Animationen aus HST-Weltraumtelekopaufnahmen
Bewegungen in der Jupiteratmosphäre (1,1 MB)
Einschlag de Kometen SL-9 auf Jupiter (1,1 MB)

Infos zur Aufnahmetechnik und ein paar Mondfotos

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