Der Planet Saturn 2008/2009
Weitere Saturnbilder aus dem April 2009:
Während der Opposition 2009 wurde mehrfach versucht einen Schattenwurf der
kleineren Monde aufzunehmen. Immer ohne klaren Erfolg. Das es dennoch möglich
sein sollte, beweisen Aufnahmen anderer Amateure. Eine grenzwertige Aufnahme gelang am 4.4.2009.
2009 wird es mehrere Schattenwürfe des Mondes Titan auf die Saturnoberfläche geben.
Unter Idealbedingungen wäre das Ereignis selbst in Kleinfernrohren sichtbar.
Leider ist die Beobachtung von Deutschland aus unmöglich. Der Mond hat eine recht lange Umlaufzeit von
15,95 Tagen. Das ist fast genau ein ganzzahliges Vielfaches eines irdischen Sterntages.
Mit dem ersten Schattenwurf der in Ostasien zu sehen ist, sind auch alle anderen
Schattenwürfe für uns unsichtbar.
Wie es aussehen würde, zeigt die folgende
Bearbeitung einer Aufnahmeserie von 1995 die mir Friedhelm Dorst
zugesendet hat. Der Titanschatten befindet sich links von der
Mitte der Planetenscheibe und
klebt knapp unter dem Ringschatten.
Wie riesig der Titan mit seinem Schatten ist und wie winzig dazu im Vergleich
die anderen Monde sind verdeutlicht eine Aufnahme des HST. Neben Titan sind
die Monde Enceladus, Dione und Mimas zu sehen. Zudem sind die Schatten von Dione und
Mimas zu erkennen.
in der Nacht vom 21.3.09 auf den 22.3.09
gelang es ein paar neue Saturnfotos
aufzunehmen auf denen
deutlich ein heller Fleck zu sehen ist.
Der Sturm läuft sehr nah am Äquator,
in direkter Nähe zum Ring.
Die Struktur läßt sich auch eindeutig über die Bewegung erkennen:
Die Passage des Zentralmeridians muß um etwa 22:10 UT erfolgt sein.
Wegen der ungewöhnlichen Lage in Äquatornähe ist wohl der Zentralmeridian I
mit einer Umlaufzeit von 10h 13m 59,99s zu verwenden.
Mit
http://www.buecke-info.de/astrotips/data/saturn/saph/saph.htm
läßt sich ein Wert von 163 Grad errechnen.
Beim Zentralmeridian II wären es bei einer Umlaufzeit von
10h 38m 25,42s etwa 355 Grad.
Am 4.2. herrschte in München
das bislang beste Seeing im Jahre 2009
Die Chance wurde genutzt um Saturn abzulichten.
Die Ringneigung ist von 0,8 Grad
Anfang Januar inzwischen
auf 1,4 Grad angewachsen.
Fotografisch und visuell ist die Ringöffnung
wieder gut zu erkennen.
Die Cassiniteilung ist einfach!
Die geringe Ringneigung wurde genutzt um
beim Saturn eine Polarisationsmessung durchzuführen.
Das Ergebnis war eher enttäuschend.
Die Polarisationsgrade sind sehr klein
und liegen im Promille-Bereich.
Die Helligkeiten auf dem Foto sind ein
Maß für den Polarisationsgrad.
Die Ränder von Planet und Ring sind
so hell, weil es nicht möglich ist die
Einzelaufnahmen subpixelgenau
aufeinander auszurichten.
Etwas Polarisation ist aber auch auf der
Planetenscheibe zu erkennen.
Die hellen Streifen scheinen minimal stärker
polarisiert zu sein. Interessant ist eine Struktur
rechts unterhalb des Rings. - Es scheint an der Stelle
ein helleres Gebiet zu geben.
Am 11.1. gab es in
München akzeptables Seeing und es entanden neue Fotos.
Erstaunlicherwise ist die Cassiniteilung gut zu sehen.
Bei den Wolkenstreifen ist die unterschiedliche Färbung auffällig.
Der Ringschatten liegt deutlich über der Ringebene
und der B Ring ist etwas heller.
(Durch anklicken größere Version)
In der gleichen Nacht wurden auch
schwächere Saturnmonde abgelichtet.
Mimas und Hyperion kommen gut raus.
Über Weihnachten war gab es gutes Beobachtungswetter.
Trotz Ostwindlage war das Seeing recht gut.
Als Optik diente ein 6-Zoll f/10 Planetennewton.
Fotos waren keine möglich, daher gibt es
lediglich eine Zeichnung.
Der Ring schien auf der der Ost und Westachse gleich lang.
Perleffekte waren nicht zu erkennen. Auf der Westseite
war der Ring direkt über der Oberfläche etwas ausgedünnt.
Der Effekt ist durch den Planetenschatten
auf dem Ring zu erklären. Der Ring hat eine
deutliche Substruktur. In der Mitte ist
er klar heller. Offenbar ist
die Aufhellung der B-Ring.
A- und C-Ring waren deutlich dunkler, aber noch
gut sichtbar. Zeitweise meinte
ich auf der Ostseite in Höhe der Cassiniteilung einer
Verdunklung zu sehen. Das ist aber sehr unsicher.
Der Saturnmond Rhea klebte im Osten direkt am Ring.
Man konnte gut erkennen, das seine Bahn minimal
gegen die Ringebene geneigt ist.
Der Ring war auch vor der
Planetenscheibe zu erkennen. Der Planet hat
momentan 2 gut sichtbare dunkle Streifen. Beide sind
gleich breit und gleich hell.
Am 11.11.08 war am Morgenhimmel
ein Vorübergang des Saturnmondes
Rhea zu beobachten. Der Versuch den
Schattenwurf zu fotografieren hat
nicht geklappt, - dazu war das Seeing
zu schlecht. Doch im Methanband
konnte Rhea selbst vor dem Planeten
fotografiert werden.
Ein erstes Saturnbild der Saison 2008/2009 entstand am
25./26.10.2008. Das Seeing war nicht besonders gut und
die Öffnung mit 120mm eher bescheiden, doch immerhin
kann man gut erkennen, dass sich der Planet schon fast in Kantenlage
befindet.